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Absatz: VW mit Kampfansage

13.03.2014 15:00 Uhr
Martin Winterkorn
Für Winterkorn lohnte sich das VW-Erfolgsjahr 2013 auch finanziell. Der Konzern belohnt ihn mit 15 Millionen Euro Vergütung.
© Foto: Ronny Hartmann/dapd

Volkswagen macht sich Mut für 2014: Nach dem zunächst skeptischen Blick auf das laufende Jahr rückt Boss Winterkorn die eigenen Prognosen nun ins rechte Licht. China bleibt der große Goldesel.

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Das boomende China-Geschäft soll Europas größten Autobauer Volkswagen in diesem Jahr zu neuen Rekorden treiben. Während der VW-Konzern seinen Betriebsgewinn in der Volksrepublik 2013 um 17 Prozent weiter hochschraubte, stagnierten die Erträge im Rest der Welt. Rund 4,3 Milliarden Euro an anteiligem Gewinn aus dem China-Geschäft, das sich VW dort mit Partnern teilt, stehen 11,7 Milliarden Euro aus den Märkten außerhalb Chinas gegenüber.

Gut ein Viertel des gesamten Gewinnkuchens hängt für die Wolfsburger damit schon vom Reich der Mitte ab - Tendenz steigend. "Wir sind ziemlich zuversichtlich, dass wir in China weiter wachsen werden", sagte Volkswagen-Chef Martin Winterkorn am Donnerstag in Berlin. Dort präsentierte Volkswagen Details seiner Bilanz für 2013.

Winterkorn betonte, dass der Konzern seine Expansion in China in den noch wenig industrialisierten westlichen Teil des Landes vorantreibe. China-Vorstand Jochem Heizmann sagte, der Fokus auf den weltgrößten Automarkt werde für VW auch bei der Modellpalette weiter geschärft: "Wir sind intensiv dabei, unser Angebotsspektrum weiter auszubauen." Auch das Händlernetz bekomme Zuwachs - nicht nur in den Metropolen.

Der Konzern verkauft schon heute rund jedes dritte Auto in China. Bei der Pkw-Kernmarke ist es sogar fast jedes zweite. Damit wächst die Abhängigkeit von dem zentralistisch regierten Land, das international wegen Menschenrechtsverletzungen oft in der Kritik steht. Winterkorn sieht aber keinen Anlass für Unbehagen: "Man sieht schon, dass die Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch auf sehr fruchtbarem Boden steht." Ausländische Hersteller wie VW dürfen ihre Autos in China nur mit lokalen Partnern in Gemeinschaftsunternehmen bauen und verkaufen. Die Wolfsburger besitzen in China nirgendwo die Anteilsmehrheit.

Kurs zu neuem Absatzrekord

Auch mit Blick auf den weiteren Schub in China sieht sich VW auf Kurs zu einem neuen Absatzrekord. 2014 dürften die Wolfsburger weltweit bereits mehr als zehn Millionen Fahrzeuge verkaufen. "Die Chancen stehen gut, dass wir die Marke der zehn Millionen Auslieferungen sogar schon in diesem Jahr übertreffen", sagte Winterkorn. Nach dem Bestwert von 9,73 Millionen Fahrzeugen im vergangenen Jahr müssten die Wolfsburger für den Sprung über die 10-Millionen-Hürde mindestens rund 3 Prozent Absatzzuwachs haben. 2013 brachte 4,9 Prozent Plus.

Ende Februar hatte VW fürs laufende Jahr eine "moderate" Verbesserung in Aussicht gestellt. Mit über zehn Millionen Fahrzeugen hätte der Konzern 2014 bereits eines seiner Ziele für 2018 erreicht. Zuversichtlich zeigte sich Winterkorn bei der Prognose für die Finanzkennzahlen. Für das operative Ergebnis und den Umsatz wies der Konzern bereits Ende Februar - anders als zuletzt - nur einen Korridor aus. Demnach sind 2014 sowohl spürbare Rückgänge als auch deutliche Zuwächse denkbar. Der VW-Chef ließ nun durchblicken, dass eher das obere Ende der Spanne angepeilt sei: "Der Volkswagen-Konzern hat sich noch nie damit begnügt, nur das Minimalergebnis zu erreichen." Die VW-Vorzugsaktie reagierte prompt mit Kurssprüngen.

Bei den einzelnen Marken lief es jenseits von China bestenfalls durchwachsen. Die drei absatzstärksten Marken VW-Pkw, Audi und Skoda machten außerhalb des weltgrößten Marktes deutlich weniger Gewinn. Bei der Kernmarke sackte das operative Ergebnis sogar um ein Fünftel ab. Dafür sprang die Sportwagenschmiede Porsche in die Bresche: Die jüngste VW-Tochter zählte erstmals volle zwölf Monate zur Bilanz. Mit 2,6 Milliarden Euro lieferten die Stuttgarter fast dreimal so viel Gewinn wie 2012, als sie nur fünf Monate unter dem VW-Dach standen.

