Das Autohaus Seitz vollzieht den Generationswechsel. Zum 1. August 2018 übergibt Hauptgesellschafter Jörg Seitz die Geschäftsleitung an Martin Osterberger-Seitz (39) ab. Der Schwiegersohn, seit neun Jahren im Unternehmen und für den Vertrieb zuständig, bildet künftig mit Bernd Czolkos (Finanzen und Werkstätten) das Führungsduo. Das teilte der große Volkswagen-Konzernhändler am Freitag in Kempten/Allgäu mit.
Komplett in den Ruhestand wird sich Jörg Seitz aber nicht verabschieden. Den Angaben zufolge wird der 72-jährige Firmenpatron künftig als Vorsitzender des neuen Aufsichtsrats weiterhin mitwirken. Dort wird er von seinen Kindern Stefanie (37) und Walter Seitz (44) unterstützt.
Seine Wurzeln hat das inhabergeführte Autohaus im württembergischen Isny, wo Eugen Seitz, Großvater von Jörg Seitz, 1928 eine kleine Werkstatt mit Shell-Tankstelle gegründet hatte. Schon wenige Jahre später wurde das Angebot um Horch, DKW, Audi, Adler und Büssing erweitert. 1948 übernahm Jörg Seitz' Vater Walter den Betrieb und schloss auch den ersten Vertrag mit Volkswagen. 1950 verlegte er den Firmensitz nach Kempten, dort sah er ein deutlich größeres Kundenpotenzial.
Konsequenter Wachstumskurs
1976 stieg schließlich Jörg Seitz in das Unternehmen ein und musste bereits knapp zwei Jahre später nach dem Tod seines Vaters die volle Verantwortung übernehmen. In den 40 Jahren an der Spitze stellte der Inhaber die Weichen konsequent auf Wachstum und formte die Gruppe durch Übernahmen in der Region zu einem der größten Autohändler Deutschlands. Mittlerweile umfasst das Portfolio die Marken VW, Audi, Skoda, Seat und Porsche.
Zum 90-jährigen Firmenjubiläum zeigt Seitz an zehn Standorten im Allgäu mit 21 Filialen und einem Porsche-Betrieb in Gersthofen bei Augsburg Flagge. Dort sind aktuell 983 Mitarbeiter beschäftigt. Bei einem Jahresumsatz von 350 Millionen Euro werden 6.000 Neu- und 7.000 Gebrauchtwagen verkauft. (rp)