Myaudi Sphere: In andere Welten entführen

Die Atmosphäre im komplett neu gestalteten Showroom von Audi am Flughafen München erinnert eher an eine Business Lounge als an ein Autohaus: Das hier gezeigte Showroom-Design erzeugt ganz bewusst Wohnzimmeratmosphäre und soll ein Kontrapunkt zu dem technikaffinen, aber kühlen Look & Feel des Audi-Terminal-Konzepts sein. Eine loungige Sessellandschaft an der Kaffeebar, Velourteppich auf heller Steinfließe und Holzvertäfelung an den Wänden strahlen in den vorherrschenden Sandund Brauntönen heimelige Wärme aus. Und doch zeigen die vielen Bildschirme in den Räumen von MyAudi Spehre: hier geht es auch um Technik. "Wir sehen uns als Testlabor, um digitale Handelsmodule zu testen und ein Feedback von Händlern zu bekommen", erklärt Markus Fuchs, Projektleiter für MyAudi Sphere. Mit dem 700 Quadratmeter umfassenden Showroom-Konzept direkt am Münchner Flughafen zwischen Terminal eins und zwei will Audi seinen Händlern die neuesten Vertriebslösungen der Marke näherbringen. Händler, aber auch Besucher aus aller Welt können hier aktuelle und künftige Lösungen erleben, die Audi für Autohäuser entwickelt. Im Mittelpunkt stehen dabei digitale Innovationen. MyAudi Sphere ist damit ein wichtiger Baustein der Digitalisierungsoffensive des Herstellers. Garniert ist das Ganze mit wenigen Ausstellungsfahrzeugen, es werden jeweils nur die neuesten Typen gezeigt, deren Geheimhaltung eben erst aufgehoben wurde und die noch gar nicht beim Händler zu sehen sind. Das eigentliche Fahrzeugerlebnis findet hier digital und virtuell statt. In der "Customer Privat Lounge" (CPL) können Besucher ihr Wunschfahrzeug konfigurieren und auf hochauflösenden Bildschirmen bis in das kleinste Detail nahezu lebensecht betrachten. In MyAudi Sphere ist die derzeit aufwändigste Ausbaustufe der CPL mit allen Farb- und Materialmustern an den Wänden realisiert. Das konfigurierte Wunschauto wird schon auf dem 98-Zoll-Screen ziemlich lebendig und fährt durch eine vom Computer erstellte virtuelle Umgebung. Es lassen sich hier interessante Animationen einspielen wie beispielsweise das Öffnen der Türen oder des Kofferraums. Licht- und Schattenspiele sowie die Spiegelung der virtuellen Umgebung im Lack werden dank hoher Rechenleistung absolut realitätsnah abgebildet. In der Innenansicht des Fahrzeugs kann per Zoomfunktion an Details herangezoomt werden, per Knopfdruck kann der Kunde auf diese Weise unterschiedliche Konfigurationen des Innenraums hautnah am Bildschirm erleben. Virtuelles Erlebnis mit VR-Brille Die nächste Ausbaustufe ist das dreidimensionale Erleben des Fahrzeugs mittels der Virtual Reality (VR) Technologie. Audi experimentiert schon länger mit der VR-Technik in Pilotprojekten. Die VR-Technik soll noch im ersten Halbjahr 2017 an Händler ausgerollt werden, die bereits über eine CPL verfügen. Bei Audi geht man davon aus, dass in diesem Jahr etwa 100 Standorte mit einer CPL ausgestattet sein werden. Das Interesse an der Verkaufslösung ist laut Audi sehr groß. Diese Händler können die VR-Technik dann problemlos integrieren. Preise werden allerdings noch nicht genannt. Die kompakte Ausführung der Virtuellen Realität ist für Plätze konzipiert, an denen der Raum beschränkt ist. Hier nimmt der Kunde auf einer Couch oder einem Sessel Platz. Eine Kamera erfasst daraufhin die Position der VR-Brille, das System passt die Bilddarstellung entsprechend an. So kann sich der Kunde im virtuellen Raum umsehen und sich interessanten Details durch die eigene Kopfbewegung nähern. Virtuell sitzt der Kunde zunächst hinter dem Lenkrad; der Berater kann ihn aber jederzeit an verschiedenen Positionen außerhalb des Autos platzieren. Virtuell ins Fahrzeug eintauchen Am Flughafen können Besucher heute zudem schon die bisher komplexeste Variante des Virtuellen Erlebens ausprobieren - die Virtual Walking