-- Anzeige --

Conti-Vorstand: Kunden in China online-affiner

16.09.2015 06:00 Uhr
Conti-Vorstand: Kunden in China online-affiner
Nikolai Setzer: Chinesen bei der Digitalisierung des Konsumentenverhaltens ganz weit vorne
© Foto: Continental

Die Online-Vorliebe der Chinesen sind von großer Bedeutung für westliche Firmen, für deren Produkte sich erst ein Endkundenmarkt entwickelt - so wie beim Ersatzreifengeschäft von Conti.

-- Anzeige --

Auf dem weltgrößten Automarkt China beeinflusst das Internet Kaufentscheidungen und Markenvorlieben nach Einschätzung des Reifenherstellers Continental stärker als anderswo. Zwar erlaube die Marktforschung im Reich der Mitte noch keine so detaillierten Einblicke wie sie etwa in Europa möglich sind, sagte der Chef der Conti-Reifensparte, Nikolai Setzer, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur auf der IAA in Frankfurt. Dennoch sei der Trend klar: "Es schaut ganz klar so aus, dass die Chinesen bei der Digitalisierung des Konsumentenverhaltens ganz weit vorne sind." 

Setzer gab zu bedenken, dass die Online-Vorliebe der Chinesen von großer Bedeutung für westliche Firmen seien, für deren Produkte sich erst ein Endkundenmarkt entwickelt - so wie beim Ersatzreifengeschäft von Conti der Fall. "Das ist eine Umstellung etwa für das Marketing. Man muss deutlich mehr Online-Präsenz haben - und vor allem die richtige für diejenige Generation, die dort hineingeht. Da gilt nicht 'one size fits all'", sagte Setzer. Häufig gehe es um den Erstkontakt mit der wachsenden chinesischen Mittelschicht, die den Namen Continental noch nicht kennen und deren Markenbindung erst entsteht. 

Autobranchenexperten wie Stefan Bratzel teilen Setzers Einschätzung. "Das Internet durchdringt die Mobilitätswelt in China dynamischer als anderswo", sagte er der dpa vor kurzem. Hintergrund sei auch, dass Neuwagenkäufer bei den Premiumherstellern dort im Schnitt 36 Jahre alt seien - in Deutschland dagegen weit über 50 Jahre. Gut zwei Drittel der Käufer eines Neuwagens seien in China Erstkäufer.

Auftrieb bei Öl- und Kautschukpreisen

Neben dem China-Markt treibt Conti auch die Roshstoff-Frage um. Das Unternehmen rechnet für Öl und Kautschuk mit einem nahenden Ende der ungewöhnlich niedrigen Preise. Beides notiert seit längerem auf Tiefständen. "Wir wagen die Prognose, dass es von hier aus nur noch nach oben gehen kann. Wann und wie stark - das ist die große Frage. Wir rechnen mit einem Anstieg im Laufe des nächsten Jahres", sagte Setzer. "Wir glauben aber nicht, dass es wie 2009 ganz steil nach oben schießen wird." 

Der Dax-Konzern profitierte zuletzt sehr von den niedrigen Preisen; allein das billige Öl soll 2015 eine Kostenentlastung von rund 200 Millionen Euro freischaufeln. Laut Setzer hängt die weitere Prognose stark am großen Rohstoffkonsumenten China. Da sich für das Reich der Mitte langsameres Wachstum und eine abkühlende Konjunktur abzeichnen, spreche das eher für moderate statt rasante Preiseanstiege. (dpa)

 

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Auto News für die Automobilbranche: AUTOHAUS ist eine unabhängige Abo-Fachzeitschrift für die Automobilbranche und ein tagesaktuelles B2B-Online-Portal. AUTOHAUS bietet Auto News, Wirtschaftsnachrichten, Kommentare, Bilder und Videos zu Automodellen, Automarken und Autoherstellern, Automobilhandel und Werkstätten sowie Branchendienstleistern für die gesamte Automobilbranche. Neben den Auto News gibt es auch Interviews, Hintergrundberichte, Marktdaten und Zulassungszahlen, Analysen, Management-Informationen sowie Beiträge aus den Themenbereichen Steuern, Finanzen und Recht. AUTOHAUS bietet Auto News für die Automobilbranche.