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Neue Verträge: VW-Händlerverband dementiert Verhandlungserfolge

02.02.2018 11:50 Uhr
Dirk Weddigen von Knapp: "Vertragsverhandlungen mit VW stehen erst ganz am Anfang."
© Foto: Tim Wegner für VAPV

Laut VAPV-Chef Weddigen von Knapp wurde auf dem Weg zu neuen Händler- und Serviceverträgen "der erste Schritt" gemacht. In der vorliegenden Fassung lehnt er die Vereinbarungen ab.

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Der Volkswagen und Audi Partnerverband (VAPV) hat der Darstellung von Volkswagen widersprochen, dass sich die Parteien bei ihren Vertragsverhandlungen schon in wesentlichen Punkten geeinigt hätten. "Das ist nicht der Fall. Es ist gerade mal der erste Schritt gemacht", sagte Verbandschef Dirk Weddigen von Knapp am Freitag im Nachgang der Mitgliederversammlung in Hannover. Die laufenden Gespräche mit dem Hersteller seien zwar auf einem guten Weg, stünden aber noch ganz am Anfang.

Der VAPV hatte am Donnerstag rund 850 Verbandsmitglieder über den aktuellen Stand der Verhandlungen informiert. Im Vorfeld der Veranstaltung hatte VW eine Meldung lanciert, in der Thomas Zahn, Leiter Vertrieb und Marketing Deutschland, folgendermaßen zitiert wurde: "Wir haben (…) in wesentlichen Punkten Fortschritte erzielt" (wir berichteten).


VAPV-Mitgliederversammlung 2018

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Wie bekannt, will Volkswagen Pkw die Handels- und Servicepartnerverträge der Marke Volkswagen Pkw zum 31. März 2018 kündigen. Die neuen Vereinbarungen sollen nach einer zweijährigen Kündigungsfrist ab dem 1. April 2020 wirksam werden. Um eine partnerschaftliche Lösung zu erreichen, wurde laut Hersteller eine Verlängerung der Gespräche bis 30. Juni 2018 vereinbart. Bis dahin sollen die Händler eine Absichtserklärung ("Letter of Intent") erhalten.

"Wir kriegen das hin"

Weddigen von Knapp betonte in einer Mitteilung, dass die Verträge in der vorliegenden Version abzulehnen seien. "Wir müssen eine einvernehmliche Lösung finden, wie dieser Vertrag im Sinne der VW- und Audi-Partner geändert werden kann und damit für das neue Geschäftsmodell zukunftsfähig ist." Die starken Zweifel in Händlerkreisen, ob diese überhaupt möglich sei, versuchte der VAPV-Vorsitzende zu zerstreuen: "Wir kriegen das hin. Ich habe den Eindruck, dass beide Seiten bereit sind, die vielen Steine aus dem Weg zu räumen."

Das von den Marken des VW-Konzerns angebotene Unterstützungsprogramm, das die gute Leistung und den großen Aufwand der Autohäuser in dem schwierigen Marktumfeld der vergangenen zwei Jahre honorieren soll, wurde von diesen auf der Versammlung zu Kenntnis genommen. Dass damit die Kosten und Verluste aus dem Abgasskandal abgegolten sein sollen, lehnten die Betriebe laut Händlerverband dagegen einstimmig ab. Auch hierzu gehe es weitere Gespräche und Verhandlungen, hieß es. (rp)

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KOMMENTARE


Detlef Rüdel

02.02.2018 - 15:41 Uhr

Sehr geehrter Herr Dirk Weddigen von Knapp, sehr geehrte VW Handelspartner, ich hoffe für sie, dass sie sich eine Passage in ihren neuen Händlervertrag, haben einsetzen lassen, die Ihnen eine finanzielle Unterstützung zusichert, für die Fahrzeuge welche gemäß der Diesel-Betrugsfälle nunmehr für sie (dem Handel) so gut wie nicht mehr zu verkaufen sind. Die Fahrzeuge sind bezahlt, und stehen wie Blei. Daher muss und sollte der Verband alles unternehmen, um seine Partner davor zu bewahren, das der Handel hier noch weiteres Geld wegen dieser Fahrzeuge verliert. Der Konzern, steht hier in der Pflicht da der Handel diese Fahrzeuge gutgläubig erworben, und bereits bezahlt hat. Von den Leasingrückläufern, will ich hier gar nicht sprechen. Auch hier ist der Konzern nicht freizusprechen, und muss dem Handel zur Seite stehen. Ich nenne dass kooperative, soziale Verantwortung gegenüber seinen Handelspartner.


Josef Vosse

03.02.2018 - 16:20 Uhr

Der VW-Konzern handelt in der Betrugssache ebenso wie unsere Regierung - Aussitzen und keine Fehler eingestehen. Die Zeche zahlt der Verbraucher (Käufer). Ich finde es untragbar, dass überführte Betrüger einfach >weiter so


VKL

05.02.2018 - 11:29 Uhr

Lieber Herr Rüdel, des öfteren lese ich Kommentare wie Ihre, wo immer wieder von Leasingrückläufern (Euro 5) die Rede ist, wo die Händler nun das Risiko tragen. Kurz und knapp : Ihre Aussage ist falsch! Jeder Volkswagen-Händler kann und konnte an der sogenannten VTI-Restwertabsicherung teilnehmen. In diesem Fall übernimmt der Hersteller jegliches Rücknahmerisiko. Einziges Manko, es kostet vorne im NW-Geschäft zwischen 1,5-3% Marge. Als Rücknahmehändler habe ich dann sogar ein Vorkaufsrecht für alle Rückläufer - mit jeglicher eigener Risikoeinschätzung - muss es aber nicht kaufen. Wer nicht abgesichert hat, ist doch selber Schuld und braucht dafür auch nicht den Hersteller beschimpfen. Das die Ware wie Blei steht hat vielmehr mit der ausglösten Diesel-Hysterie zu tun, als dass es nur ein VW-EURO-5-Problem zu sein scheint. Alle anderen Inzahlungnahmen hat der Händler doch auch selbst entschieden und weiss um die Problematik mit der EURO5-Debatte. Das Problem haben doch gerade alle Marken und nicht nur VW. Und ausserdem : Was hat das mit einem zukünftigen Händlervertrag zu tun?


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