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Carsharing: Heiße Luft oder gute Geschäfte?

16.12.2010 11:00 Uhr
Carsharing: Heiße Luft oder gute Geschäfte?
Willi Diez
© Foto: IFA

"Nutzen statt besitzen" zielgruppenorientiert umgesetzt, hat nach Einschätzung von Willi Diez das Potenzial zu einem echten Renner. Doch die Einnahmen müssen durch Anreize für eine hohe Nutzungsintensität gesteigert werden.

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Mit Carsharing oder "Car on Demand" lässt sich durchaus Geld verdienen, sagt Willi Diez vom Institut für Automobilwirtschaft. Alles eine Frage des "Gewusst wie!" Daimler tut es mit "Car2go", Peugeot experimentiert mit "Mu by Peugeot" und BMW hat "BMW on Demand" gestartet: Carsharing und "Car on Demand" sind en vogue und gelten für große Ballungszentren als interessantes Geschäftsfeld. Jedoch, können Autohersteller und Händler damit Geld verdienen?

Ja durchaus, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, bilanziert Willi Diez, Leiter des Instituts für Automobilwirtschaft (IFA), in einer neuer Studie, die in der neuen Ausgabe des Magazins "Automotive Agenda" veröffentlicht wurde. In ihrem Szenario gehen die Forscher des IFA von 12.000 Carsharing-Nutzern aus. Wenn diese Kunden mehr als 25 Euro pro Monat für die Fahrzeugnutzung ausgeben und die monatliche fixe Gebühr 35 Euro beträgt, ergibt das pro Kunde pro Jahr 420 Euro. Der jährliche Umsatz läge also bei fünf Millionen Euro, über acht Jahre bei 40 Millionen Euro.

Dem stehen wiederum die Kosten für den Fahrzeugpool und dessen Verwaltung inklusive Pflege, Wartung und Reparatur gegenüber. Das IFA rechnet hier pro Fahrzeug und Jahr mit 9.400 Euro (ohne Kraftstoffe, die der jeweilige Nutzer selber trägt). Bei einem Carsharing-Pool von 350 Fahrzeugen ergibt das über acht Jahre Kosten in Höhe von 26,3 Millionen Euro. Der Überschuss aus dem Carsharing läge somit bei 13,7 Millionen Euro.

"Potenzial zu einem echten Renner"

Unterstellt man ferner über acht Jahre einen Nachfrageausfall von 8.600 Neuwagen – die Carsharing-Kunden würden schließlich keine eigenen Autos kaufen – und setzt pro Neuwagen einen Durchschnittspreis pro Neuwagen von 25.000 Euro an, läge der Gewinnausfall hier bei 10 Millionen Euro. Unterm Strich bliebe in dieser Beispielrechnung also ein Plus von 3,7 Millionen Euro.

"Das Motto 'Nutzen statt besitzen' zielgruppenorientiert umgesetzt, hat das Potenzial zu einem echten Renner", sagt Willi Diez. Dreh- und Angelpunkt seien die Gebührenmodelle. "Damit das Angebot profitabel wird, müssen die Einnahmen durch Anreize für eine hohe Nutzungsintensität gesteigert werden. Zusatzangebote wie Reise-Services oder fahrzeugbezogene Kommunikationsdienste helfen, Zusatzerträge zu generieren", so Diez. (pg)

Die am 16. Dezember erscheinende Ausgabe der "Automotive Agenda" widmet sich dem Schwerpunktthema "Urbanisierung: Welchen Platz hat das Auto in der Stadt von morgen". Eine Leseprobe ist hier abrufbar: www.automotive-agenda.de

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