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Insolvenz: Autowelt König muss Standorte schließen

24.05.2013 16:02 Uhr
Insolvenz: Autowelt König muss Standorte schließen
Die Filiale der angeschlagenen Autowelt König in Niederfüllbach bei Coburg wird geschlossen.
© Foto: Autowelt König

Die Insolvenzverwalter müssen im Juni zwei Filialen der angeschlagenen Autohaus-Gruppe schließen. Für die weiteren Standorte laufen Investorengespräche. 620 Mitarbeiter bangen um ihre Jobs.

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Aus für die Filiale der angeschlagenen Autowelt König in Niederfüllbach bei Coburg: Wie eine Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters Siegfried Beck am Freitag gegenüber AUTOHAUS Online bestätigte, wurde für den Standort mit acht Mitarbeitern kein Investor gefunden. Auch die Schließung eines zweiten Betriebes wegen fehlenden Käuferinteresses steht bereits fest. Dieser Betrieb liege "nicht in der Region Coburg", hieß es.

Bei allen anderen Betrieben gibt es laut Sprecher Kauf-Interessenten: "Die Investorengespräche laufen." Weitere Informationen wollen die Insolvenzverwalter erst kommende Woche geben, wenn die Mitarbeiter aller Standorte in einer Betriebsversammlung über den aktuellen Stand der Investorensuche unterrichtet worden sind.

Die beiden Standortschließungen erfolgen erst nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens voraussichtlich Anfang Juni. Vorher sollen zudem alle eingelagerten Kundengegenstände wie etwa Reifen ordnungsgemäß herausgegeben werden. Bis zur Schließung würden in Niederfüllbach weiter Kundenaufträge und Fahrzeuginspektionen "in vollem Umfang und in gewohnter Qualität" ausgeführt, hieß es.

16 Standorte mit 620 Mitarbeitern

Ende März hatte die Autowelt König mit Sitz in Wunsiedel Insolvenz angemeldet (wir berichteten). Laut Interimsgeschäftsführer Walter Missing war die im Herbst des vergangenen Jahres eingeleitete Sanierung fehlgeschlagen. Hersteller und Kreditgeber hätten mehr Risiken als Chancen gesehen.

Die Autowelt König und die AWK Automobile ist bisher mit 620 Mitarbeitern an 16 Standorten in Arzberg, Bamberg, Coburg, Niederfüllbach, Himmelkron, Hof, Marktredwitz, Münchberg, Tirschenreuth, Weiden und Wunsiedel mit den Marken Volkswagen Pkw und Nutzfahrzeuge, Audi, Skoda und Fiat aktiv. Die Sicherung der Löhne und Gehälter über das Insolvenzgeld läuft Ende Mai 2013 aus. (se)

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KOMMENTARE


Michael Kühn

24.05.2013 - 13:36 Uhr

... Händlerstimmung bessert sich wieder, gem. Pulsschlag. - Ist klar, nach weiterer Markbereinigung hat der verbleibende Rest bessere Zukunftschancen... - und was wird aus den ausgebildeten Fachkräften, die nun ihren Job verlieren ??? - wieder einige Konsumenten, die ihre bisherige Kaufkraft nicht aufrecht erhalten können...-Wer nun für diese Insolvenz auch verantwortlich sein mag, es ist leider wieder der Rücken der Arbeitnehmer, der die Konsequenzen tragen darf !!!Die Eckkneipe, der Coffeeshop, der Bio-Markt, Currywurstbude usw. werden auch Umsatzeinbußen verbuchen dürfen... - WILLKOMMEN BEIM DOMINOSPIEL -


Schröder

24.05.2013 - 16:56 Uhr

Hallo Herr Kühn.Wie wahr.Nur das das keiner wirklich wahr haben will.Das was Sie schildern nennt sich Kapitalismus.Sinn dieses Systems ist es einzelne immer reicher und die Masse immer mehr verarmen zu lassen.Wer mit offenen Augen durchs Leben geht sieht das in unserem schönen Land,( indem es ja immerzu nur aufwärts geht )an allen Ecken und Enden.Die Frage ist nur, was passiert wenn der letzte Dominostein gefallen ist.....


