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EU-Hausbank: Keine neuen Kredite für Volkswagen

14.01.2016 16:30 Uhr
Eine Düsseldorfer Kanzlei hat in ihrer Stiftung für vom Abgas-Skandal betroffene VW-Kunden mittlerweile mehr als 60.000 Autobesitzer versammelt.

Europas Hausbank ist auf die Wolfsburger nicht gut zu sprechen. Es gibt kein frisches Geld mehr aus Luxemburg.

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VW-Chef Matthias Müller ist nach seiner Reise in die USA noch nicht zurück, da prasseln auf Europas größten Autobauer Volkswagen bereits die nächsten schlechten Nachrichten herein: Als Konsequenz aus dem Abgasskandal kann VW vorerst nicht mehr auf frische Darlehen der Europäischen Investitionsbank (EIB) hoffen. "Wir haben entschieden, neue Kredite für Volkswagen vorerst zurückzustellen", sagte EIB-Chef Werner Hoyer am Donnerstag in Brüssel. Um welche Beträge es dabei gehen könnte, blieb offen. 

Die EIB ist die Hausbank der EU und fördert unter anderem Infrastruktur- und Energieprojekte sowie Forschung und Entwicklung von Unternehmen. VW sei ein langjähriger Partner der Bank, sagte Hoyer. Die Bank sei besorgt über Anschuldigungen eines möglicherweise betrügerischen Verhaltens. "Die EIB hat eine eigene Untersuchung in dieser Angelegenheit begonnen", so Hoyer. Es sei nicht ausgeschlossen, dass es eine Verbindung gebe zwischen den "untersuchten Aktivitäten" von VW und einem Teil eines Darlehens aus dem Jahr 2009. Der Kredit in Höhe von 400 Millionen Euro war für Antriebe gewährt worden und wurde laut Hoyer 2014 zurückgezahlt.

"Wir kommentieren das nicht", hieß es auf Nachfrage aus der VW-Zentrale in Wolfsburg. Grundsätzlich gelte aber: "Volkswagen steht seit Monaten in vertrauensvollen Gesprächen mit der Europäischen Investitionsbank. In diesen Gesprächen haben wir die Verwendung der Darlehensmittel offengelegt", sagte ein Sprecher.

Ergebnisse der Nachmessungen eingefordert

Die Umweltorganisation Greenpeace forderte von der deutschen Regierung, die Ergebnisse der offiziellen Nachmessungen der Abgas-Werte bei Volkswagen zu veröffentlichen. Der Konzern hatte im vergangenen September zugegeben, mit einer verbotenen Software die Abgas-Werte bei Millionen Diesel-Autos manipuliert zu haben.

Auch der Vorsitzende der Verbraucherschutzministerkonferenz, der nordrhein-westfälische Umwelt- und Verbraucherschutzminister Johannes Remmel (Grüne), fordert wegen des VW-Skandals politische und rechtliche Konsequenzen. Zum Schutz der VW-Kunden müsse die Bundesregierung das Instrument der Verbraucherschutz-Klagen ausbauen, betonte Remmel in Berlin. Hierdurch könnten etwa die Verbraucherverbände befugt werden, durch Musterverfahren für die Vielzahl der betroffenen Verbraucher das Bestehen von Ansprüchen feststellen zu lassen. Zudem müssten auch die Gewährleistungsrechte überprüft und, falls nötig, angepasst werden.

60.000 Kunden wollen außergerichtlichen Vergleich

Auch aus Düsseldorf ereilte VW Neuigkeiten, die in Wolfsburg keine Freude hervorrufen dürften. Eine Kanzlei hat dort in ihrer hat in ihrer Stiftung für vom Abgas-Skandal betroffene VW-Kunden bereits mehr als 60.000 Autobesitzer versammelt. So viele Kunden hätten sich bei der Stiftung "Stichting Volkswagen Car Claim" in den Niederlanden registriert, sagte der Anwalt Julius Reiter der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstag). Offen ist, ob VW überhaupt mit der Stiftung verhandeln will.