15 Millionen für Winterkorn

Rentabler will VW künftig vor allem mit seiner Gleichteile-Strategie rund um den Modularen Querbaukasten (MQB) werden. Dieser Ansatz soll das Autobauen viel flexibler und billiger machen. 2013 wurden schon eine Million Autos auf dieser Basis gefertigt, 2016 sollen es viermal so viele sein. Experten erwarten dann jährliche Einsparungen von bis zu vier Milliarden Euro. Dazu muss die Strategie allerdings noch in deutlich mehr Werken eingeführt werden, was zunächst Geld kostet.

Für Winterkorn lohnte sich das VW-Erfolgsjahr 2013 auch finanziell. Der Konzern belohnt ihn mit 15 Millionen Euro Vergütung. Die Summe liegt rund eine halbe Million Euro oder gut drei Prozent über dem Vorjahresniveau. Insgesamt erhalten die neun VW-Vorstände 64,1 Millionen Euro - ein Plus von gut 13 Prozent zum Vorjahreswert. (dpa)

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KOMMENTARE


nicam

13.03.2014 - 12:28 Uhr

Der gute Mann soll lieber mal schauen das seine Arbeiter nicht so ausgebeutet werden (leih und zeitarbeiter meine ich). Selber 15 MIO Jahresgehalt einsacken und große töne spucken.


Detlef Rüdel

13.03.2014 - 13:05 Uhr

Ist ein Manager wirklich 15,0 MIO€ im Jahr wert? Diese Frage kann hier und heute keiner beantworten. Mit Sicherheit werden in den USA noch deutlich höhere Gehälter bezahlt, doch bitte ich zu beachten, wir leben in Deutschland. Auch möchte ich mit Sicherheit, keine Neid Debatte vom Zaun brechen, doch ist das heute dem Arbeiter am Band oder anderen Beschäftigten überhaupt noch zu vermitteln? Herr Winterkorn, macht mit Sicherheit einen guten, bzw. sehr guten Job. Aber ich bin mir sicher, selbst wenn er, bzw. ein anderer Manager nur die Hälfte verdienen würde, das Unternehmen wäre mindestens genauso erfolgreich unterwegs. Dann auf ein neues und weiterhin viel Erfolg.


Lindemann

13.03.2014 - 14:58 Uhr

Welche Zeitarbeiter werden denn bitte bei VW ausgebeutet ? Die letzte News dieser Art habe ich von Daimler gelesen (Werkverträge). Es wurde sogar versucht eine Gewerkschaft in den USA zu etablieren. Alle anderen VW Werke haben bereits Gewerkschaften. Die Mitarbeiter werden gut bezahlt, bekommen Bonus. In den letzten 2-3 Jahren wurden 3-4 tausend Zeitarbeiter übernommen (in feste Tätigkeit). Die Personalkurve zeigt seit Jahren nach oben. Wo findet hier die ausbeutung statt ? Zeitarbeit an sich wird es immer geben, ist auch nicht verwerflich. Zudem existiert eine Equal-Treatment- / Equal-Pay Vereinbarung. Selbst die "Auto 5000" wurde aufgelöst und alle Mitarbeiter in den VW Vertrag übernommen.


derausdernähe

13.03.2014 - 15:55 Uhr

Profi-Fussballer verdienen ähnlich viel, oder sogar mehr. Da schreit Keiner nach und die können teilweise echt toll einen Ball von einer Ecke in die andere kicken. Dieser Mensch ist verantwortlich für so viele andere Menschen und deren Zukunft samt Zulieferern, dass man das stätige Wachstum eigentlich nicht genug entlohnen kann. Schon ein fehltritt kann ganze Regionen ins Wanken bringen. Was also soll die Diskussion?


Marian-M.

13.03.2014 - 16:08 Uhr

Dieses Neidgemaule geht mir maßlos auf den S... Ein so erfolgreicher Manager wie Herr Winterkorn, der einen gigantischen Konzern seit Jahren äußerst erfolgreich führt, soll an diesem Erfolg auch angemessen beteiligt sein. Und dieser blöde Spruch von Arbeiter "ausbeuten": Die VW-Werker gehören zu den höchstbezahlten Metallern in Deutschland!


Verkaufsleiter

13.03.2014 - 16:52 Uhr

Was heißt hier Ausbeutung ? Marian-M. hat es auf den Punkt gebracht:" die VW-Werker gehören zu den höchstbezahlten Metallern..." Aber,auch auf die Gefahr hin, die "Neiddebatte" wieder anzuheizen: Ist es zielführend, dass ein Bandarbeiter bei VW mit einer 34 h-Woche incl. Boni, Prämien etc. exorbitantmehr "verdient", als jeder Mitarbeiter aus der Handelsorganisation? Schließlich sind es gerade die unzähligen Autohaus-Mitarbeiter, die letzendlich zur Wertschöpfung, sprich Gewinne des Konzern beitragen, ja ihn durch ihre 60 h-Woche erst ermöglichen!


