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"Betrügerische Strategien" bei Abgastests: Schwere Vorwürfe gegen Renault

16.03.2017 09:19 Uhr
"Betrügerische Strategien" bei Abgastests: Schwere Vorwürfe gegen Renault
Die französische Anti-Betrugs-Behörde verdächtigt den Autobauer Renault laut übereinstimmenden Medienberichten "betrügerischer Strategien" bei Abgastests.
© Foto: picture alliance / AP Images

Französische Ermittler stellen große Unterschiede zwischen den Abgaswerten bei Zulassungstests im Labor und unter Realbedingungen auf der Straße fest.

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Die französische Anti-Betrugs-Behörde verdächtigt den Autobauer Renault laut übereinstimmenden Medienberichten "betrügerischer Strategien" bei Abgastests. Ziel sei es gewesen, die Ergebnisse der Abgastests für die Zulassung von Fahrzeugen zu verfälschen, zitierte die Zeitung "Libération" am Mittwoch aus einem Dokument, das die Behörde des Wirtschaftsministeriums vor Monaten an die Justiz übergeben hatte. Die französische Nachrichtenagentur AFP meldete ergänzend, dass gewisse Praktiken schon seit 1990 genutzt worden sein sollen. Dabei stütze der Bericht sich auf einen ehemaligen Mitarbeiter von Renault.

Die Ermittler führten laut "Libération" große Unterschiede zwischen den Abgaswerten bei Zulassungstests im Labor und unter Realbedingungen auf der Straße auf. Im Fall des Modells Renault Captur werde die Norm für CO2-Emissionen um 377 Prozent überschritten. "Diese Ergebnisse lassen die Installation einer betrügerischen Einrichtung vermuten, um Stickoxid-Emissionen unter den spezifischen Bedingungen der Zulassungstests zu reduzieren und so die ordnungsgemäßen Grenzwerte einzuhalten", zitiert das Blatt.

Der Autobauer erklärte, dass er den Inhalt des Berichts nicht kenne. Renault habe nicht gegen europäische oder nationale Zulassungsregeln verstoßen, teilte das Unternehmen mit. "Die Fahrzeuge von Renault sind nicht mit Betrugssoftware für die Abgasreinigung ausgestattet." Die Anti-Betrugs-Behörde hatte ihre Erkenntnisse Ende vergangenen Jahres an die Staatsanwaltschaft übermittelt, seit Januar prüfen Ermittlungsrichter den Verdacht der Täuschung. Anlass für die Überprüfungen der Behörde war der VW-Abgasskandal. (dpa)

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KOMMENTARE


UE

16.03.2017 - 11:05 Uhr

Ach komm, ist doch nur Renault. Nun seid mal nicht so streng! Bei VW ist das ein SKANDAAAAL, bei Renault, Mercedes und Mitsubishi macht das nix... Die haben doch den sauberen Dieselruß und gesundes NOX. Das ist sogar gesünder als Waldluft! Wirklich! Könnt' Ihr glauben! Hackt lieber noch ein bisschen auf VW und Audi rum. DIE haben geschummelt und betrogen! Die anderen natürlich nicht!


Lutz Buisker

16.03.2017 - 18:18 Uhr

Wenn da mal nicht der ehemalige Mitarbeiter von Renault und jetziger Chef von PSA / Opel der Tippgeber ist. Ein Schelm der Böses dabei denkt


MAK

16.03.2017 - 18:37 Uhr

Ups!, noch so ein beleidigter VW oder Audi Fahrer der es nicht begreifen will was der Unterschied zwischen Grenzen ausloten, sicher moralisch verwerflich aber völlig legal und jahrzehntelangem systematische Betrug ist. Was es bei Renault ist wird sich noch rausstellen, bei VW ist es sicher!Unglaublich finde ich wie VW-Kunden sich jahrelang betrügen lassen und dennoch den Konzern mit allen Mitteln auch noch in Schutz nehmen. Das hat schon was von Hirnwäsche auf Sekten-Niveau!


Mhlulu

16.03.2017 - 20:43 Uhr

Tja...was soll ich dazu sagen. Ohne Worte. Der zynische Kommentar von UE bringt es auf den Punkt! Volkswagen hat Mist gemacht, Jaaaa!!! Bestrafung, jaaaa!!! Ist aber auch gut jetzt. Momentan wird alles daran gesetzt, Arbeitsplätze zu vernichten! In Deutschland natürlich!!! Denkt irgend jemand der, ach so schlauen Politiker/Anwälte etc. mal an die" kleinen "Leute die mit Ihrem Job dafür bezahlen müssen,natürlich nicht!!!! Am Ende des Tages wird dann lieber über die Last der Arbeitslosen gejammert. Das wird den Franzosen nicht passieren...das Land wird alles daran setzen,den wirtschaftlichen Schaden so gering wie eben nur möglich zu halten...Respekt...da muss Deutschland aber noch viel lernen.


hwb

16.03.2017 - 23:54 Uhr

Das Problem ist eher, wer ein Fehlverhalten zugibt und dafür die Verantwortung übernimmt, ist der SKANDAAAAL Verursacher. Alle, die erst mal Vorwürfe zurückweisen und Fehlverhalten verneinen (Renault, Fiat, Opel, und und und) bzw. von sich weisen, können sich darauf verlassen, das der Hype vorbei ist, wenn ihnen die gleichen Verfehlungen nachgewiesen werden und sie dann mit dem blauen Auge davonkommen. Leider interessiert es dann keinen mehr, wenn den anderen Herstellern ihr Fehlverhalten nachgewiesen wird. Vielleicht bekommt das KBA ja dafür das Labor und die Teststrecke, was beim E-Mobil dann wieder nicht mehr gebraucht wird. So funktioniert Politik in unserer Gesellschaft.


Tom Builder

17.03.2017 - 08:12 Uhr

Dafür MUSS VW bestraft werden! Ich finde das hat sich bewährt.


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