35 Jahre Subaru in Deutschland: Der Sechs-Sterne- Hersteller

Subaru war schon der weltgrößte Allrad-Pkw-Hersteller, als die Marke im Oktober 1980 nach Deutschland kam. Nur hierzulande war das kaum bekannt. Audi hatte gerade den "quattro" eingeführt und warb damit, dass dessen permanenter Allrad-Antrieb auch die steilsten Berge bewältigen konnte. Die Kombination mit den Boxer-Motoren war aber die Besonderheit von Subaru. Das entdeckte auch der Kaufmann und passionierte Jäger Hans Willibald aus Bad Tölz. Importeur aus der Schweiz Willibald erwarb einen Subaru 1800, der damals nur in der Schweiz vertrieben wurde, war begeistert von der 4x4-Technik und der Robustheit des Fahrzeugs und wurde erster Subaru-Händler in Deutschland. Aus der Schweiz kam dann auch der Importeur: Die Frey Gruppe gründete am 10. Oktober 1980 in Bad Hersfeld für die Marke mit den sechs Sternen im Logo die Subaru Deutschland GmbH. Bodenständig und bescheiden waren die Anfänge des Importeurs, denn los ging es mit einer Zentrale in einem 200 Quadratmeter großen, umgebauten Lebensmittelgeschäft und anfangs nur einer Modellreihe, dem Subaru 1800 4 WD, der im Januar 1981 in den Handel kam. Gleichwohl entschieden sich schon im ersten Jahr 2.600 Käufer für die Kombis und Limousinen mit zuschaltbarem Vierradantrieb und einer der weltweit ersten Berganfahrhilfen. Viele kleine Händler Den Durchbruch brachten Anfang der 1980er Jahre der Ausbau der Modellpalette und das leidenschaftliche Engagement vieler kleiner Händler, vor allem in gebirgigen Gegenden. Der serienmäßige und bezahlbare Allradantrieb war ein so zugkräftiges Argument, dass die Verkaufszahlen sich gut entwickelten: Schon im dritten Jahr war der Subaru-Absatz auf über 5.600 Einheiten gestiegen. Für einen Newcomer damals sensationell und ein Volumen, das die räumlichen Kapazitäten der kleinen Importzentrale in Bad Hersfeld deutlich überschritt. Deshalb kaufte Subaru ein 55.000 Quadratmeter großes Gelände in Friedberg und eröffnete dort 1985 das neue deutsche Hauptquartier. Fast von Anfang an dabei war das Autohaus Kegler in Herschbach im Westerwald. Der heutige Geschäftsführer Lothar Kegler (45) war als Elfjähriger mit seinem Vater Josef auf der IAA. Dort demonstrierte der japanische Allradspezialist auf einem Parcours, welche steilen Berge man mit den Fahrzeugen hinauffahren konnte. "Das konnten wir gut gebrauchen", erinnert sich Kegler. Der Senior bewarb sich um einen Händlervertrag und baute in einer nahe dem Firmenstandort gelegenen Sandgrube ebenfalls einen Parcours auf, um die Offroad- Fähigkeiten der neuen Fahrzeuge zeigen zu können. Treue Kunden "Am besten verkaufte sich der Kombi 'Station' an die oftmals jagenden Kunden. Schon bald gab es auch einen 'Super Station' mit besserem Velours, Zentralverriegelung, elektrischen Fensterhebern und elektrisch verstellbaren Spiegeln", erinnert sich der Westerwälder Händler. Subaru bescherte dem Autohaus viele treue Kunden: Manche haben schon 35 (!) Fahrzeuge dort gekauft. In den 80er Jahren baute die Marke, die zum japanischen Konzern Fuji Heavy Industries gehört, dann ihr Modellangebot weiter aus: 1983 wurde der nur 3,53 Meter messende Micro-Bus Libero eingeführt, der als kurzer Allrad-Sechssitzer Schlagzeilen machte. Ein Jahr später folgte der Justy, der als erster in Europa lieferbarer Kleinwagen serienmäßig mit zuschaltbarem Vierradantrieb ausgestattet war. 2011 wurde er eingestellt und seitdem vermissen die Händler ein solches Fahrzeug im Sortiment. Spitze mit Legacy Als Subaru Deutschland im Jahr 1987 aber die Auslieferung des 50.000sten Allradlers feierte, war Allradfahren schon schick geworden. Die Sportcoupés Subaru XT und SVX sorgten für Sportlichkeit. 1989 gab der Legacy sein IAA-Debüt, kurz vor Auslieferung des 100.000sten Subaru in Deutschland. Bis heute ist der Legacy die weltweit meistverkaufte Modellreihe mit permanentem Allradantrieb. In Deutschland trieb er die jährlichen Subaru-Verkaufszahlen auf einen neuen Spitzenwert von insgesamt fast 19.000 Zulassungen im Jahr 1991. Chef von Subaru Deutschland war damals übrigens der vor kurzem verstorbene Yoshimaro Funaki. Er wirkte von 1982 bis 2000 als Geschäftsführer und prägte das Unternehmen wie kein anderer. Der Legacy wiederum war der Vorläufer des Subaru Outback, der 1995 als eines der ersten Crossover - als es diese Bezeichnung noch gar nicht gab - sein Debut feierte. Im Outback wurde 2008 auch der weltweit erste Dieselmotor in Boxer-Bauweise eingeführt. Forester ist der meistverkaufte Allradler Wie kein anderes Fahrzeug steht in Deutschland der Forester für Subaru. Seit 1997 gibt es den SUV, bis heute der meistverkaufte Allradler im deutschen Subaru-Programm. Wie der Name verspricht, ist der Offroader v. a. bei Förstern beliebt. Zur aktuellen Modellpalette gehört auch der kompakte Crossover XV. Und auf der IAA feiert der kleinere Kombi Levorg sein Debut. Zunächst wird es ihn nur als Benziner mit Automatik geben. Für mehr Stückzahlen wünschen sich die Händler hierzulande aber einen Dieselmotor für das Modell. Einen Push könnten die deutschen Händler jedenfalls gut gebrauchen, denn 2014 lag der Neuwagenabsatz der Marke im Bundesgebiet nur noch bei zirka 6.200 Einheiten, noch mal 1.200 weniger als im ebenfalls schon mageren Vorjahr. Und auch in diesem Jahr sieht es bis jetzt nicht nach dem entscheidenden Sprung nach oben aus. Kurzfassung Subaru ist seit 35 Jahren die Marke mit den robusten Allradfahrzeugen. Nach beachtlichen Erfolgen braucht sie aber nun einen neuen Push.

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