Mr.T

13.03.2014 - 17:09 Uhr

Selten einen Comment wie von Maian M gelesen, dem ich so dermaßen wiedersprechen und zustimmen muss :) Niemand ist 15Mio Wert! Niemand, solche Gehälter sind absolut unverschämt und dekadent, egal in welcher Branche. Das hat auch nichts mit Neid zu tun. Es ist einfach abgewXXXX. Leider werden solche Gehälte nicht an Leute gezahlt, die wirklich für das Geld arbeiten müssen bzw produktiv sind. Aber man wird nur nachdem bezahlt, was man für das BIP leistet und nicht für seine Arbeit :) Und gleichzeitig hat Herr M Recht! Wie war das noch mit den 6.500€ für jeden WA! Diese Bandarbeiter würden wahrscheinlich in der realen Wirtschaft nicht mal einen Job bekommen. Aber die Arbeit beim Hersteller ist ein Schlaraffenland im Vergleich zum Arbeiten im Handel.


Handelsknecht

14.03.2014 - 08:34 Uhr

15 Mio. Eur Erlös für Herrn Winterkorn, 64,1 Mio für den Vorstand an sich. 13% mehr als im Vorjahr. Wahnsinn. Respekt. Wieviel bekommt der Handel, der die die Autos verkauft? Herr Winterkorn möge den Handelsbetrieb präsentieren, der in der VW Organistation einen ähnlich hohen Ertrag erwirtschaftet hat. (ohne Retail!) Ein Großteil der Handelsorganisation geht doch am Stock, wird ausgedrückt wie eine Zitrone. Schöne VW Welt.


Lindemann

14.03.2014 - 09:21 Uhr

Dann sind sie, lieber Handelsknecht, bestimmt kein VW Händler denn das sind bestimmt keine "ausgebeuteten" Händler die am Stock gehen und wenn dann ist das wohl in den meisten Fällen selbstverschuldet. Ansonsten sollten sie mal, wenn sie doch einer dieser VW Händler sein sollten, einen Blick zu den Kollegen nebenan werfen um zu erfahren, wie ausgebeutete Händler wirklich aussehen. Ich habe es gemacht und ich würde meinen Händlervertrag mit niemandem tauschen wollen. Gerade über Bonus und Prämie sollte sich gerade ein VW Händler nicht beschweren. Fehlende unternehmerische Fähigkeiten kann natürlich auch der Hersteller nicht kompensieren.


Markus Meinhardt

14.03.2014 - 09:26 Uhr

Jeder der das Ergenis im Handel doch erst ermöglicht, darf sich gerne beim Konzern um den Job mit 34 Stunden Woche und Boni bewerben. Wenn die Bandarbeiter in der realen Wirtschaft keinen Job bekommen, dann doch sicher ganz leicht jeder aus dem Handel in der unrealen Wirtschaft.Neid muss man sich erarbeiten - Mitleid bekommt man geschenkt!!!


Marcus Jähnert

14.03.2014 - 09:40 Uhr

Zum einen frage ich mich, wo die 13% der Arbeitnehmer sind...?Zum anderen der Hinweis, daß der Hr. Winterkorn ca. 7,5 Mio Steuern darauf zahlt. Es gibt Menschen in unserem Land, die betrügen den Staat und damit uns alle um fast 30 Milionen...offiziell und vorerst...!


Mr.T

14.03.2014 - 10:02 Uhr

@M. Meinhardt: Wieder so ein Neid-Totschläger :) Neid, will ich gar nicht haben. Neid, will ich mir nie erarbeiten. Anerkennung ist eine Wertschätzung, die es würdig ist zu haben. Und Anerkennung bekommt kein WA der mit wenig Einsatz und ohne Risiko 6.500,-€ bekommt von mir. Anerkennung bekommt kein Vorstand ohne persönliche Haftung seine 15Mio erhält von mir. Das ist wie cheaten beim Computerspiel ohne Life-Begrenzung und immer wieder die Chance haben neu zu starten, eben ohne echtes Risiko. Solche Leute haben noch nie Anerkennung erhalten. Höchstens den Neid und die damit verbundenen Commentare von eben denen, die selbst auch kein Risiko kennen, da sie immer weich fallen und cheaten und Phrasen dreschen wie "jeder kann doch arbeiten was er will und aufsteigen" etc.


Andreas B.

14.03.2014 - 13:08 Uhr

Also ich selbst habe es getan und arbeite seit nunmehr 7 Jahren bei einem deutschen Premiumhersteller. Früher hatte ich eine 6 Tage Woche bei einem Händler meines Vertrauens, ohne Bonus. Jetz habe ich die 35 Sunden Woche und einen ordentlichen Bonus. Ach da fällt mir auf, es ist ja Freitag und gleich 13:15. Da muß ich schnell heim ins Wochennde sonst bleib ich noch im Stau stecken. Also dann bis Montag um 09:00, dann bich wieder da !


Mr.T

14.03.2014 - 17:31 Uhr

@ Andreas B: Es gibt KEINE deutschen Premiumhersteller :) das ist alles Massenware von der Stange, eventuell mit ein paar RS-Aufklebern aufgepeppt. Oder vertue ich mich da?!?


Lindemann

17.03.2014 - 15:57 Uhr

Ja Mr.T. .. wie immer möchte ich hinzufügen.


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