Die Kanzlei Baum, Reiter und Kollegen organisiert die Stiftung. Sie hofft, mit VW im Namen der in der Stiftung gemeldeten Autobesitzer einen außergerichtlichen Vergleich zu erzielen und das Geld auf die Mitglieder zu verteilen. Anders als in den USA ist in Deutschland eine Sammelklage gegen VW nicht möglich.

"Betroffene Autobesitzer melden sich bei der Stiftung an, die sodann im Namen aller Teilnehmer mit dem Volkswagen-Konzern in Verhandlung tritt, um einen Sammelvergleich zu erzielen", heißt es auf der Homepage der Kanzlei. "Die hochgerechnete Schadenssumme der angemeldeten Investoren beziffert sich auf etwa zehn Millionen Euro", sagte Reiter der Zeitung. (dpa)

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KOMMENTARE


THK

14.01.2016 - 11:20 Uhr

Wenn ich schon lese "Sie hofft" mit VW eine Vergleich zu erzielen ....Ich hoffe auch jedes Wochenende das die richtigen Zahlen im Lotto gezogen werden.. Und dieses Medium macht auch noch Werbung für solche Bauernfängerei .. Die einzigen die Sicher davon profitieren , ist die Kanzlei ..


XYZ

14.01.2016 - 17:40 Uhr

Stimmt !!!!!!!!!!!


MT

14.01.2016 - 17:52 Uhr

Wenn das deutsche Recht dies nicht zulässt, dann Auto verkaufen und die Marke wechseln so lange die Restwerte noch stabil sind, Alternativen gibt es ja genügend am Markt. Dies ist die einzige Sprache die vom Hersteller verstanden wird. Es ist schon verwunderlich, daß in anderen Ländern die Hersteller auch von der Regierung verklagt werden, bei uns aber keine Möglichkeit oder Interesse besteht. Da fragt man sich schon, ob die Regierung es nicht für nötig befindet, so ein Verhalten zu bestrafen. Aber im Sinne der Arbeitsplatzsicherung ist anscheinend alles zulässig, oder hat der Finanzminister Angst um die Steuereinnahmen. In Schwaben würde man sagen, daß es schon ein Gschmäckle hat. Alle machen bei der Regierung auf empört, aber durchgegriffen wird nicht.


Automobilverkäufer

14.01.2016 - 19:24 Uhr

So schnell kann sich das Blatt wenden. Vor ein paar Jahren hat sich Volkswagen zusammen mit dem damaligen niedersächsichen Ministerpräsident David McAllister darüber aufgeregt, dass die Banque PSA, die Autobank des PSA-Konzerns Peugeot Citroen vom französichen Staat Garantien bekam. Man wollte Einspruch in Brüssel einlegen. Und jetzt ist man selbst in der bredouille. Einem schwachen Konkurrenten, der auf der Intensiv-Station lag noch nachtreten und den Todesstoß versetzen wollen. Na Ja. Bin gespannt wenn es VW einmal so richtig dreckig gehen sollte, ob man dann in Braunschweig so edel ist und deutsche Staatsgarantien ablehnt und lieber Pleite geht.


egon sunsamu

15.01.2016 - 09:53 Uhr

Deutsche Unternehmen sollen deutlich geschwächt werden, um qualitativ minderwertigen Produkten aus Übersee Raum zu geben. Es ist ein Teil des Deutschlandabschaffungsprogramms der kriminellen Bundesregierung.Die "VW-Affäre" und alle kriminellen Aktivitäten von Merkel, Juncker, Schulz und Komplizen dienen nur diesem Zweck.Die Interessen von "Investoren" gehen Recht, Gesetz und Sicherheit der Bevölkerung vor. So wollen es Obama, Soros und ihr Dienstmädchen Angela...


