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Elke Strathmann: Conti will sich von der Arbeitsdirektorin trennen

14.04.2014 03:41 Uhr
Elke Strathmann: Conti will sich von der Arbeitsdirektorin trennen
Continental will sich von der Arbeitsdirektorin Elke Strathmann trennen.
© Foto: picture alliance / Sven Simon

Elke Strathmann hat eine Ausnahmekarriere hingelegt. Gekrönt hat sie ihre Laufbahn mit einem Top-Posten in der männerdominierten Autoindustrie. Nun scheint sie am Zenit zu scheitern - vorerst.

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Die erste und bisher einzige Frau im Vorstand des Dax-Konzerns Continental, Elke Strathmann, steht Medieninformationen zufolge vor dem Ende ihrer Karriere bei dem Autozulieferer. Wie zuerst das "Handelsblatt" und später auch die Nachrichtenagentur dpa in Hannover am Wochenende aus Unternehmenskreisen erfuhren, ist Continental im Begriff, sich von der Arbeitsdirektorin zu trennen. Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle hat laut "Handelsblatt" auf Wunsch von Conti-Chef Elmar Degenhart bereits alle Weichen für die Trennung gestellt. Das Blatt (Online und Montagausgabe) beruft sich auf Aufsichtsratskreise. Ein Conti-Sprecher wollte das Thema am Wochenende nicht kommentieren.

Nach dpa-Informationen aus dem Management fehlte Strathmann zuletzt der Rückhalt an entscheidenden Nahtstellen des Konzerns. Wie die dpa aus verschiedenen Divisionen des Konzerns erfuhr, hatte eine große Fraktion aus Führungskräften Vorbehalte gegen Strathmann. Es sei aber nicht zu einem Bruch oder handfesten Streit gekommen. Dem Vernehmen nach soll es sowohl um Vertrauen auf Arbeitsebene gegangen sein als auch um den Führungsstil der aus dem Ruhrpott stammenden Topmanagerin. Sie hatte unter anderem die Nachwuchsrekrutierung und Personalarbeit umgekrempelt. Fachkräftegewinnung und -entwicklung sind entscheidende Stellschrauben auf dem weiteren Weg des Dax-Konzerns, der zuletzt an der Börse eine atemberaubende Erfolgsgeschichte hingelegt hatte.

Das "Handelsblatt" berichtet unter Berufung auf Aufsichtsratskreise, dass Strathmann zu vielen Männern mit ihrer selbstbewussten Art auf die Füße getreten sei. Die Arbeitnehmerseite stand demnach dem Vernehmen nach hinter Strathmann. Das Blatt berichtet, dass teils auch Probleme mit Strathmanns Werdegang fern der männerlastigen Autobranche ein Grund für die atmosphärischen Störungen gewesen sein könnten. Nach dpa-Informationen ist das Aus für Strathmann in einem ganz frühen Stadium und formell noch nicht besiegelt. Für den 25. April ruft Conti seine Aktionäre zur Hauptversammlung nach Hannover.

Strathmanns Vertrag wäre Ende des Jahres ausgelaufen

Vor Strathmanns Amtsantritt Anfang 2012 hatte Vorgänger Heinz-Gerhard Wente ihr Ressort geleitet. Er ist heute Vorstand der Industriesparte Contitech und leitet den Konzerneinkauf. Strathmanns Vertrag wäre Ende des Jahres ausgelaufen. Sie wurde am Samstag 56 Jahre alt. Damit dürfte ihre Karriere theoretisch aber noch lange nicht beendet sein: Beispielsweise hat die ehemalige Bundesverfassungsrichterin Christine Hohmann-Dennhardt 2011 als 60-Jährige beim Autobauer Daimler das neu geschaffene Vorstandsressort Integrität und Recht übernommen.

Zuvor stand Strathmann als Deutschland-Personalchefin des Schweizer Lebensmittel-Riesen Nestlé auf der Karriereleiter. Stationen davor waren in der Konsumgüterbranche, wo die Managerin bei Procter & Gamble und Johnson & Johnson jahrelang Personalentwicklung betrieb.

Erst am Freitag hatte die Deutsche Telekom offiziell gemacht, dass Personalchefin Marion Schick das Unternehmen verlässt. Sie scheide aus gesundheitlichen Gründen und im gegenseitigen Einvernehmen aus. Die 55-jährige Managerin war erst im Mai 2012 angetreten. Kurz zuvor war Claudia Nemat Europa-Chefin des Konzerns geworden. Der Aufstieg der beiden Frauen in die oberste Führungsriege der Telekom galt als Vorbild für andere DAX-Konzerne. (dpa)

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