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Grünen-Chef Özdemir: Trump-Drohung mit Strafsteuer Alarmsignal

17.01.2017 09:04 Uhr
Cem Özdemir
Grünen-Chef Cem Özdemir
© Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

Trump könne Konzernen wie BMW oder Daimler nicht vorschreiben, wo sie zukünftig zu investieren hätten, meint Grünen-Chef Cem Özdemir.

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Grünen-Chef Cem Özdemir hat die Forderung des künftigen US-Präsidenten Donald Trump nach einer 35-prozentigen Strafsteuer für deutsche Autobauer als "Alarmsignal" bezeichnet. Die Republikaner müssten ihren Präsidenten zu einer Kursänderung bringen, forderte Özdemir in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag).

"Nahezu alle deutschen Autohersteller schaffen auch Arbeitsplätze in den USA", sagte er. Trump könne Konzernen wie BMW oder Daimler nicht vorschreiben, wo sie zukünftig zu investieren hätten. Dessen Politik der Abschottung schade vielmehr den Vereinigten Staaten. Trump liege falsch mit der Annahme, es ginge der US-Industrie besser, wenn es Strafzölle für Wettbewerber gebe. Auch in den USA beruhe Wohlstand auf Freihandel und Globalisierung.

Trump hatte in einem gemeinsamen Interview der "Bild" und der Londoner "Times" mit harscher Kritik an Deutschland, EU, Nato und Autoindustrie große Sorgen über seinen Kurs als mächtigster Mann der Welt geweckt. So drohte er den deutschen Autobauern Strafzölle an.

Schäuble setzt auf freien Handel mit den USA

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sieht Deutschland und Europa vor großen Herausforderungen. "Dem müssen wir uns stellen", sagte der Minister dem ZDF-"heute-journal" am Montag. Von Drohungen mit Schutzzöllen, wie sie Trump in Zeitungsinterviews angedeutet hatte, hält der Minister wenig. "Wer auf wirtschaftliches Wachstum setzt, muss auch auf freien Handel und nicht auf Protektionismus setzen", betonte er.

Zudem verwies Schäuble auf viele geltende internationale Vereinbarungen für den Welthandel. "Diese Regeln und Vereinbarungen werden nicht in Frage gestellt. Auch nicht von einer neuen amerikanischen Administration (Regierung)."

Arbeitgeber warnen vor "Untergang"

Auch Deutschlands Arbeitgeber warnen vor einem neuen Nationalismus. Vor allem der jüngste Rundumschlag des künftigen US-Präsidenten Donald Trump bereitet Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer Sorgen. Bei einer Abkehr von offenen Märkten könne kein europäisches Land seinen Wohlstand bewahren, warnte er. "Das wäre der Untergang." Für Deutschland sei Abwehr von jeglichem Protektionismus zentral, sagte Kramer. "Wir sind sowas von abhängig von und zugleich erfolgreich mit der internationalen Liaison." Er zeigte sich hoffnungsfroh, dass auch die Trump-Administration trotz der Ankündigungen des Republikaners keinen Abschottungskurs fahren werde. "Die Amerikaner sind genauso auf offene Märkte angewiesen wie wir, das muss einem Präsidenten aber nahegebracht werden", sagte Kramer. «Diejenigen, die die amerikanische Regierung von Protektionismus abhalten werden, sind die Unternehmen." Kramer forderte eine "konzertierte Aktion" gegen Abschottungstendenzen.

Es sei jetzt nicht die Zeit, die Höhe des Mindestlohns oder andere vergleichsweise kleinere Sorgen der Arbeitgeber in Deutschland in den Vordergrund zu stellen. Angesichts der aktuellen Risiken und Tendenzen rief Kramer die Politik im Bundestagswahlkampf auf, die längerfristigen Perspektiven für die kommenden Jahrzehnte im Blick zu halten. "Wir dürfen nicht den Mangel verwalten, sondern müssen alles daran setzen, die Volkswirtschaft so zu betreiben, wie wir es heute tun." (dpa)

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KOMMENTARE


rr

17.01.2017 - 11:38 Uhr

Da hat Hr. Özdemir Recht, das kann man keinem Unternehmen vorschreiben.Aber es sollten die Konsequenzen auch getragen werden, was spricht dagegen eine Sondersteuer für US-Unternehmen, z.B. Opel, Ford, FCA oder Apple, in Deutschland zu erheben. Da kneifen dann unsere Politiker, den fehlt einfach das gewisse etwas.


TomF

17.01.2017 - 20:18 Uhr

Wer ist Hr. Özdemir, Welcher Partei gehört er an?Wer hat diese Partei gewählt? wer gibt dieser Person die Legimitition für Deutschland zu sprechen?wo sind wir hingekommen?ein Schauspiel...


th.63452

18.01.2017 - 07:28 Uhr

Genau, liebe Frau oder lieber Herr "rr". Am besten, es erheben alle nur noch Strafzölle. Die Amerikaner, die Deutschen, die EU, die Japaner, die Chinesen......tolle Idee !!!


BS

18.01.2017 - 18:18 Uhr

Scheinbar haben Sie nicht zu Ende gedacht, in Deutschland wären eigene Produktionsstätten betroffen, daß trifft in den USA z.Zt. ja nicht zu, daher ja diese Drohung. Was meinen Sie denn, was in den Bundesländern und Regionen entsteht, wenn die von Ihnen genannten Werke zumachen und die Zuliefererindustrie ebenfalls bzw. ihre Kapazitäten herunterfahren? Zusätzlich würde die dann entstehende Arbeitslosigkeit in diesen Landstrichen auch weitere Branchen und Kleinbetriebe treffen.


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