Ferdinand Dudenhöffer hat den ADAC für dessen jüngsten Flatrate-Vergleich kritisiert. Der Leiter des Center Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen warf dem Autoclub Befangenheit vor, da dieser selbst Versicherungen und Finanzierungen vermittle. Zudem leide durch die bei Komplettangeboten oft beinhaltete Mobilitätsgarantie das ADAC-Kerngeschäft der Pannenhilfe.
Dudenhöffer legte am Montag eine eigene Studie zu den in der Autobranche beliebten All-inclusive-Paketen beim Neuwagenkauf vor. Demnach sind von den im Juli 2010 bestehenden 85 Finanzierungsangeboten 63 Festpreis-Offerten. Ein Jahr zuvor lag der Anteil der All-inclusive-Pakete noch bei 50 Prozent. Laut Untersuchung betrug der Kundenvorteil der Juli-Angebote maximal 28,5 Prozent. Diesen Nachlass bekommen Käufer eines Honda Civic im Rahmen einer 48-monatigen Finanzierung.
Auch beim Leasing setzt die Branche zunehmend auf All-inclusive: Den Angaben zufolge sind aktuell nahezu 50 Prozent aller Aktionen Komplettangebote. Den höchsten Rabatt gibt es in diesem Rahmen für den Peugeot Partner, für den 32,4 Prozent Preisnachlass gewährt werden.
Große Preisvorteile
Laut CAR gibt es derzeit insgesamt 149 Finanzierungs- und Leasingangebote mit Preisnachlässen von über zehn Prozent in Deutschland. Bei 80 Offerten spare der Kunde mehr als 15 Prozent, bei 27 Aktionen betrage der Rabatt mehr als 20 Prozent, hieß es.
Der ADAC hatte in der vergangenen Woche exemplarisch drei Komplettangebote von Ford, Volvo und Audi verglichen und war zu dem Ergebnis gekommen, dass der Kunde jeweils mit Barzahlung besser fährt als mit einer Flatrate. Dies sorgte für reichlich Wirbel bei den Lesern von AUTOHAUS Online, die dem Autoclub in zahlreichen Kommentaren u.a. "schlechte Recherche" und "unseriöse Beratung" vorwarfen. (mid/sta/rp)
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