"Das beste Auto der Welt" – nicht weniger als diesen Superlativ beansprucht Mercedes traditionell für seine S-Klasse. Entsprechend spektakulär inszenieren die Schwaben jeden Modellwechsel der Oberklasse-Limousine. Für die Weltpremiere der jüngsten "Sonderklasse" durfte die Auslieferungshalle des Riesen-Airbus A 380 in Hamburg Finkenwerder den Rahmen bilden. Für die neue S-Klasse, die im Sommer in den Handel kommt, zündete der älteste Autobauer der Welt am Mittwochabend ein einzigartiges Technik-Feuerwerk.
Die Tradition der großen Limousinen reicht bei Mercedes bis in die Vorkriegstage. Mit dem "220 S" debütierte die Reihe 1951. Mit der fünften Generation ab 1972 verwendete Mercedes schließlich offiziell die Bezeichnung "S-Klasse". Seitdem entstanden knapp drei Millionen Einheiten. Keine Limousine der Oberklasse hat sich je besser verkauft. Alleine von der nunmehr zur Ablösung anstehenden Generation rollten seit 2005 mehr als 500.000 Exemplare vom Band.
Die Wahl auf Hamburg für den Premieren-Ort der neuen S-Klasse kam nicht von ungefähr: "Die neue S-Klasse ist der Inbegriff einer modernen Luxuslimousine und Hamburg der perfekte Ort, um sie der Weltöffentlichkeit zu präsentieren", erklärte Mercedes-Vertriebschef Joachim Schmidt. "Der Hamburger Hafen ist ein Symbol für die Exportstärke Deutschlands und den Erfolg deutscher Produkte in der Welt. Darüber hinaus hat er sich zur bedeutendsten europäischen Drehscheibe für den Handel mit China entwickelt, dem wichtigsten Markt für die neue S-Klasse."
In der Hansestadt haben sich inzwischen rund 440 chinesische Unternehmen mit Niederlassungen oder Europazentralen angesiedelt – so viele wie in keiner anderen europäischen Stadt. Darüber hinaus ist Hamburg der bedeutendste Medienplatz und mit dem höchsten Pro-Kopf-Einkommen auch die reichste Stadt Deutschlands. Und mit 83 diplomatischen Vertretungen sowie Bürgern aus 183 Staaten der Welt gilt die Elb-Metropole auch als eine der internationalsten Städte der Welt.
Glatter und leichter
Die Langversion der neuen S-Klasse misst in der Länge 5,25 Meter. Der entsprechende Radstand beträgt 3,17 Meter. Die Karosserie ist geglättet, verzichtet wieder auf die ausgestellten Radhäuser und überzeugt mit einer längeren Haube. Der Materialmix mit 50 Prozent Leichtmetall für die Karosserie senkt das Gewicht um rund 100 Kilogramm. Im Fahrzeug haben konventionelle Glühbirnen ausgedient. Auch für die Hauptscheinwerfer kommen LED-Leuchten zum Einsatz.
Im Innenraum der neuen S-Klasse hat sich förmlich ein Quantensprung vollzogen. In puncto Materialen und Qualitätsanmutung orientierten sich die Schwaben weniger am Wettbewerb, zu dem die 7er-Reihe von BMW, der Audi A8 oder der Lexus LS gehören, als vielmehr an der Top-Klasse, in der Bentley und Rolls Royce dominieren. So finden sich im neuen Luxusliner der Schwaben aus dem Vollen gedrehte und polierte Lüfterdüsen aus Metall. Und klassisches Wurzelholz glänzt wohl dosiert auf dem Armaturenträger, der Mittelkonsole oder im Bereich der Tür-Innenverkleidungen. Spektakulär fällt auch das rund 60 Zentimeter breite, in zwei Bildschirme geteilte Armaturen-Modul aus, das hinterleuchtet zu schweben scheint.
Laureus