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Absatz und Umsatz: Daimler dämpft Ausblick

21.10.2016 09:05 Uhr
Daimler senkt seine Absatz- und Umsatzerwartungen.

Etwa ein Fünftel seiner Umsätze macht Daimler mit Lastwagen. Das Geschäft läuft dieses Jahr so schwach, dass der Konzern seine Umsatzprognose zurücknehmen musste - trotz Rekordverkäufen in der Pkw-Sparte.

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Das schwache Lastwagengeschäft durchkreuzt die Wachstumspläne von Daimler. Nachdem der Autobauer wegen der Probleme in Nordamerika schon im Frühjahr die Erwartungen für seine Lkw-Sparte zurückgenommen hatte, passte er nun nach einem erneuten Einbruch bei den Trucks Absatz- und Umsatzplanung für den gesamten Konzern nach unten an. "Grund dafür ist die sich abschwächende Nachfrage auf den wichtigsten Truck-Märkten", sagte Finanzchef Bodo Uebber am Freitag in Stuttgart. Daimler macht gut ein Fünftel seiner Umsätze mit Lastwagen.

Im gut laufenden Autogeschäft sei man nach dem erneuten Absatz- und Ergebnisrekord im dritten Quartal hingegen zuversichtlich, die selbst gesetzten Ziele zu erreichen, sagte Uebber. Auch die Gewinnprognose für den Konzern steht - vor allem dank der im dritten Quartal besonders profitablen Pkw-Sparte.

An der Börse sorgte die Bilanz trotzdem für einen Kursrückgang von mehr als 2,5 Prozent. Dabei waren sich die Analysten einig, dass die Quartalsergebnisse besser als erwartet ausgefallen waren. Doch für 2016 rechnet Daimler nun nur noch mit Erlösen "in der Größenordnung" des Vorjahreswerts von etwa 150 Milliarden Euro. Zuvor war man von einem leichten Zuwachs ausgegangen. Der gesamte Fahrzeugabsatz von Lastwagen und Autos werde nur noch leicht über dem Vorjahreswert liegen - zuvor hatte Daimler hier mit einem deutlichen Plus gerechnet. Die Gewinnprognose stehe jedoch "trotz volatiler Absatz- und Finanzmärkte", betonte Uebber. Beim operativen Gewinn peilt der Konzern nach wie vor einen Wert leicht über den knapp 14 Milliarden Euro vom Vorjahr an.

Wieder Rekordergebnisse im dritten Quartal

Dabei stiegen die Erlöse dank florierender Verkäufe von Pkw und Vans im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr noch um vier Prozent auf 38,6 Milliarden Euro. Unterm Strich verdiente Daimler zwischen Juli und September gegenüber dem Vorjahr 13 Prozent mehr mit 2,7 Milliarden Euro. "Daimler hat im dritten Quartal wieder Rekordergebnisse eingefahren", sagte Konzernchef Dieter Zetsche.

Dem Autobauer machten zuletzt vor allem die schwachen Märkte im Lastwagengeschäft zu schaffen. Der Umsatz von Daimler Trucks brach im dritten Quartal um 19 Prozent auf 7,9 Milliarden ein, der operative Gewinn sackte um 41 Prozent ab. In Nordamerika hatte Daimler mit 31.400 Fahrzeugen gut 20.000 Lastwagen weniger verkauft.

In Brasilien, wo Daimler dieses Jahr einen Einbruch des Marktes von 25 Prozent prognostiziert, sehe es so aus, als ob ein Boden gefunden worden sei, sagte Uebber. Aber dafür gebe es noch keine harten Belege. Auch seine Erwartungen für den europäischen Markt nimmt der Hersteller zurück. "In Europa sehen wir einen hohen Preisdruck im Lkw-Markt", sagte Uebber. Unter der schwachen Nachfrage könnten in erster Linie Leiharbeiter zu leiden haben. "Wir haben eine hohe Flexibilität in den Werken und können uns an die Nachfrage anpassen", sagte Uebber.

Daimlers Autogeschäft glänzt hingegen unvermindert, auch wenn der Hersteller weltweit mit einer etwas schwächeren Marktentwicklung rechnet als bislang. Der Dax-Konzern hatte in den ersten neun Monaten 1,6 Millionen Autos verkauft - ein Plus von 12 Prozent. Dank der guten Verkäufe von sportlichen Geländewagen und der neuen E-Klasse schaffte Daimler bei der Umsatzrendite - dem Anteil vom operativen Gewinn an den Erlösen - einen Wert von 11,8 Prozent und könnte damit bei diesem Ziel seine Rivalen Audi und BMW im dritten Quartal aufs Neue überholt haben. NordLB-Analyst Frank Schwope rechnet nach dieser Bilanz damit, dass Daimler sein für 2020 gestecktes Ziel schon dieses Jahr erreicht: "Im Rennen um den Titel des größten Premiumherstellers dürfte Mercedes-Benz in diesem Jahr vorne liegen und damit BMW überholen", schreibt er in einem Kommentar zu dem Quartalsbericht. (dpa)

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KOMMENTARE


udo virchow

21.10.2016 - 16:38 Uhr

guten tag.Preisdruck finde ich gut.aber wer hat denn den druck Fahrzeuge zu verkaufen.das ist der Händler mit seinen Planzahlen gegenüber dem Hersteller.noch haben wir keine Situation wie 2008/2009 wo ca.1500 Fahrzeuge in Europa nicht abgenommen wurden.der deutsche markt hat damals die Vermarktung größstenteils übernommen.vieleicht kommen ja mal wieder Fahrzeuge aus dem Baltikum zurück,die ein deutscher Großhändler ,(fängt mit G an)dann verkauft hat.die Reaktion der mbvd war nicht sichtbar.ich schlage vor :die gruppenfreistellungsver=Ordnung endlich zu leben,und die verkaufsgebiete ,abzuschaffen ,und dem marktdas Geschäft zu überlassen .unabhängig von der warscheinlich noch gültigen 40%Marktanteil maxime.warum nicht auch das flotten und großkundengeschäft den Vertretern überlassen.die können das genauso gut wie die Mitarbeiter in Berlin,undes würde den Vertretern zugute kommen.sie kennen das doch:kein geldverdienen,keine Motivation.


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