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Autoshow : Keine "Fleischbeschau" in Peking

22.04.2016 10:52 Uhr
Auf der Pekinger Automesse wird es in diesem Jahr keine offenherzigen Hostessen mehr neben den neuen Autos zu sehen geben.
© Foto: Ralph M. Meunzel

Es ist endgültig das Ende der Motorhauben-Mädchen in China: Nach Shanghai verbietet auch Peking leicht bekleidete Schönheiten auf der wichtigsten Messe für den weltgrößten Automarkt. Ist das unfair?

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Auf der Pekinger Automesse wird es in diesem Jahr keine offenherzigen Hostessen mehr neben den neuen Autos zu sehen geben. Wie in Shanghai im Vorjahr haben auch in der chinesischen Hauptstadt die Organisatoren der Montag beginnenden Ausstellung leicht bekleidete Models verbannt. Es gelte, "ein besseres Umfeld zu schaffen, damit die Leute ihre Aufmerksamkeit auf die Technologie, Produkte, Entwicklung und Innovation richten", hieß es nach Angaben des Veranstalters vom Freitag in einer Mitteilung an die rund 2.000 Aussteller aus 14 Ländern, die bis zum 4. Mai ihre Autos präsentieren.

Die internationale Messe auf dem größten Automarkt der Welt, die jedes Jahr zwischen Shanghai und Peking wechselt, zählt in der Branche zu den wichtigsten Ausstellungen im Jahr. Mehrere Hunderttausend Besucher werden auf der zehntägigen "Auto China" in Peking erwartet. Stärker noch als in anderen Ländern gehörten in China die Motorhauben-Mädchen traditionell zur Automessen-Kultur, was allerdings die Sittenwächter auf den Plan rief.

Die Diskussion findet aber auch ein Jahr nach dem ersten Verbot in Shanghai kein Ende. "Ohne Models gibt es nichts zu sehen", beklagten Nutzer in Chinas sozialen Medien. Das kommunistische Parteiorgan "Volkszeitung" kritisierte hingegen, dass einige Autohersteller mit sexy Models um Aufmerksamkeit buhlten, was negativen Einfluss auf die Branche habe. Es habe an nötigen Vorschriften gefehlt, so dass aus der Automesse eine "Fleischbeschau" geworden sei. 

Nur noch züchtig gekleidetes Verkaufspersonal

Jetzt wird nur noch züchtig gekleidetes Verkaufspersonal eingesetzt. Model-Agenturen ziehen sich aus dem Geschäft zurück. "Ich mache nicht mehr mit", sagte Yu Ming, Chef einer Fotomodell-Vermittlung, der Deutschen Presse-Agentur in Peking. "In den vergangenen Jahren war ich noch dabei, aber mit dem Verbot ist es zu kompliziert geworden - und die Bezahlung ist auch nicht wirklich gut."

Viele Hostessen verlieren somit ihre Arbeit. Das Verbot sei unfair, zitierte die Frauenzeitung "Women of China" den Model-Agenten Lü Sixian. Stattdessen sollte ein klarer Dress-Code erlassen werden. "Die Organisatoren sollten detaillierte Vorschriften vorlegen - wie etwa die Länge der Kleider und welche Teile des Körpers nicht gezeigt werden dürfen." Auch sagte Lü Sixian: "Es ist wichtig festzuhalten, dass nicht die Models die allzu enthüllende Kleidung tragen wollen, sondern die Firmen, die sie anheuern, das entscheiden." (dpa)


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