UE

15.01.2016 - 15:12 Uhr

@THK genauso sieht's aus. Was mich aber ganz nebenbei auch aufregt, sind die ganzen, angeblich "geschädigten" Kunden, die jetzt einen Schadenersatz fordern. Schadenersatz WOFÜR denn? Niemand hatte doch wirklich einen Schaden! Und es soll jetzt keiner kommen und erzählen, dass er einen Schaden davon hat, dass seine Kiste mehr CO2 raushaut als im Prospekt stand! Fragen Sie mal 100 Fahrzeugbesitzer, wieviel CO2 ihr Fahrzeug so rausbläst! Und dann fragen Sie mal die selben 100 Leute, wieviel Rabatt sie bekommen haben. Dann wissen Sie, was die Leute WIRKLICH interessiert. Die springen doch jetzt alle nur auf den Zug auf um sich den einen oder anderen Hunderter zu sichern. Die Umwelt interssiert doch keinen von denen! Wie die Geier! Und hinterher heulen wieder alle, weil VW am Ende Personal entlässt oder Arbeiten an Leiharbeiterfirmen abgibt....


blabla

15.01.2016 - 16:27 Uhr

@UEAlso zuerst einmal geht es hauptsächlich um Stickoxide, nicht um CO2. Sollten Ihnen die Auswirkungen von NOx nicht bekannt sein, empfehle ich Google oder Wikipedia. Zudem beinhalten die Schadensersatzforderungen nicht nur die Auswirkungen auf Mensch und Natur... wenn man sich mal informieren würde wüsste man das sicherlich. "Niemand hatte einen Schaden" ist damit genauso gelogen wie wenn man behaupten würde dass VW eigentlich gar keine Abgaswerte manipuliert hat. Den Rest von Ihrem Posting schenke ich mal keine Beachtung, wobei ich mich frage was Ihrer Meinung nach die "Geier" mit dem ein oder anderen Hunderter anfangen wollen.


papa

15.01.2016 - 18:59 Uhr

VW- arbeiter die gute arbeit leisten, sie sind die eigentlichen Verlierer. Ich wünschte mir von vw einen mittelgroßen gut fungtionierenden hybrid-benziener mit einer strömungsgünstigen karosserie,punkt!!! Mensch VW,wir waren mal DIE ERFINDER DES AUTO,schon vergessen??? Mit freunlichen Grüßen,ein PRIUS-Fahrer.


VW Fahrer

18.01.2016 - 09:46 Uhr

Egon Sunsami sie glauben sicher auch an Chemtrails und Co und werfen Menschen die freundlich zu Einwanderern sind vor dass sie Gutmenschen sind.Hier geht es um eine Bank der EU die Kredite für Energieprojekte und Co vergibt und verständlicherweise jetzt erst mal kein Geld mehr an VW geben möchte, wo solche Projekte wie Schadstoffarme Autos bei VW ja doch irgendwie anders gelöst wurden als die Bank oder der Rest der Welt eigentlich erwartet hätte ;-).Das ist aber mit Sicherheit nicht die einzige Bank von VW und wird sie nicht in die Knie zwingen. Und die Regierung wird sowieso zu VW halten schliesslich hält sie einen beträchtlichen Teil der Anteile und braucht VW auch als wichtigen Arbeitgeber in Deutschland.@UE der Schaden wird entstehen wenn die Restwerte der betroffenen Autos sinken weil die Nachfrage fällt - das wird def. passieren. Ob es nun nur ein paar hundert EURO sind oder mehr das wird man sehen aber das ist ein in Zukunft absehbarer Schaden.


UE

18.01.2016 - 16:39 Uhr

@blablabla: bei Ihnen ist der Name Programm, oder?Ob nun CO2 oder was auch immer: KEIN Mensch (Kunde) hat sich bis zu diesem "Skandal" dafür interssiert! Und auch heute hat kaum jemand eine Ahnung. Und das ist so, weil es den Leuten einfach egal ist!wenn es den Leuten NICHT egal wäre, dann würden viel mehr Leute einen Prius fahren!@papa: kleine Korrektur: nicht VW sondern die Herren Daimler und Benz haben das Auto erfunden... ;-)


Michael Kühn

18.01.2016 - 19:25 Uhr

@ egon sunsamu; sehr treffend bemerkt !!! - Wer hier noch an eine "freie Marktwirtschaft" denkt; der irrt !!! - Großkapital macht eben abhängig, ohne Rücksicht auf V e r l u s t e ... MK


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