35 Jahre Suzuki in Deutschland: Vom Schmunzelmonster zum Einprozenter

Die eine Million verkaufter Autos hat Suzuki in Deutschland zum 35-jährigen Jubiläum am 1. Juni noch nicht ganz geschafft. Auf 978.917 Zulassungen kommt die japanische Marke seit ihrem Markteintritt 1980. Der Kunde, der die 1-Million-Grenze überschreiten lässt, wird im Februar oder März 2016 erwartet. Denn in diesem Jahr will Suzuki hierzulande noch 15.000 bis 16.000 Fahrzeuge verkaufen. 30.000 sollen es insgesamt werden, ein Marktanteil von einem Prozent. Der erste Händler von Suzuki in Deutschland war die "Insel Garage Beck". Auf der Insel Reichenau im Bodensee steht deren Autohaus noch heute - noch immer als Exklusivhändler von Suzuki. "Auf der IAA 1979 haben wir uns als Händler beworben und 15 LJ bestellt", erinnert sich Guido B. Beck heute. Bauchweh hätten er und sein Vater Johann Baptist dabei schon gehabt, denn keiner wusste, wie das laufen wird. "Es hat aber gut geklappt." Goldene Zeiten seien das damals gewesen, erinnert sich der Unternehmer. Die Zusammenarbeit mit dem Importeur, der schon bald (seit 1982) von "Mr. Suzuki in Deutschland" Peter A. Verloop angeführt wurde, sei angenehm gewesen. Bis 2004 prägte der Holländer die Marke in Deutschland. Eine bemerkenswerte Kontinuität. 2003 übernahm der Hersteller selbst die Importeurstätigkeit und die neu gegründete Gesellschaft Suzuki International Europe zog von Oberschleißheim bei München ins hessische Bensheim. Aber auch am neuen Standort kehrte schnell wieder Ruhe ins Top-Management ein: Thomas Wysocki ist seit 2006 bis heute für den Vertrieb der Marke hierzulande zuständig. Das sind auch schon zehn Jahre - ein Wert, den wenige Vertriebsleiter erreichen. Auch auf Händlerseite gibt es viel Kontinuität: 45 Prozent der Händler vertreten die Marke seit mehr als 26 Jahren. Neun Händler der ersten Stunde sind immer noch dabei: Neben Beck die Autohäuser Schollenberger in Weinheim, Halstenbach in Wiehl, Fiba in Mannheim, Hey in Saal-Waltershausen, Strittmatter in Hohentengen, Snater in Göttingen, Jauch in Malterdingen und Wülbeck in Ostfildern. 410 Partner umfasst das Netz derzeit. Es gibt 30 Open Points. Die meisten davon liegen im Ruhrgebiet und in den Metro-Areas. Vom LJ bis zum iK-2 Auf der Modellseite hat sich dagegen viel getan: Anlässlich der Jubiläumsveranstaltung bot der Importeur die Möglichkeit, sämtliche Modelle, die es je hierzulande von Suzuki gab, zu fahren. So ein LJ, das erste Fahrzeug der Marke in Deutschland, ist heute schon eine Herausforderung. Die Fahrwerte aus heutiger Sicht rührend: 94 km/h Spitze, von 0 auf 100 in 25 Sekunden. Um das Verdeck zu öffnen, mussten zahlreiche Druckknöpfe gelöst werden. Die Bezeichnung "LJ" stand ursprünglich für "Light Jeep". Der Geländewagen bekam aber schon bald den Spitznamen "Eljot" und erinnerte damit an das Schmunzelmonster "Elliot" aus dem Disney-Film. "Die Geländewagen LJ, SJ, Samurai und ab 1988 der Vitara waren klasse", erinnert sich Beck heute. "Kein Auto ging raus ohne Zubehör. Viele liefen als Zweitwagen oder Spaßauto." Ab 2005 ging es dann mit der Swift-Neuauflage richtig ab. Bis heute ist der Kleinwagen das meistverkaufte Fahrzeug von Suzuki hierzulande. Fast 300.000-mal wurde er in Deutschland verkauft. Andere Modelle wie das Cabrio "Cappuccino" hatten dagegen nur ein kurzes Gastspiel hierzulande und sind heute gefragte Sammlerobjekte. Beck trauert auch immer noch dem Kleinbus "Carry" nach, den er sehr gut verkauft hat. "Vor kurzem war ich in Dubai und habe in einem Händlerbetrieb dort einen Nachfolger des 'Carry' gesehen. Den hätte ich gern hier in der Modellpalette." Auch einen Kombi der Marke, den er hier schmerzlich vermisst, gab es in dem arabischen Land. Hoffnungen setzt der Händler aber in den neuen "iK-2". Das Konzeptfahrzeug wurde dieses Jahr in Genf gezeigt. Die Serienversion soll 2016 mit neuer Motorengeneration auf den deutschen Markt kommen. Gefolgt von dem ebenfalls in Genf gezeigten " iM-4", einem Mini-4x4 Fahrzeug. Damit hat Suzuki dann hierzulande acht Modelle im Line-up. Mittelfristig, also 2017/2018, sollen dann 1,2 Prozent Marktanteil erreicht werden.

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