Experience. "Damit befinden wir uns im experimentellen Stadium, wir probieren Dinge aus und sind gespannt auf das Feedback der Händler", erklärt Projektleiter Markus Fuchs. Aufgebaut ist die Versuchsanordnung in einem abgetrennten Bereich im Backoffice, wo Besucher durch Vorhänge vor neugierigen Blicken geschützt sind. Wer sich darauf einlässt, kann hier in einem Bereich von etwa 5 mal 5 Metern um sein virtuelles Auto sogar herumgehen. Der Eindruck, den man dadurch von dem Fahrzeug bekommt, ist beeindruckend - der Zuruf aus dem Off "Bitte nicht am Fahrzeuge abstützen" kann tatsächlich nicht schaden. Denn wo man unter der VR-Brille ein Fahrzeug aus Blech wähnt, ist in Wirklichkeit nur Luft. Man kann mittels VR-Technologie nicht nur das Auto aus allen Perspektiven anschauen. Das System verfügt zudem über den Röntgenblick, der es ermöglicht, buchstäblich ins Fahrzeug einzutauchen. Es gehört etwas Mut dazu und kostet Überwindung, aber dann ist die Neugierde doch größer: Mit dem Kopf voran tauchen wir buchstäblich ins Hinterrad hinein und kommen durch das Keramik-Bremssystem bis in den Motorblock. Wir befinden uns virtuell mitten im Auto. Wer die Anzahl der verbauten Zylinder nachzählen will, kann es hier tun - mit vollem Sound des Rennmotors im R8, den wir uns als Referenz zu Demozwecken ausgesucht haben. Ob man dieses System tatsächlich irgendwann im Handel finden wird, sei dahingestellt. Faszinierend ist die Technik allemal. Virtuelle Realität kann aber auch ganz pragmatisch zur Verbesserung der Sicherheit eingesetzt werden. Audi tut dies bei Fahrtrainigs auf zwei Testgeländen am Flughafen. Das Trainingscenter umfasst zwei Dynamik-Flächen mit jeweils 50.000 Quadratmetern, wo Audi Produkttrainings für Verkäufer aus aller Welt durchführt. In zweitägigen Workshops erleben sie hier neue Fahrzeuge in Theorie und Praxis. Fahrtraining mit VR-Technologie Auch für Fahrtrainings kommt eine Virtual-Reality-Anwendung von Audi schon zum Einsatz. Zwei Audi A4-Limousinen wurden dazu mit VR-Brillen von Oculus ausgerüstet. Über die Brille kann der Fahrer im real fahrenden Versuchsauto den Eingriff des Notbremsassistenten in einer sehr realitätsnahen Simulation erleben. Das Virtual Training Car fährt real auf einer Asphaltfläche, während der Fahrer über die VR-Brille simulierte Fahrszenarien sieht. Sobald ein Fußgänger in der Simulation virtuell in den Fahrweg tritt, bringt der Notbremsassistent das Auto abrupt zum Stehen. Die Bilder auf den beiden hochauflösenden Brillen-Displays werden entsprechend der jeweiligen Position und Blickrichtung des Fahrers angepasst. Ein hochpräzise messendes Differenzial-GPS verortet das Virtual Training Car mit einer Genauigkeit bis auf zwei Zentimeter auf der Fahrfläche. So verschmelzen Realität und virtuelles Erleben. Kurzfassung Mit dem Showroom MyAudi Sphere eröffnet der Hersteller ein Testlabor für digitale Handelsmodule. Händler aus aller Welt, aber auch private Besucher können hier unter anderem die neuesten Anwendungen für virtuelle Realität hautnah erleben. Auch im Händlertrainig kommen VR-Brillen bereits zum Einsatz. Das Konzept Das ehemalige Audi Forum Airport München wurde nach aufwändigem Umbau als Erlebnis-Plattform neu eröffnet. Im Mittelpunkt stehen digitale Innovationen und Virtual Reality. Angesprochen werden Kunden, aber auch der Handel, dem hier die neuesten digitalen Verkaufsinstrumente live vorgeführt werden können. Auf 700 Quadratmetern erleben Gäste in angenehmer Lounge-Atmosphäre unter anderem exklusive Shop-in-Shop-Konzepte für AudiSport, virtuelle Demo-Tools für Assistenz- und Lichtsysteme bis zur digitalisierten Beratungs-Suite. Highlight ist die neueste Ausbaustufe der Virtual-Reality-Anwendung "Audi Walking VR Experience" mit der Kunden ihr Wunschauto dreidimensional erleben können.

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