Mitsubishi Deutschland: "Die Vorschläge des Handels umgesetzt"

Zur Jahresmitte ein Plus von rund 80 Prozent auf über 18.500 Neuzulassungen und einen Marktanteil von 1,14 Prozent in Deutschland - es sind in der Tat herausragende (KBA) Zahlen, die Mitsubishi im ersten Halbjahr 2015 vorzuweisen hat. Zu den Gründen ein Interview mit Jens Schulz, Vertriebsleiter Mitsubishi Deutschland. AH: Herr Schulz, Mitsubishi konnte sich in diesem Jahr extrem steigern. Was ist seit der Übernahme durch die Frey-Gruppe passiert? J. Schulz: Wir sind natürlich mit der Entwicklung sehr zufrieden und haben auch gehofft, dass sich unsere Ziele realisieren lassen. Wir haben uns ein Prozent Marktanteil vorgenommen. Im Moment läuft es deutlich besser, als wir das in dieser Form erwartet haben. Zusammenarbeit auf Augenhöhe AH: Was sind die Gründe für diese Entwicklung? Die Steigerung des Anteils im Privatkundenbereich ist signifikant. J. Schulz: Zum einen haben wir es geschafft, durch marktgerechte Verkaufsförderungsmaßnahmen und intelligente Kommunikation Mitsubishi wieder auf die Shoppinglist zu bekommen. Wir haben erreicht, dass die Nachfrage bei unseren Händlern, also die Kundenbesuche im Showroom deutlich angestiegen sind. Ein weiterer Baustein ist sicher die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit unseren Händlern. Wir legen großen Wert darauf, auf Augenhöhe zusammenzuarbeiten. Unser Handel hat dadurch wieder Vertrauen in die Marke geschöpft und erkannt, dass wir die richtigen Dinge tun. Wir haben aber auch sehr genau hingehört, wo der Schuh drückt, und haben dann die Vorschläge des Handels umgesetzt. Wachstum ohne taktische Zulassungen AH: Was zeichnet das Vertriebsprogramm aus? J. Schulz: Wir legen viel Wert darauf, dass sich beispielsweise die Maßnahmen im Vertriebsprogramm relativ einfach umsetzen lassen. Dies entlastet in der täglichen Arbeit, da man sich nicht ständig mit den unterschiedlichen Bedingungen der Programme auseinandersetzen muss. Der Händler erkennt schnell, wie die Konditionen für die einzelnen Produkte sind. Insgesamt haben wir mit den geschilderten Maßnahmen signifikant mehr Autos verkauft. Es handelt sich um ein natürliches Wachstum ohne taktische Zulassungen. Neue Modelle AH: ... und das mit der nahezu gleichen Modellpalette. J. Schulz: Es gab bisher keine neuen Modelle und wir haben nahezu die gleiche Händlerschaft. Daher ist die Leistung des Händlernetzes nicht hoch genug einzuschätzen. Fest steht, dass wir ein sehr motiviertes und loyales Händlernetz haben. Unserer Modellpalette fehlt es zwar etwas an Breite. Aber was wir anbieten, ist absolut wettbewerbsfähig. Das Volumenmodell ist der Space Star und im A-Segment kann man mit entsprechender Kommunikation inklusive fünf Jahre Herstellergarantie viel erreichen. Zum Jahreswechsel kam der ASX mit einer ähnlichen Kommunikationsstrategie hinzu. Dann sind auch Outlander, Pajero und L200 stärker in den Vordergrund bzw. in den Fokus der Kunden gerückt. Plug-in-Hybrid in Europa vorne AH: Wie hat sich der Plug-in-Hybrid entwickelt? J. Schulz: Die Elektromobilität ist sicher kein einfaches Thema. Man muss viel Energie aufwenden, um die Kunden davon zu überzeugen. Aber auch hier ist es uns gelungen, das Volumen deutlich zu steigern. Wir setzen auf diese neue Form der Mobilität und sind davon überzeugt, dass der Elektroantrieb den herkömmlichen Antrieb als Zukunftstechnologie ablösen wird. Der Plug-in-Anteil beläuft sich auf 30 Prozent des Gesamtvolumens vom Outlander. Damit liegen wir hinter Volkswagen und BMW auf dem dritten Platz, und wir arbeiten mit echten Verkaufszahlen. Europaweit ist der Plug-in Hybrid Outlander das am stärksten verkaufte Elektrofahrzeug. Deutschland ist übrigens ohne Förderung bereits der drittgrößte Elektroautomarkt in Europa. Wenn das Geschäft anzieht, sind wir also gut vorbereitet. Bis zum Jahr 2020 geht Mitsubishi Motors davon aus, 20 Prozent der Produktion als E-Fahrzeuge zu produzieren. Mit dem ASX wird ab 2016 ein weiteres Modell mit einer Plug-in-Version ausgestattet. Technologieführer bei E-Mobilität AH: Kleine Hersteller tun sich in Zukunft schwer, sich am Markt zu behaupten. Wie blickt Mitsubishi in die Zukunft? J. Schulz: Die Mitsubishi Motors Corporation ist ein Hersteller mit einer hohen technischen Kompetenz, der sich als Spezialist im Bereich Allrad, Offroad, SUV, Kleinwagen und Elektromobilität am Markt behauptet. Unser Anspruch ist es, bei den E-Antrieben Technologieführer zu sein und weltweit eine bedeutende Rolle zu spielen. Gewerblicher Bereich AH: Wo sehen Sie noch weiteres Wachstumspotenzial? J. Schulz: Beispielsweise im gewerblichen Bereich. Durch die Vernetzung unserer Händler, also die Präsenz vor Ort oder über persönliche Kontakte, sehen wir noch gute Chancen, das Geschäft mit kleineren und mittleren Fuhrparks auszubauen. So haben wir gerade die Zahl unserer Key Account Manager erhöht, um unsere Händler zu unterstützen bzw. zu beraten. AH: Herr Schulz, herzlichen Dank für das Gespräch. Interview: Ralph M. Meunzel Mitsubishi Motors Die Mitsubishi Motors Corporation versteht sich als Automobilhersteller mit hoher technischer Kompetenz und als Spezialist in den Bereichen Allrad, Offroad, SUV, Kleinwagen und Elektromobilität. Großen Wert legt man auch auf die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Handel.

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