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Deutscher Automarkt: Durchwachsene März-Bilanz

05.04.2016 15:28 Uhr
Opel-Handel
Bei Opel verlangsamte sich das Wachstumstempo im März. Die Quartalsbilanz fällt aber positiv aus. Dank des Astra schafften die Rüsselsheimer den besten Jahresstart seit 2011.
© Foto: Opel

Mit dem frühen Osterfest kamen die Automarken unterschiedlich gut zurecht. Ob Premium, Volumen oder Nische: Es gab viele Gewinner, aber auch große Verlierer.

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Die Autobranche hat im März in Deutschland ein höchst uneinheitliches Bild abgegeben. Während beispielsweise die Premium-Hersteller Audi und BMW kräftig zulegen konnten, erreichten die Volumenmarken Opel und Ford Marktniveau. Branchenprimus VW verlor im Zuge der Abgaskrise weiter an Boden. Das zeigen am Mittwoch veröffentlichte Statistiken des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA).

Zu den großen Gewinnern unter den heimischen Marken zählte im März Audi. Die Ingolstädter erhöhten ihre Neuzulassungen um knapp zehn Prozent. Erzrivale BMW fuhr ein Plus acht Prozent ein, noch stärker wuchs der Kleinwagen-Ableger Mini (plus zehn Prozent). Mercedes-Benz konnte seinen Wettbewerbern beim Absatz nicht folgen und unterbot den Vorjahreswert um ein Prozent.

Marktführer VW verzeichnete laut KBA einen Verkaufsrückgang um 6,3 Prozent, noch deutlicher büßten Porsche (minus 11,9 Prozent) und Smart (minus 19,5 Prozent) ein. Ford kam immerhin auf eine leichte Steigerung zum Vorjahr um 3,5 Prozent, Opel schnitt mit plus 1,2 Prozent etwas schwächer ab. In Summe brachten die deutschen Fabrikate im vergangenen Monat 229.800 Neuwagen auf die Straße (plus ein Prozent).

Rückläufig war die Entwicklung bei den Importeuren: 93.200 neue Autos trugen im März das Logo eines ausländischen Herstellers, das waren zwei Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Größter Anbieter war einmal mehr Skoda mit einem Zuwachs um 5,6 Prozent. Auch die Nummer zwei, Renault, machte Tempo (plus 9,6 Prozent). Dagegen musste Hyundai Federn lassen (minus 10,1 Prozent). Nissan steigerte seine Neuzulassungen um 16,3 und hielt Toyota (minus 11,8 Prozent) und Mazda (minus 1,7 Prozent) auf Distanz.

PSA-Marken kommen unter die Räder

Eine besonders starke Performance legten – auf sehr niedrigem Niveau – die Importmarken Ssangyong (plus 99 Prozent), Jaguar (plus 57 Prozent) und Lexus (plus 41 Prozent) hin. Rückgänge von mehr als einem Viertel mussten hingegen Suzuki (minus 26 Prozent) und DS (minus 41,4 Prozent) verkraften. Auch die anderen PSA-Marken Citroën und Peugeot büßten zweistellig ein.

In der Gesamtbilanz für den März machten sich das frühe Osterfest und ein Arbeitstag weniger bemerkbar. Die Pkw-Neuzulassungen stagnierten im dritten Monat des Jahres, die Flensburger Behörde vermeldete 322.913 verkaufte Autos, so viele wie im Vorjahr. Der Privatanteil (34,6 Prozent) ging im Jahresvergleich um 3,3 Prozent zurück. Damit stehen nach dem ersten Quartal 791.424 Neuwagen in den Büchern – ein Anstieg um plus 4,5 Prozent.

Besonders viele Wohnmobile

Mehr als ein Viertel aller neu zugelassenen Pkw ordneten die Statistiker der Kompaktklasse zu, danach folgten die Kleinwagen (Anteil: 14 Prozent). Das Trend-Segment SUV gewann weitere 18 Prozent hinzu. Außerdem wurden zum Frühjahr besonders viele Wohnmobile verkauft (plus 14 Prozent). Dagegen sank die Nachfrage nach Vans (minus 16 Prozent) und Kleinstwagen (minus 13 Prozent) deutlich.

Alternative Antriebe stießen auf unterschiedliches Interesse. 1.290 Plug-in-Hybride bedeuteten einen Schub um 45,6 Prozent. Insgesamt registrierte das KBA 4.045 Neuwagen mit einem Hybridantrieb (plus 28,4 Prozent). Bei den reinen Elektroautos schrumpfte die Neuzulassungsrate um minus 13,6 Prozent, 1.104 Einheiten wurden insgesamt zugelassen. (rp)

Weitere Details finden Sie unten im Pdf-Download.

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KOMMENTARE


Sonja K.

06.04.2016 - 10:34 Uhr

Interessant wird es wenn man mal in die herstellergesteuerten Kanäle schaut. In der Automobilwoche konnte man lesen, dass im Januar z.B. gerade die "Gewinner" wie Opel eine Eigenzulassungsquote von 41% aufwiesen. Kia Fiat und Audi gar schon fast 50%. Einzig Ford konnte sich mit knapp 20% absetzen, VW lag bei grob 32% im unteren Drittel. Wenn ich mich dann noch an die Aussage unseres Herrn Dudenhöfer erinnere, der VW mit 30% schon attestierte sich den "Markt zu kaufen", dann möchte ich einfach mal fragen: Was bleibt denen denn anders übrig wenn es die meisten anderen noch wilder treiben?


Erwien

06.04.2016 - 13:37 Uhr

@Sonja.KNaja, dass was Sie sagen ist nichts wirklich neues und war schon immer so.Jedenfalls die letzten 20 Jahre.Sie als Einzelperson werden den Markt nicht ändern. Sie können nur versuchen, aus den Gegebenheiten das Beste zu machen.


Michael Kühn

06.04.2016 - 14:42 Uhr

@ Sonja K.; Ihren letzten Satz werte ich nicht als eine "Rechfertigung" für diverse Eigenzulassungen. ("Was bleibt denen denn anders übrig wenn es die meisten anderen noch wilder treiben?") - Wenn 100.000 Menschen vom Hochhausdach springen, würden Sie sich diesen anschliessen ??? - Jede eigene Zulassung will auch wieder verkauft werden und behindert das Neuwagengeschäft, wegen dem teilweise erheblich günstigeren Einstandspreis. Auch für viele große Firmenfuhrparks sind derartige Fzg. nicht unbedingt sinnvoll. MK


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