Maserati: Volumenperspektiven für die Edel-Marke

Ganze 6.200 Maserati-Modelle waren im Jahr 2012 verkauft worden. Nur vier Jahre später, 2016, werden weltweit bereits über 40.000 Einheiten der Dreizack-Marke abgesetzt, nicht zuletzt dank Ghibli als "vierter Speerspitze". Nun startet mit dem Levante bereits die fünfte Modellreihe, die den Absatz 2017 global auf mehr als 50.000 Einheiten katapultieren soll. Der Benziner des neuen Luxus-SUV Levante stammt aus dem Ferrari-Stall. Mit einem Einstiegspreis von moderaten 70.500 Euro für den V6-Turbodiesel, der aus drei Liter Hubraum 275 PS schöpft, die das 2,2 Tonnen schwere SUV in 6,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und dann weiter bis auf 230 km/h Höchstgeschwindigkeit beschleunigen, rechnet man allein in Deutschland 2017 mit 1.250 verkauften Einheiten. Über das elegante SUV und die mit ihm verbundenen Perspektiven sprachen wir mit Achim Saurer, Maserati Managing Director für die D-A-CH-Region. AH: Herr Saurer, wie ist die aktuelle Performance von Maserati? A. Saurer: Sehr gut. 2012 hat Maserati mit den drei Modellen Quattroporte, GranTurismo und GranCabrio global 6.200 Einheiten verkauft. Zwei Jahre später - im ersten vollen Verkaufsjahr des neuen Quattroporte und zusätzlich als vierte Speerspitze mit dem Ghibli - konnte der Absatz auf 36.500 Einheiten versechsfacht werden. In diesem Jahr werden wir global über 40.000 Autos vermarkten. Im nächsten Jahr, dem ersten vollen Verkaufsjahr der neuen fünften Modellreihe Levante, werden es vermutlich mehr als 50.000 Fahrzeuge sein. Innerhalb so kurzer Zeit gibt es wohl nur wenige Marken, die eine derartige Performance hingelegt haben. AH: Wie bewerten Sie die Marke Maserati aus der Perspektive des neuen Geschäftsführers? A. Saurer: Der Zeitpunkt für Maserati zu wachsen, ist exzellent. Mit dem neuen Levante haben wir ein Produkt, das im Markt aktiv nachgefragt wird. Es gibt damit ab sofort eine ernsthafte Konkurrenz im Luxus-SUV-Segment, und wir erreichen ein völlig anderes Niveau. Unsere Händler werden durch den Levante ihr Volumen verdoppeln. 100-prozentige Neukunden-Eroberung für den Levante erwartet AH: Wie lauten Ihre Ziele für den neuen Levante? A. Saurer: Wir sind mit dem Levante im Luxusbereich unterwegs. Deshalb erwarten wir mit dem neuen Modell eine 100-prozentige Neukunden-Eroberung. Ein Ferrari-Fahrer, als Beispiel, hat als Zweitfahrzeug oftmals ein SUV in der Garage, und dieses war bislang zwangsläufig ein Fremdfabrikat. Ab sofort gibt es im Luxus-Segment den Levante, einen echten Maserati mit den entsprechenden Attributen bei absoluter Alltagstauglichkeit - Dieselantrieb und Allradysystem inklusive. Wir rechnen im Jahr 2017 mit rund 1.250 verkauften Einheiten in Deutschland. Der Handel und wir werden mit diesem Fahrzeug Geld verdienen. Das Auto startet zudem in der Dieselvariante mit einem äußerst attraktiven Einstiegspreis in Höhe von 70.500 Euro. Wenngleich wir sicherlich mit dem Verkauf von höherwertigen Varianten rechnen, insbesondere beim Benziner mit Ferrari Motor. AH: Warum wurde der Startpreis so moderat angesetzt? A. Saurer: Wir bewegen uns mit diesem Einstiegspreis durchaus im Marktumfeld und bieten dennoch Allradantrieb samt Luftfederung serienmäßig an. Wer bei Maserati mehr ausgeben möchte, ist natürlich dennoch herzlich willkommen ... (lacht). Aber wie bereits gesagt: Wir rechnen sehr stark mit einem überdurchschnittlichen Anteil der höherwertigen Varianten. Nur noch vier weiße Flecken abseits der Metropolen AH: Verdient Ihr Handel Geld? A. Saurer: Das ist eine Voraussetzung für unser Wachstum. Der Handel kann nur wachsen, wenn er über die notwendigen finanziellen Ressourcen verfügt. Es war in der Vergangenheit sicher nicht einfach, mit Maserati Geld zu verdienen. Aber mit diesen Volumenperspektiven werden unsere Händler eine ordentliche Umsatzrendite schreiben. AH: Wie ist der aktuelle Stand beim Händlernetz? A. Saurer: Wir sind hier mit 28 Händlern im Vergleich zu den Vorjahren hervorragend aufgestellt. Früher war es nicht so einfach, Händler zu finden. Jetzt haben wir noch maximal vier weiße Flecken abseits der Metropolen. Diese werden wir allerdings zügig besetzen. Wir bekommen wöchentlich Anfragen, möchten das Netz derzeit allerdings nicht stärker besetzen. AH: Wie sind die weiteren Pläne von Maserati? A. Saurer: Wir werden unsere Zulassungen in Deutschland in 2017 auf rund 2.500 Einheiten um 20 bis 25 Prozent steigern. Dabei wollen wir beispielsweise den Ghibli stabil halten, der inzwischen am Markt stark nachgefragt wird. AH: Wie sieht Ihr Marketingplan aus? Muss man künftig mehr Kunden in die Autohäuser leiten? A. Saurer: Wir müssen natürlich die bekannte Klaviatur spielen, machen allerdings eine Reihe von exklusiven Veranstaltungen, z. B. in St. Moritz, Kitzbühel, Garmisch oder Sylt, um unseren Kunden das neue Fahrzeug zu präsentieren und neue Kunden zu begeistern. Dazu zählt auch der Weg, den wir in den vergangenen Jahren mit unseren City-Showrooms oder Pop-up-Store eingeschlagen haben. Hierdurch werden wir auch die Marke noch bekannter machen. Ansonsten setzen wir auf den bekannten und bewährten Mix im Marketing. AH: Herr Saurer, herzlichen Dank für das Gespräch. Interview: Ralph M. Meunzel

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