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Historie: Debatte um Silberpfeil-Geburtstag

26.07.2007 13:53 Uhr
Historie: Debatte um Silberpfeil-Geburtstag
Streitobjekt: War der W25 ursprünglich weiß oder schon immer silber?
© Foto: DaimlerChrysler

Experten streiten darüber, ob der legendäre Mercedes-Rennwagen wirklich einmal weiß war

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Im Mercedes-Benz Classic Center in Fellbach bei Stuttgart haben sich in dieser Woche rund 30 Historiker, Journalisten und Mercedes-Experten zu einer kontroversen Diskussion getroffen. Es geht um eine Legende des deutschen Rennsports und der Automobilgeschichte, den "Silberpfeil", konkret um die Frage, ob der 3. Juni 1934 nach wie vor als dessen Geburtstag gelten soll. Damals gewann auf dem Nürburgring Manfred von Brauchitsch mit seinem neuen Mercedes das Eifelrennen. Um die Gewichtsgrenze von 750 Kilogramm einzuhalten, sei der schwergewichtige Rennleiter Alfred Neubauer auf die Idee gekommen, in der Nacht vor dem Rennen den weißen Lack vom Mercedes W25 bis auf das silberne Blech abzukratzen. Denn das Auto habe auf der Waage ein Kilogramm zu viel gehabt. 1994 kamen erstmals Zweifel an dieser Geschichte auf, als ein ehemaliger "Silberpfeil"-Mechaniker erklärte, die Autos seien bereits silbern gewesen und die Lack-Story eine Anekdote. Dies setzte eine heftige und bis heute andauernde Diskussion in Gang. Harry Niemann, Leiter des Konzernarchivs, verteidigt die bisherige Position von Mercedes. Sowohl der Rennleiter als auch Siegfahrer von Brauchitsch hätten die Lack-Version mehrfach bestätigt und dies 60 Jahre lang unwidersprochen. Auch habe ein Trainingsbericht in einer Zeitung von weißen Mercedes-Fahrzeugen gesprochen. SWR-Reporter Eberhard Reuss, Wortführer der Anti-Lack-Fraktion, brachte neuen Schwung in die Debatte, als er vor einem Jahr mit Filmen und Artikeln recht plausibel nachweisen konnte, dass es weder Fotos noch Zeitzeugen-Berichte für ein Verschwinden des weißen Lacks über Nacht gibt. Konstruktive Diskussion Die Diskussion im Classic Center verlief recht konstruktiv. Der Eindruck verstärkte sich, dass der Lack wohl kaum in der Nacht vor dem Eifelrennen abgekratzt worden sei. Vielleicht aber vor dem Avus-Rennen nur eine Woche zuvor. Die Geschichte über die Entstehung der über 400 PS starken Mercedes-"Silberpfeile" müsse wohl doch etwas relativiert werden, meinte deshalb jetzt ein Vertreter des Autokonzerns. Völlig geklärt werden konnte der Autokrimi von 1934 auch diesmal nicht. (Frank Heidmann, dpa)

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