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E-Auto-Förderung: Regierung will bis März Klarheit

03.02.2016 14:13 Uhr
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel
Sigmar Gabriel: "Instrumente zur Verbesserung der Marktentwicklung"
© Foto: Bundesregierung/Bergmann

Elektroautos sind noch immer selten auf den Straßen. Nach langen Diskussionen will die Politik nun zusammen mit der Industrie einen Extra-Anschub festlegen – offen sind jedoch nicht nur Detailfragen.

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Die Bundesregierung will in den nächsten Wochen Klarheit über zusätzliche Impulse für die seit Jahren schwächelnde Nachfrage nach Elektroautos schaffen. Bis März soll ein gemeinsamer Handlungsrahmen mit der Autoindustrie entwickelt werden, wie Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) nach einem Spitzentreffen am Dienstagabend bei Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ankündigte. Dazu zählten der Ausbau des Ladenetzes, die Batterie-Produktion sowie "Instrumente zur Verbesserung der Marktentwicklung". Konkretere Angaben, etwa zu staatlichen Zuschüssen für Käufer, machte Gabriel nicht. Solche Prämien sind in der Koalition weiterhin umstritten.

"Wir haben das Ziel, der E-Mobilität zum Durchbruch zu verhelfen", sagte Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) am Mittwoch. Gabriel betonte, bei dem Treffen sei man sich über die industriepolitische Dimension der Elektromobilität einig gewesen. E-Mobilität entscheide zusammen mit der Digitalisierung über die Zukunft der Branche.

Der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, betonte, Entscheidungen zur Förderung der Elektromobilität sollten noch dieses Jahr wirksam werden. Es gehe um den Aufbau einer bundesweiten Ladeinfrastruktur sowie "gezielte direkte oder indirekte" Marktanreize. Deutschland müsse Boden gut machen, um Leitmarkt zu werden. Wissmann hatte mit den Konzernchefs Matthias Müller (VW), Dieter Zetsche (Daimler) und Harald Krüger (BMW) an dem Treffen im Kanzleramt teilgenommen. Zu einer finanziellen Beteiligung an zusätzlicher staatlicher Förderung äußerte sich die Branche nicht.

Die Regierung hatte vor dem Treffen deutlich gemacht, dass sie die Konzerne mit in die Pflicht nehmen will. Gabriel pocht darauf, dass künftige Generationen von E-Auto-Batterien in Deutschland produziert und nicht nur aus Asien zugekauft werden. Dobrindt fordert eine finanzielle Beteiligung am Ausbau des Strom-Ladenetzes.

Union darf "nicht weiter auf der Bremse stehen"

In der Koalition machen sich SPD und CSU daneben für Kaufprämien stark, für die Gabriel eine Größenordnung von 5.000 Euro pro Fahrzeug vorgeschlagen hat. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) lehnt dies ab. Regierungssprecher Steffen Seibert äußerte sich am Mittwoch nicht dazu, inwiefern die Kanzlerin inzwischen eine Position bezogen hat. SPD-Fraktionsvize Sören Bartol sagte: "Ich erwarte von der Union, dass sie jetzt sagt, was geht, und nicht weiter auf der Bremse steht." Ohne einen gemeinsamen Kraftakt von Industrie und Politik werde der Umstieg zur klimafreundlichen Mobilität nicht gelingen.

Die Nachfrage nach Elektroautos in Deutschland ist weiter schwach. Im vergangenen Jahr wurden 12.363 E-Autos neu zugelassen – verglichen mit 3,2 Millionen Pkw. Die Bundesregierung hält dennoch am Ziel von einer Million Elektroautos bis 2020 auf deutschen Straßen fest. Als Hauptprobleme gelten neben vergleichsweise hohen Preisen für E-Autos die geringere Reichweite und das noch löchrige Netz an Ladestationen. Bisher gibt es nach VDA-Angaben 5600 öffentlich zugängliche Ladepunkte in Deutschland. "Das ist viel zu wenig", sagte Wissmann. (dpa)

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KOMMENTARE


Michael Kühn

03.02.2016 - 17:00 Uhr

Da sagte einmal die Kanzlerin: "..... bis 2020, noch 4 Jahre Zeit". - und jetzt erst will man nach nach der damaligen Aussage "weitere Aktionen und dringenste Notwendigkeiten umsetzen"? - Denen würde auch einfallen, zuerst ein Haus zu bauen und erst, wenn es steht, wird festgestellt, dass man ja auch einen Keller benötigt. - M.E. gibt es in 2020 keine 1 Mio. E-Mobile auf deutschen Straßen. - Liebe Regierung, erfindet oder laßt einfach eine "Zeitmaschine" erfinden, denn dann könnten sämtliche "undurchdachten Vorhaben" aus der Vergangenheit später korrigiert werden. --- Einfach nur noch LÄCHERLICH dieses Thema und ist keinesfalls vergleichbar mit der Einführung des Verbrenner-Motors von damals. Die damalige Zeit hatte für viele Bürger keine Notwendigkeit gezeigt, in einem Rahmen über z.B. 100 Km tägl. mobil sein zu müssen. Viele Notwendige Dinge konnte man auch zu Fuß oder Fahrrad erreichen. Bei schweren Gütern auch mit einem Pferdegespann/"Postkutsche". - Also, ich muß doch sehr bitten; ich hatte bereits mehrmals geäußert, Akkus nach verschiedenen "Größen/Leistungsgraden" für sämtliche Fzg. einheitlich/"kompatibel" und für diverse Modelle genormt z.B. in einem Tauschverfahren an Kraftstofftankstellen anzubieten, (bei banalen Gasflaschen ist ein Tausch oft möglich) und laden könnten z.B. die BAB-Tankstellen in separaten hauseigenen Ladestationen. - Wie dieser Aufwand finanziert werden kann ??? - Soll ich mir jetzt auch noch Gedanken über Regierungsaufgaben machen ??? ( Strom kostet immer Geld ! ) Mit einem lachhaften Grüßle "an die Weihnachtsmann-Gläubigen, mit ihrem Wunschzettel" aus den "gehobenen Schichten", inkl. Regierung. MK


Michael Wirsing

03.02.2016 - 18:45 Uhr

Solange diese Fahrzeuge noch so Hochpreisig angeboten werden und die Reichweite nur bei etwas über 120Km liegt(bei dezenter Fahrweise),wird sich am Käuferverhalten nicht viel ändern.Auch die Folgekosten sind ja nicht richtig bekannt. Wie lange halten die Akkus, was kostet die Wiederbeschaffung?Außerdem spielt sich beim Kunden vieles im Kopf ab er muss umdenken in Punkto, Reichweite, Reserve, Nachtanken und damit auch Zeitenteilung.Dies ist ein psychologisches Problem, das kann etwas länger dauern.Das heißt es brauch noch viel Geduld.


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