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Ex-VW-Lenker: Piëchs Aktien gehen überwiegend an Bruder

07.04.2017 16:30 Uhr
Ex-VW-Lenker: Piëchs Aktien gehen überwiegend an Bruder
Das milliardenschwere Aktienpaket des früheren Autopatriarchen Ferdinand Piëch geht zum großen Teil an seinen jüngeren Bruder
© Foto: dpa-bildfunk / Julian Stratenschulte

Medienberichten zufolge halten Hans Michel Piëch und seine Familie künftig 25,1 Prozent an der Porsche SE. Die Familien Porsche und Piëch wollen sich auch in Zukunft auf ihre bisherigen Rollen beschränken.

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Das milliardenschwere Aktienpaket des früheren Autopatriarchen Ferdinand Piëch geht zum großen Teil an seinen jüngeren Bruder, Hans Michel Piëch. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Freitag) berichtet, halten der 75-Jährige und seine Familie künftig 25,1 Prozent an der VW-Dachgesellschaft Porsche SE. Damit verfügt er über eine Sperrminorität in der einflussreichen Holding, die die Mehrheit der Stimmrechte am Autobauer VW hält. Der Verkauf war am Montag bekanntgegeben worden. Unklar war aber, wer aus dem Autoclan zugriff.

Die Nachfahren von Firmengründer Ferdinand Porsche teilen sich in zwei Stränge auf: die Porsches und die Piëchs. Eine Balance zwischen diesen Familiengruppen gilt als wichtig. Ferdinand (79) und Hans Michel Piëch hielten bisher je 14,7 Prozent, gemeinsam lagen sie also oberhalb der 25-Prozent-Schwelle zur Sperrminorität. Indem Hans Michel den Großteil des Pakets bekommt, bleibt der Einfluss der Piëchs gewahrt. Die restlichen Aktien aus dem Paket, die nicht für die Sperrminorität nötig sind, gehen an die Porsche-Seite.

Hans-Michel Piëch sagte der "FAZ", die Familien Porsche und Piëch hätten die Aufteilung der Aktien gemeinsam beschlossen. VW-Aufsichtsrat Wolfgang Porsche, Cousin der Piëch-Brüder, räumte gegenüber der Zeitung ein, dass die Familien "in früherer Zeit manchmal kritisch miteinander umgegangen sind". Aber: "In wichtigen Fragen haben wir immer klare Entscheidungen getroffen. Gemeinsam - das ist wichtig." Auch ihm sei wichtig gewesen, dass die Eigentümer und damit die Machtstruktur in der Porsche SE nach dem Ausstieg von Ferdinand Piëch erhalten bleibe.

Weiterhin keine VW-Manager aus eigenen Reihen

Die Familien Porsche und Piëch wollen sich auch in Zukunft auf ihre Rollen als Haupteigentümer und Mitglieder des Aufsichtsrats beschränken. Nur mit "100 Prozent Zustimmung" aus der Familie dürfte ein Verwandter ins Management bei Europas größtem Autobauer wechseln - und das sei reine Theorie, sagte Familien-Sprecher Wolfgang Porsche der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstag). Sein Cousin Hans Michel Piëch ergänzte, man habe gute Erfahrungen mit Managern von außerhalb der Familie gemacht. Porsche und Piëch sitzen bei VW im Aufsichtsrat.

Das letzte Familienmitglied auf einem Wolfsburger Chefsessel war Ferdinand Piëch, der 2002 den VW-Vorstandsvorsitz abgab - damals hatte die Firma Porsche noch keinen Einfluss auf Volkswagen, heute liegen die Stimmrechte bei VW zu rund 52 Prozent bei ihr.

Der Widerwillen des Autoclans, Chefposten mit operativer Verantwortung mit Familienmitgliedern zu besetzen, hat lange Tradition: Bis 1972 waren Nachkommen des Firmengründers Ferdinand Porsche beim Stuttgarter Sportwagenbauer Porsche tätig. Weil sich die Familie damals aber heftig stritt, zog sie die Reißleine und beschloss, Managerposten bei Porsche nur noch mit externen Kräften zu besetzen. Der Sportwagenbauer Porsche AG ist heute eine VW-Tochter, die Finanzholding Porsche SE hingegen ist die VW-Dachgesellschaft. (dpa)

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