Signum67

24.05.2013 - 17:18 Uhr

Hallo Herr Schröder,das was Sie schildern nennt man Marktwirtschaft. Nicht immer schön, nicht immer Fair - wie die Menschen eben so sind. Egoisten. Das ist aber in jedem System so. Aber, wenn man denn die Kiste selber mal hochkriegen würde, ist die freie Marktwirtschaft zumindest ein Entwurf der einem die Chance bietet selbstbestimmt zu Leben.Die Alternative wäre Planwirtschaft.Ich gehe davon aus, dass die betroffenen Arbeitnehmer längst vor der sicherlich absehbaren Insolvenz aktiv waren und sich selbstverantwortlich Alternativen geschaffen haben.Beste GrüßeSignum


Richard Smodej

25.05.2013 - 09:30 Uhr

ich bin mit sicherheit kein "Gutmensch" noch bin ich frei von Fehlern, auch habe ich die Weisheit nicht mit Löffeln gegessen.Jedoch habe ich trotz durschnittlicher Schulbildung (Mittlere Reife) begriffen, dass unser Wirtschaftssystem und unsere Gesselschaft nur dann funktionieren kann,wenn sich zumindest die Mehrheit an Regeln hält die nötig sind um das ganze in Gang zu halten. Mir ist egal ob mich jemand für einen unverbesserlichen Idealisten hält oder nicht, ich bezahle bei meinem Bäcker,Metzger, Handwerker,Elektrofachhändler etc. vor Ort gerne den Betrag mehr gegnüber den Billigheimern, den mein Dienstleister vor Ort benötig um zu überleben. Ich weis das meine Handlungsweise nur ein Tropfen auf den heißen Stein bedeutet, denn so lange Egoismus und das Sankt Florian´s Prinzip das Handeln unserer Gesellschaft bestimmt sehe ich für die zukunft leider schwarz, aber auch das ist mir egal, ich jedenfalls kann ruhig schlafen.Richard Smodej


Michael Kühn

25.05.2013 - 10:06 Uhr

Hallo "Signum67"; es scheint mir als schauen Sie generell nicht so genau hin... - Haben Sie einmal eine Insolvenz miterlebt (über 300 Mitarbeiter inkl. Auffanggesellschaft) ??? - Wir hatten eine freie Marktwirtschaft für Jahrzehnte, an der jedermann "Freude" hatte. ...+ heute rede ich von reinem Kapitalismus, welcher dem realen Binnenmarkt in fast betrügerischer Absicht in einem großen Rahmen Kaufkraft entzieht !!! - Wer wissentlich auf Kosten von "Lohndumping" zum Millionär wird, nimmt die Tatsache billigend in Kauf, die Volkswirtschaft nachhaltig zu schädigen !!! Mit ebenfalls bestem Gruß zum Wochenende Michael Kühn


Detlef Rüdel

25.05.2013 - 11:24 Uhr

Hallo Herr Schröder, ich gebe Herrn Signum67 recht. Das ist Marktwirtschaft. Wenn Sie mit diesem System, in einer freien Demokratie nicht klarkommen, dann empfehle ich Ihnen: Wandern Sie aus, in ein Land, wo Sie vielleicht nicht auf diese Probleme stoßen. Jeder hat es in der Hand, das Beste aus seinem Leben zu machen. Der eine geht auf volles Risiko (der, der sich selbstständig macht) und verdient meine vollste Anerkennung, weil er bereit ist, Verantwortung, Risiko, zu übernehmen und sich dem harten Wettbewerb stellt. Daher ist es legitim, dass diese Menschen für Ihr Risiko, was sie eingehen auch entsprechend entschädigt werden (Lohn/Gehalt). Jeder kann in unserem Land seine persönliche Erfüllung finden. Dazu gehört Mut, eine Idee, mit Sicherheit auch Kapital, und die Bereitschaft permanent, für sein Unternehmen an vorderster Front zu stehen. Daher nenne ich unser System noch immer freie Marktwirtschaft. Dazu gehört Wettbewerb mit entsprechender Verdrängung.


raven09122000

25.05.2013 - 12:08 Uhr

Was sind das denn für Weltuntergangsklänge? Natürlich wird es im Markt immer wieder welche geben, die dem Druck nicht stand halten und zusammenbrechen. Wie immer sucht man dann die Schuld bei den Banken und bei anderen Umständen. Wie schon jemand hier sagte...man nennt es Marktwirtschaft. Und ganz sicher ist nicht nur der Arbeiter oder kleine Mann der Leidtragende. Es sind alle die, die sich vorab mit viel Mühe den .... aufgerissen haben. Und haben das nicht alle, auch die "kleinen Mitarbeiter" nicht, dann passiert unter Umständen auch aus diesem Grunde sowas. Der Markt bereinigt sich selbst. Einzig die Qualität wird überleben, nicht der Billigpreis.


