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Berlin antwortet EU-Kommission: Pkw-Maut rechtmäßig

30.06.2016 12:03 Uhr
Die Bundesregierung beharrt im Streit mit der EU auf der Rechtmäßigkeit der geplanten Pkw-Maut.

Die umstrittene Pkw-Maut liegt wegen eines schwierigen Rechtsstreits mit der EU seit Monaten auf Eis. Nun kommt das Verfahren den nächsten Schritt voran – die Fronten sind aber immer noch verhärtet.

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Die Bundesregierung beharrt trotz entschiedener Kritik der EU auf der Rechtmäßigkeit der geplanten Pkw-Maut. Das geht aus einem neuen Antwortschreiben an Brüssel hervor, wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Bundesverkehrsministerium erfuhr. Die von der EU-Kommission genannten Bedenken seien unberechtigt, hieß es. Damit rückt eine Klärung vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) näher, die Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) anstrebt.

Die Kommission hatte Ende April in einem "begründeten Mahnschreiben" erneut Änderungen an dem deutschen Maut-Modell verlangt, da es Autofahrer aus dem Ausland benachteilige. Berlin hatte eine Frist von zwei Monaten für eine Reaktion. Nach der jetzigen Antwort könnte die Kommission Deutschland im nächsten Schritt vor dem EuGH verklagen.

Hintergrund ist ein gegen Deutschland eingeleitetes Verfahren wegen Verletzung von EU-Recht. Der Streit dreht sich vor allem darum, dass nur inländische Autobesitzer für ihre Mautzahlungen voll bei der Kfz-Steuer entlastet werden sollen.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) weist die Kritik der EU vehement zurück und will eine rasche Entscheidung durch den EuGH. "Das deutsche Maut-Modell entspricht den EU-Regeln. Das wird der Europäische Gerichtshof bestätigen", hieß es aus dem Ministerium. Wegen des Rechtsstreits mit der EU hat Dobrindt die Umsetzung der Maut bis auf Weiteres gestoppt, obwohl die Gesetze bereits in Kraft sind. Eigentlich sollte die Pkw-Maut in diesem Jahr starten. (dpa)

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KOMMENTARE


Michael Kühn

30.06.2016 - 12:49 Uhr

Na klar, unser Dobrindt verhält sich wie ein kleines Kind, welches in einem Supermarkt nicht die begehrten Süßigkeiten von der Mutter bekommt. Wie lange ist er in der Politik ? Er sollte doch Brüssel kennen und unsere "durchgewunkenen" Gesetze in Deutschland sind keinesfalls für ein gemeinsames Europa maßgebend, sofern andere Mitgliedsländer betroffen sind ! Er wäre besser beraten gewesen, vorher mit Brüssel zu sprechen ! ("Merkeline" mit ihrer Flüchtlingspolitik hat denselben Fehler gemacht. Alle vor vollendete Tatsachen zu stellen, um dann zu erkennen, das eben nicht jedes Mitgliedsland die gleiche Einstellung hat ... - Wir schaffen das ... und wie schaut es real aus ??) Ich kann es nicht begreifen, Grüßle MK


Armin Koenig

30.06.2016 - 17:54 Uhr

In Deutschland muss - wie leider üblich - alles umständlich gemacht werden. Vignette nach Art von anderen Staaten (Schweiz, Österreich usw.) wäre einfach zu handhaben und wenn der Jahrespreis bei ca. 40,-- bis 60,-- € liegen würde, wäre vermutlich jeder Bürger bereit, diese Maut auch zusätzlich zu bezahlen.


th.63452

01.07.2016 - 07:35 Uhr

Es geht ja gar nicht so sehr um Herrn Dobrindt. Der arme Kerl muss ja nur die Stammtischparolen seines Parteivorsitzenden, Herr Seehofer, umsetzen. Der ist meiner Meinung nach der Urheber dieses ganzen, unsäglichen Maut-Blödsinns. Also muss das jetzt durchgeboxt werden, egal ob es sinnvoll ist oder nicht. Und wenn das nicht klappen sollte, braucht Herr Seehofer irgendjemand anderen, der gefälligst daran schuld ist. Das sind dann wahrscheinlich die Grünen, die Linken, die Roten, die Gelben, oder wer auch immer. Aber Herr Seehofer oder Herr Dobrindt würden niemals zugeben, dass das ganz schlicht und einfach Quatsch ist. Ich hoffe immer noch inständig, dass diese saublöde Idee von der EU gekippt wird !!


Gentleman-Driver

01.07.2016 - 10:29 Uhr

Ich kann mich inbesondere dem Vorredner th.63452 nur anschließen. Es ist unsäglich, vor welchem politischen Hintergrund solch ein für unser Land wichtiges Thema abläuft. Der "Kindergarten" von 2 mediengeilen Provinzpolitikern wird auf dem Rücken der Bevölkerung ausgetragen. Bei allem Respekt vor der Leistung gutter (!) Berufspolitiker, wenn ich diese beiden Bavaria-Kasperles sehe, könnte ich - pardon - kotzen! Wenn ich oben schreibe "für unser Land wichtig", dann meine ich damit die weitere Flächenwirkung und die Konsequenzen dieses Maut-Unfugs. D.h. Mehrkosten für die Bürger (es soll tatsächlich auch Haushalte mit mehrere Fahrzeugen geben, incl. Hobby-Autos - ja, auch davon lebt unsere Automobilindustrie, samt Handel und Werkstatten), weitere "Verleidung" des Automobils für die kommenden Generationen sowie nochmalige Erschwerung und Behinderung der in der heutigen Zeit unabdingbaren mobilen Gesellschaft. Somit à la longue Gefährdung der (heute noch) starken Position unserer Automobilwirtschaft (Hersteller UND Handel/Werkstätten!). Wegen der Ego-Spielchen dieser Polit-Blindschleichen aus Bayern wird einmal mehr an einem Ast gesägt, der ein wichtiger Teil des wirtschaftlichen Fundaments unseres Landes und damit seiner, UNSERER Zukunft ist! Aufwachen, Ihr Legislaturperioden-Hirne in der Politik, denkt mal über längere Zeiträume und auch die langfristigen Konsequenzen Eures egoistischen Handelns nach!


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