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Kreise: Opel zieht Astra-Fertigung früher aus Rüsselsheim ab

07.06.2013 13:45 Uhr
Kreise: Opel zieht Astra-Fertigung früher aus Rüsselsheim ab
Opel zieht die Fertigung seines wichtigsten Modells Astra nach dpa-Informationen einige Monate früher als bisher geplant aus Rüsselsheim ab.
© Foto: Opel

Das Aus der Autofertigung in Bochum wird wohl die Auslastung des günstigsten Opel-Werks in Polen verbessern: Weil der Zafira ab 2015 in Rüsselsheim gebaut wird, rollt der Astra früher komplett in Gleiwitz vom Band.

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Der defizitäre Autobauer Opel zieht die Fertigung seines wichtigsten Modells Astra nach dpa-Informationen einige Monate früher als bisher geplant aus Rüsselsheim ab. Schon von Anfang 2015 an werde das Erfolgsmodell nur noch im britischen Ellesmere Port und im polnischen Gliwice (Gleiwitz) vom Band rollen, sagte ein Insider und bestätigte damit einen Bericht des "Handelsblatts" (Freitag).

Entgegen früherer Pläne werde die aktuelle Generation des Astra-Fünftürers nicht bis zu ihrem Auslaufen in der zweiten Jahreshälfte 2015 auch am Stammsitz gebaut. Stattdessen werde die Fertigung im günstigsten Opel-Werk Gliwice hochgefahren. Ursprünglich sollte erst das Nachfolgemodell nur noch außerhalb Deutschlands gefertigt werden.

Hintergrund ist das vorgezogene Aus der Zafira-Fertigung in Bochum schon Anfang 2015. Die Produktion des Familienwagens wird nach Rüsselsheim verlagert. "Das Unternehmen will die freien Kapazitäten in Polen nicht ungenutzt lassen", hieß es in Konzernkreisen. Damit sei klar, dass nicht der hessische Stammsitz vom vorgezogenen Aus des Bochumer Werks profitiere, sondern der Standort in Polen.

Streit im Betriebsrat geht weiter

Dabei hat die Verlagerung der Zafira-Produktion von der Ruhr an den Main einen offenen Streit im Opel-Betriebsrat entfacht. Am Freitag legte der Betriebsratschef des Bochumer Werks, Rainer Einenkel, in der "Bild"-Zeitung nach. Gesamtbetriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug habe die Belegschaft belogen, wetterte Einenkel und sprach von einer Vereinbarung der Arbeitnehmervertreter mit der IG Metall Hessen vom April, die Produktion des Zafira nicht aus Bochum zu verlegen. Jetzt habe Schäfer-Klug seine Meinung geändert.

Schäfer-Klug, der Einenkel zuletzt "katastrophale Fehleinschätzungen" vorgeworfen hatte, reagierte prompt: "Herr Einenkel sollte nicht von sich auf andere schließen. Er steht offensichtlich unter erheblichem Druck an seinem Standort und nimmt Realitäten nicht mehr wahr."

"Gleichmäßiger Übergang für Beschäftigte"

Für die Rüsselsheimer Belegschaft wird sich durch die Umverteilung der Produktion nichts ändern, sagte ein Opel-Sprecher: "Mit der Entscheidung, den Zafira Tourer ab 2015 im Rüsselsheimer Stammwerk zu bauen, werden wir für die Rüsselsheimer Beschäftigten einen gleichmäßigen Übergang sichern." Im Stammwerk rollt zudem das Opel-Flaggschiff Insignia vom Band. Die Details des Übergangs von Astra zu Zafira Tourer müssten aber noch abgestimmt werden.

Der neue Opel-Chef Karl-Thomas Neumann setze auf eine umfangreiche Neuordnung der Produktion in den europäischen Werken, um die Bänder des Herstellers besser auszulasten, berichtet das "Handelsblatt". Tatsächlich hat die Adam Opel AG schon vor Monaten das Ziel ausgegeben, den Dreischichtbetrieb in allen Fabriken zur Regel zu machen. Davon ist der Autobauer noch weit entfernt.

Wegen der Absatzkrise in Europa leidet das Unternehmen unter enormen Überkapazitäten. Auch deshalb wird das Werk in Bochum Ende 2014 geschlossen, nachdem die Belegschaft einen Sanierungstarifvertrag abgelehnt hatte. Spätestens 2016 will Opel wieder Gewinne erzielen. (dpa)

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KOMMENTARE


thierymz

07.06.2013 - 12:28 Uhr

Mag sein, dass GM-Gleiwitz ein besseres Ranking in der internen Qualitätsprüfung hat als Rüsselsheim. Ein "deutsches" Auto zu 100% aus Polen - undenkbar. Das würde den Wolfsburgern nie passieren.Den Rüsselsheimern sei gesagt: Insignia und Zafira sind alles andere als mengenmässig adequater Ersatz für den Astra. Für GM ist es wichtig, dass die Autos billig hergestellt werden. Wo ist egal. Es scheint, dass damit das Ende von Opel-Fahrzeugen aus deutscher Produktion eingeläutet wird


autofan

07.06.2013 - 13:50 Uhr

Zu thierymz meint: DEM IST NICHTS HINZUZUFÜGEN!!!!!


