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Continental: Reifentests wichtiger als EU-Label

28.09.2012 09:31 Uhr
Continental: Reifentests wichtiger als EU-Label
Conti-Kritik: Spezielle Kriterien für Winterreifen, etwa Schneegriff oder Bremsen auf Eis, berücksichtigt das neue EU-Label nicht.
© Foto: Nokian/Daniel Maurer/dapd/AHO-Montage

Mit dem neuen EU-Reifenlabel kann sich Continental zumindest bei Winterreifen nicht vollständig anfreunden. Der Grund: Es liefert keine Informationen über die Eigenschaften auf Eis und Schnee.

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Mit dem ab November 2012 vorgeschriebenen EU-Reifenlabel kann sich Continental zumindest bei Winterreifen nicht vollständig anfreunden. Der Grund: Der Aufkleber liefert keine Informationen über die Eigenschaften des Reifens auf Eis und Schnee. "Nach wie vor ist der Verbraucher darauf angewiesen, sich an der M+S-Markierung zu orientieren", erklärte Conti-Sprecher Alexander Bahlmann in Hannover. Es bleibe nur der Verweis auf die Testergebnisse der Fachzeitschriften und Verbraucherschützer. Die von den Premiummarken als Mindestanforderung befürwortete Schneeflocken-Kennzeichnung ist für Bahlmann eine "erste Orientierung, um die Wintereignung zu ersehen".

Zum Jubiläum "60 Jahre Winterreifen von Continental" zeigte der Conti in dieser Woche Neuheiten und Ausblicke auf den Markt. Neu für die Saison 2012/13 ist unter anderem der "ContiWinterContact TS 850", dessen laufrichtungsgebundenes Profil so ausgelegt ist, dass hoher Grip für die sichere Verzahnung mit Schnee und Eis zur Verfügung steht. Auch auf trockenen oder nassen Straßen soll der Pneu deutlich mehr Sicherheit bieten. Zusätzlich wurde der Rollwiderstand weiter abgesenkt.

Für den Herbst 2013 kündigte Conti auch einen Winterreifen für Elektrofahrzeuge an, der gezielt auf die Fahrleistungen von elektrisch betriebenen Pkw hin entwickelt wurde und im Vergleich mit konventionellen Serienreifen 30 Prozent weniger Rollwiderstand hat. Bahlmann: "Der eContact Winter liegt bei Winter-Fahreigenschaften auf dem Niveau der normalen Continental-Winterreifen." Ebenso biete er beim Bremsen auf Nässe und auch beim Schutz vor Aquaplaning die bekannte Sicherheit. Der neue Reifen, der sich auch für Hybridmodelle eignet, wird zunächst in der Größe 195/55 R 20 hergestellt. Diese schmale, große Bereifung hat deutliche Vorteile im Rollwiderstand, ein neues Design der Seitenwand unterstützt die Aerodynamik.

Verhaltener Optimismus

Für den Winterreifenmarkt der Zukunft zeigt Conti leichten Optimismus und rechnet bei einem Volumen von jährlich rund 90 Millionen Pkw-/SUV-Winterreifen in West- und Zentraleuropa – mit einer Stabilisierung auf hohem Niveau bis 2015. Im vergangenen Jahr wurde mit 92,5 Millionen verkauften Einheiten, davon 73,8 Millionen in Westeuropa, ein "absolutes Spitzenergebnis" erreicht. 60,4 Prozent der verkauften Winterreifen entfielen dabei auf Premiummarken, 29,4 Prozent auf Quality-Pneus und 8,5 Prozent auf Low-Budget-Produkte. Bei SUV-Winterreifen lagen die Premiumangebote mit 87,1 Prozent Marktanteil weit an der Spitze, 12,9 Prozent entfielen auf Quality-Modelle. Billigreifen spielten bei SUV-Fahrern gar keine Rolle.

Auf den Weltmärkten ist Continental mit 22 Produktions- und Entwicklungsstandorten und acht Winterreifenmarken (Continental, Uniroyal, Semperit, General Tire, Gislaved, Viking, Barum, Matador und Mabor) vertreten. Der Konzern zählt zu den führenden Herstellern von Pkw-Reifen und liegt weltweit auf Rang vier. Der Umsatz der Reifensparte lag 2011 bei 8,8 Milliarden Euro.

Seit 1952 stellt Conti Winterreifen her. Den Anfang machte der M+S14 mit "Schneeprofil", es folgten in den sechs Jahrzehnten zahlreiche Neuentwicklungen wie 1972 der Start der TS-Winterreifen, seit den 1990er Jahren Silika-Technik und "Winterreifen-Ikonen" wie den TS 770 für besonders leistungsstarke Autos. Heutige Winterreifen, die bis zu 270 km/h erlauben, sind zu Allroundern geworden, die Grip auf Schnee und Eis, Wasserableitung, Handling, Aquaplaning-Schutz, niedrige Abrollgeräusche, Hochgeschwindigkeits-Festigkeit und kurze Bremswege bei jedem Untergrund bieten. (bd)

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