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Betriebsrat: Opel will Nachtschicht in Bochum streichen

20.02.2013 17:09 Uhr
Betriebsrat: Opel will Nachtschicht in Bochum streichen
Opel will spätestens Ende 2016 keine Autos mehr in Bochum bauen.
© Foto: Tim Schulz/dapd

Hinter verschlossenen Türen verhandelt das Management mit dem Betriebsrat um die Zukunft des Bochumer Werkes. Dabei wird auch über den Wegfall der Nachtschicht – und damit von 700 Jobs – diskutiert.

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In den Verhandlungen um die Zukunft des Bochumer Opel-Werkes wird nach Aussagen des Betriebsrates über eine Streichung der Nachtschicht diskutiert. Damit könnten kurzfristig 700 Stellen zur Disposition stehen, sagte Betriebsratschef Rainer Einenkel am Mittwoch in Bochum. Laut Einenkel bedrängen die Arbeitgeber den Betriebsrat, notfalls auch betriebsbedingte Kündigungen zu akzeptieren, falls nicht genug Mitarbeiter freiwillig mit Abfindungen das Unternehmen verlassen wollen.

Ein Unternehmenssprecher wollte dies nicht kommentieren. Es sei vereinbart worden, keine Zwischenstände der Verhandlungen nach außen zu geben, um die Gespräche nicht zu gefährden. Die Opel-Mutter General Motors (GM) hatte ein Ergebnis bis Ende Februar verlangt, die Arbeitnehmerseite möchte bis Ende März eine Einigung erreichen. Diesen Montag (25. Febraur) ist im Bochumer Werk eine Betriebsversammlung geplant.

"Ich lasse mich nicht gerne erpressen und bin der Meinung, dass es viele andere Möglichkeiten gibt, die Nachtschicht zu ersetzen: Kurzarbeit wäre eine Möglichkeit", sagte Einenkel in Bochum. Eine Streichung der Nachtschicht wäre für die Betroffenen besonders schmerzlich, da die Nachtarbeit mit hohen Zulagen verbunden ist.

Jobgarantie bis Ende 2014

In dem Bochumer Werk soll die Fahrzeugproduktion mit derzeit noch 3.000 Beschäftigten auslaufen. Bis Ende 2014 gilt eine Jobgarantie. Ob sie – wie von den Arbeitgebern angeboten – bis Ende 2016 verlängert wird, ist ein Gegenstand der Verhandlungen, die bereits seit Juni 2012 laufen. Die Arbeitnehmer haben dem Unternehmen deutschlandweit eine Tariferhöhung gestundet.

Derzeit baut das Bochumer Werk den Familienvan Zafira Tourer und, vor allem für den Export nach Osteuropa, eine ältere Astra-Generation. Hinzu kommen in dem Werk insgesamt gut 700 Mitarbeiter in einer Getriebefabrik und einem Warenverteilzentrum sowie etwa 1.000 Beschäftigte in Vertragsfirmen etwa für Reinigung oder Service.

Beschäftigungsinitiative soll externe Firmen locken

Opel ist bereit, "eine vierstellige Anzahl von hochwertigen Industriearbeitsplätzen in Bochum zu behalten", wie die Unternehmensspitze mitgeteilt hatte. Dazu wird offenbar über die Fortführung des Getriebewerkes, die Ausweitung des Teilelagers und den Neuaufbau einer Fahrzeugkomponentenfertigung diskutiert. Das Unternehmen beteiligt sich außerdem personell und finanziell an der Beschäftigungsinitiative "Bochum Perspektive 2022". Die Gesellschaft soll externe Unternehmen auf dem Werksgelände ansiedeln. (dpa)

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KOMMENTARE


opelhans

20.02.2013 - 23:17 Uhr

Hallo Herr Einenkel,gegenseitiges Stillschweigen wurde vereinbart....was soll das?


Andi

21.02.2013 - 13:06 Uhr

Herr Einenkel hat es halt nicht verstanden! Es wundert mich nicht das viele Hersteller immer mehr auf Leasingarbeiter setzen (z.B. im BMW Motorenwerk in Steyr wird schon lange kein Arbeiter mehr festangestellt)nur so können Konzerne auf Schwankungen in der Konjunktur reagieren und wie es Leasingarbeitern ergehen kann wissen wir seit Amazon! Bei Betriebsräten wie Herrn Einenkel kann sich jeder bedanken der auf diese Weise bei Großkonzernen arbeiten darf und z.B. am Jahresende keine Erfolgsprämie bekommt wie die Festangestellten...


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