U. Kersten

27.05.2013 - 09:49 Uhr

WOW, Herr Kühn. Danke. So ist es auf den Punkt gebracht. Die Umverteilung von unten also Arbeitnehmer, Freiberufler und noch viel schlimmer von Klein- und Mittelstand (also der Stütze unserer Wirtschaft) findet ungebremst zu Gunsten der Konzerne statt. Die Väter unserer "sozialen Marktwirtschaft" würden sich im Grabe drehen, wüssten sie was daraus geworden ist. Das auf Dauer weder Planwirtschaft noch Kapitalismus funktioniert wissen wir, schade das wir es von der soz. Marktw. so nicht erfahren werden. Mir liegen keine Erkenntnisse vor das dieses System schon einmal gescheitert ist.


Signum67

27.05.2013 - 10:45 Uhr

Hallo Herr Kühn,danke, ich schaue immer genau hin, übrigens nicht nur aus "meinem" Arbeitnehmer - Blickwinkel ;)Ja, ich habe schon mal eine Insolvenz miterlebt. Die logische Konsequenz wenn ein Unternehmen nicht Wettbewerbsfähig ist. Letztendlich entscheidet dies der Kunde. Die Einstellung von Herrn Smodej finde ich super! Denn auf der einen Seite wird gejammert und auf der anderen Seite wird Amazon "leergekauft", der Örtliche Handel durfte oder darf dann "beraten".Es liegt an uns....Eine nachdenkliche Woche wünscht uns allen...


Michael Kühn

27.05.2013 - 13:44 Uhr

@ Signum67, ..."wenn ein Unternehmen nicht Wettbewerbsfähig ist" (Ihre Worte), soweit stimme ich Ihnen zu. - Jedoch die Autohaus-Insolvenz hatte als überwiegende Ursache die RESTWERTE von den Leasingrückläufern. - Händlereinkaufsfinanzierung über den Hersteller kostete p.M viel Geld (Zinsen) + die Fzg. waren dadurch nur mit Verlust zu verkaufen, oder wurden Museumsstücke. (über 300 Mitarbeiter, mehrere Filialen) Wir hatten generell eine treue Kundschaft, bei NW, in Zahung genommenen GW, in Service eine hohe Kundenzufriedenheit usw. ! Wenn ein Autohaus erst einmal am "Tropf" vom Hersteller (Einkauffinanzierung) hängt, ist er FREMDGESTEUERT. Das hat mit Marktwirtschaft nach meinem Dafürhalten nix, aber auch gar nix mehr zu tun; MODERNE SKLAVEREI !!!


Signum67

27.05.2013 - 16:25 Uhr

Hallo Herr Kühn,Was Sie beschreiben ist -leider- einer der Klassiker im Neuwagenhandel.Der Irrglaube mancher GF, schiere Größe könne die Gesetze der Wirtschaftlichkeit aushebeln.Über z.B Leasing viel in den Markt drücken, sich über die UIO / Verkaufszahlen freuen, den Wettbewerber gleich mit vernichten und nachher den Restwert um die Ohren zu bekommen! Und im Gesamtgeschäft "unterm Strich" dann sogar Minus-Erträge zu realisieren. Super. Herzlichen Glückwunsch. Einziger Gewinner: Der Hersteller/Importeur.In Folge dann die Abhängigkeit von Hersteller und Banken, welche einem bekanntermaßen immer erst einen Regenschirm verkaufen - und wieder einkassieren wenn es regnet!Da kann die Belegschaft in der Tat nicht gegen "anarbeiten".Das ist so blöd, das es schon wehtut - und dafür braucht man sicher auch kein abgeschlossenes Studium.Letztendlich bleibt es aber unter dem Strich bei mangelnder Wettbewerbsfähigkeit, wenn auch die MA wenig bis nichts dafür können.Da heisst es früh genug den Absprung schaffen und sich einen Arbeitsplatz suchen, wo die GF nicht an Dyskalkulie leidet ;)Ich wünsche allen Betroffenen alles erdenklich Gute!


Dieter M. Hölzel

27.05.2013 - 16:48 Uhr

Wie war das; LEBEN und LEBEN lassen, lang, lang ist´s her. Selberden höchsten Gewinn, alle Anderen sind egal, das wird nicht mehr langegut gehen. Mögen die Dummen und Gierigen das hoffentlich begreifen, ichhabe da einige in Spanien kennengelernt mit ihren Schiffen im Hafen.Von Anstand und Moral keine Spur, das sind die " Totengräber " einerKultur, wenn Aufstocker zur Kalkulation gehören. Ja, sehr verehrter H.Smodej, Gutmenschen sind nun mal leider die, welche Wasser predigen undselber leben wie die Made im Speck, vornehmlich aus der Politik, die inder freien Wirtschaft keine Chance hätten und/oder über " Aufstocker "entscheiden.


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