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Betriebsratschef: VW-Billigmarke auch für Brasilien interessant

19.10.2012 09:00 Uhr
Bernd Osterloh
Bernd Osterloh: "Südamerika ist mehr als nur Brasilien. Dort sind wir wirklich stark."
© Foto: Nigel Treblin/ ddp

Ein wirkliches Billigauto zur Motorisierung der Massen - diese noch nicht ausgefüllte Nische will VW vor allem in den Schwellenländern besetzen. Die geplante "Low-Budget-Marke" könnte in Brasilien Fuß fassen.

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Volkswagens Planspiele für eine neue Billigmarke könnten nach Einschätzung von Betriebsratschef Bernd Osterloh auch den wachstumsträchtigen Automarkt Brasilien aufmischen. "Mit solch einem Auto würden wir nicht nur nach Ostasien gehen", sagte er im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf die zuletzt durchwachsene Absatzentwicklung in dem südamerikanischen Land. "Wenn man es in einer bestimmten Region verkaufen kann, könnte ein Einstiegsmodell auch anderswo interessant sein."

Europas größter Autobauer sei unter anderem in den ASEAN-Staaten noch relativ schwach aufgestellt. "Die Diskussion darüber, dass wir ein 'Low-Budget-Car' brauchen, führen wir seit einiger Zeit. Man kann durchaus mit einfacherer Technik und einem Fahrzeug unterhalb des Up in solche Länder gehen - eventuell auch mit einem Seat oder Skoda", sagte Osterloh.

Dass der Konzern eine eigene Version des bisherigen VW-Minimodells für die wachsende Mittelschicht in ländlichen Gebieten anbietet, hält Osterloh für unwahrscheinlich: "Mit einem Auto wie dem Up selbst, seinen speziellen Motoren und Fahrwerken dürfte es schwierig sein, wenn der Wagen nicht mit der vorhandenen Infrastruktur zusammenpasst. Dann passen wohl eher Modelle wie unser Pickup Amarok." VW-Brasilien-Chef Thomas Schmall hält das Kleinstwagen-Segment unter dem VW Polo derzeit für das erfolgversprechendste in dem Riesenmarkt.

Südamerika stärker ins Visier nehmen

Osterloh mahnte, der Konzern müsse auch die umliegenden Länder stärker ins Visier nehmen. "Südamerika ist mehr als nur Brasilien. Dort sind wir wirklich stark. Aber wir müssen auch schauen: Was kann man in Argentinien, in Chile, in Kolumbien, in Venezuela machen?" Dies gelte umso mehr, weil der Konkurrenzdruck in Brasilien zunehme. Von dem Anfang 2011 übernommenen führenden Autohändler in Europa, der Salzburger Porsche Holding, erhofft sich der Betriebsrat "die einzigartige Chance, zusammen in noch mehr Märkten anzutreten".

Auch die chronisch schwächelnde spanische VW-Tochter Seat hat nach Osterlohs Auffassung in den lateinamerikanischen Märkten weiteres Potenzial. Zunächst gelte es für Seat allerdings, die Probleme vor der eigenen Haustür zu lösen: "Sie müssen zusehen, dass sie sich erst mal in Europa stabilisieren - Spanien und Westeuropa sind die Heimatmärkte. Anschließend gilt es zu untersuchen: Welche Möglichkeiten in welchen Regionen gibt es darüber hinaus?"

Zentral für die Aussichten in Südamerika bleibe neben Argentinien aber Brasilien, sagte Osterloh - auch weil die Verbindungen zu VW seit Gründung des ersten Auslandswerks Anchieta Ende der 50er Jahre so eng seien. Das spiegele sich im Verhältnis der Belegschaften wider. Von den Erfahrungen der brasilianischen Kollegen profitiere auch der Weltkonzernbetriebsrat - zuletzt bei den Tarifverhandlungen im Werk Curitiba oder bei der weiteren Auslastung der Standorte. (dpa)

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KOMMENTARE


NWiedow

19.10.2012 - 10:07 Uhr

Die Vorstellung eines "Billigautos" von VW macht mir insofern Sorgen, als dass schon die derzeit verkäuflichen Fahrzeuge dieser Marke en gros unter Verwendung von minderwertigen oder nicht ausgereiften Teilen alles andere als zuverlässig sind. Nicht ohne Grund wird nur die ohnehin gesetzlich vorgeschriebene Garantie gewährt. Um wieviel schlechter muss die Qualität eines "Billigautos" dieser Marke sein?


M. Kain

19.10.2012 - 11:23 Uhr

@ NWiedowEs schein als hätten Sie keine Ahnung von Autos sonst würden Sie nicht solche FALSCHEN Behauptungen aufstellen.


Chris

19.10.2012 - 12:26 Uhr

@ M.Kain, na ja da brauch man nicht unbedingt Ahnung von Auto haben. Es reicht wohl mal bei Google VW und TSI einzugeben.


Automan

19.10.2012 - 22:14 Uhr

Es ist erfreulich, dass jetzt auch VW America entdeckt! Andere Volumenhersteller bearbeiten die suedamerikanischen Maerkte schon seit Jahrzenten ueber eigene Tochtergesellschaften und mit marktgerechten Produkten der eigenen Hauptmarke. Der Verbraucher will keine neue Billigmarke ( dafuer gibt es die Chinesen), sondern erschwingliche und werthaltige Produkte der Marke Volkswagen. In Anbetracht des schrumpfenden Europa Geschaefts und des ambitionierten Ziels, Toyota zu ueberholen, ist es naturlich hoechste Zeit und unumgaenglich, alle Maerkte und Segmente voll auszuschoepfen. Sehr fraglich ist, ob eine "Billigmarke" der richtige Weg ist. Warum wird dann der Logan in Kolumbien nicht als Dacia, sondern als Renault verkauft? Auch Skoda und Seat muessten mit viel Aufwand von 0 auf 100 wieder neu postioniert werden. Die Loesung liegt in einer marktgerechten Produktstrategie der Kernmarke, die auch die kleineren Weltmaerkte ernst nimmt.


M.Kain

22.10.2012 - 10:06 Uhr

@ ChrisDann geben Sie doch bitte mal jeden anderen Hersteller der Welt ein und die dazugehörige Motorbezeichnung. Dann wird Ihnen etwas auffallen.PS: Um auf www.autohaus.de mitreden zu können sollte man schon etwas Ahnung von Autos haben sonst hat diese Forum das Niveau von Autobild.de


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