RM

07.06.2013 - 13:59 Uhr

@thierymz: Vielleicht schauen Sie vor solchen Aussagen mal nach, wo der VW Polo gebaut wird...oder der VW Up!....oder der Audi TT und das A3 Cabrio. Ich kann das auch gleich auflösen: Pamplona/Spanien, Bratislava/Slowakei und Györ/Ungarn. Selbst der Audi Q7 kommt aus der Slowakei. Und der Q5 soll nach Mexico verlagert werden. Wird damit auch das Ende der VW-Produktion in Deutschland eingeläutet?


Thommy K

07.06.2013 - 14:38 Uhr

"Das würde den Wolfsburgern nie passieren" .....Nein , niemals .....Selten so einen Schwachsinn gelesen ...Es gibt derzeit nur eine Auto das ausschliesslich in Deutschland produziert wird und das ist der VW ADAM ;-) ..(ach ne ..ist ja ein Opel ...)


Ralle

07.06.2013 - 15:47 Uhr

@thierymz: hahaha... "Das würde den Wolfsburgern nie passieren" ich lach mich schlapp. Schnapp dir mal nen Globus und mach dich schlau, wo die Wolfburger so produzieren..


Manfred Fritz

07.06.2013 - 15:59 Uhr

Wenn Kaufleute hemmungslos regieren und den Patriotismus des Käufers vergessen, dann muß man sich nicht wundern wenn Markenimage und Qualität darunter leiden.Wenn das Wiedererreichen eines starken Markenwertes eben so lange dauert wie die Talfahrt, dann !!!!!


Thomas M.

07.06.2013 - 17:43 Uhr

Hier nur mal eine kleine Aufstellung der Produktionsstätten des Volkswagen-Konzerns: VW Golf Variant - Mexico, VW Beetle - Mexico, VW Polo - Spanien, VW Eos / VW Sharan / VW Scirocco - Portugal, VW UP - Slowakei, Audi A1 - Belgien, Audi Q5 - Belgien, Audi Q7 - Slowakei, Audi A3 - Ungarn usw...


thierymz

07.06.2013 - 20:26 Uhr

Sorry, ganz so bescheuert bin ich nicht, wie hier einige von den Schlauen meinen. Nur am Rande: Porsche 911 wird wo produziert? Genau... Im Übrigen glaube ich, dass es ziemlich egal ist, wo man den Astra herstellt, jedenfalls bei den lächerlichen Verkaufszahlen im Vergleich zum Golf. Opel sollte trotzdem seine Wurzeln nicht vergessen, und die sind nun mal in Rüsselsheim. Das derzeit einzige Volumenmodell einer "deutschen" Marke nicht mehr in Deutschland zu produzieren, halte ich in der Tat für fatal. Den Wolfsburgern (...) würden ihr Volumenmodell ganz sicher nicht ausschliesslich im Ausland produzieren. Das meinte ich, nichts anderes!


MKain

08.06.2013 - 08:55 Uhr

@ Thomas M. Wie kommen Sie darauf das der !!neue!! Golf Variant in Mexico gebaut wird???? Dieser wird an der Mosel gebaut!!!Dann haben Sie noch den Tiguan vergessen = Wolfsburgoder den wichtigsten Golf = Wolfsburg und Moseloder den Golf Plus = Wolfsburgoder den Touran = Wolfsburgusw.... es gibt noch einige mehr!! Aber zumindest der Rest den Sie schreiben stimmt.


Andi

08.06.2013 - 09:38 Uhr

Kann mich erinnern das wir so um 2000 herum Golf IV aus Südafrikanischer Produktion verkaufen mussten! Das einzige was VW bisher nicht passiert ist, ist das sich die Betriebsräte als Unternehmensschädlinge erweisen!


mr. technik

08.06.2013 - 10:01 Uhr

...naja dem Ganzen kann man auch folgendes entgegnen:Wo werden denn Golf, Golf Plus, Golf Variant(13), Tiguan, Passat und Phaeton gebaut???


K. Wempe

08.06.2013 - 12:20 Uhr

Das war doch klar, dass diese Meldung den Weg in die Presse findet. Hat man doch schon über 1 Woche nichts mehr über OPEL schreiben können. Das der Astra vor 2015 aus Rüsselheim verschwindet, war schon länger klar. Was der Quatsch hier wieder soll, ich weiß es nicht.


Mr.T

10.06.2013 - 12:56 Uhr

@thierymz: wo kommen denn die Stückzahlen vom Golf her ;) ??? Sicherlich nicht alleine aus dem privaten Sektor oder? Mit brutaler Macht von dem Staatskonzern VW in den Mietwagenbereich, ins Flottensegment und Vorführwagenmarkt gepumpt. Ist doch klar, dass so keiner an die Stückzahlen von VW kommt. Schon mal eine "echte" Restwertanalyse durchgeführt ... ich denke nicht ;)


Torsten Pö.

12.06.2013 - 17:14 Uhr

Ich denke, so viele Kommentare (auch unsinnige) gibt es nur bei negativen Opel-Meldungen.Aber wenn Opel überlegt, die Produktion des Mokka wahrscheinlich nach Europa zu holen, da erscheint kein Kommentar........komisch.Aber ist vielleicht auch besser so, denn da gibt es bestimmt irgendwelche Nörgler, die dem Ganzen auch noch was negatives abgewinnen.Aber von VW oder Audi gibt es solche Überlegungen erst garnicht, sind halt "deutsche" Hersteller.


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