Hyundai Deutschland will die diesjährigen Geschäftszahlen 2016 konsolidieren. Wie Importeurschef Markus Schrick bei einem Pressegespräch am Dienstagabend in München sagte, rechne man für 2015 mit einem Marktanteil von 3,4 Prozent, diesen wolle man auch im kommenden Jahr halten. Bis November wurden laut KBA 99.002 Fahrzeuge zugelassen, ein Plus von 7,3 Prozent. Für das Gesamtjahr plant die Marke hierzulande rund 106.000 Zulassungen.
Mit dem Privatmarktanteil von 46 Prozent zeigte sich Schrick zufrieden. Die Flottenzulassungen konnten im bisherigen Jahr um 24 Prozent gesteigert werden und erreichen einen Anteil von 13 Prozent am Gesamtabsatz (2014: elf Prozent). Beim weiteren Ausbau des Gewerbekundengeschäfts soll auch die Anpassung der Händlerstützpunkte helfen. Schrick: "Die bislang 70 Fleet Business Center würden gemeinsam mit dem Handel analysiert und optimiert, um den Standard zu verbessern." Zehn bis 15 neue Flottenstandorte sollen 2016 dazukommen.
Auch das Netz an Transporter-Fachhändlern ist weiter im Aufbau. Neben den bisher 40 Handelsstützpunkten gibt es 20 reine Servicebetriebe, die 2016 in Vollfunktionsbetriebe umgewandelt werden sollen. Zudem plant der Importeur im kommenden Jahr weitere 20 Servicestützpunkte. Ziel ist ein Netz mit insgesamt 100 Nutzfahrzeughändlern. Genug Interesse im Handel sei vorhanden, so Schrick.
Zwei Prozent Händlerrendite
Insgesamt zählt das Hyundai-Vertriebsnetz aktuell 380 Autohäuser mit 100 Filialen sowie 80 reine Werkstätten. 2016 sollen 30 neue Betriebe dazukommen. Durchschnittlich zwei Prozent Umsatzrendite konnte die Handelsorganisation 2015 erwirtschaften. Das ist auch das Ziel für das kommende Jahr. "Wir wollen, dass die Händler gutes Geld verdienen und dass sie davon einen Teil wieder in die Marke investieren", sagte der Deutschland-Chef.
So soll in den nächsten drei Jahren das ganze Netz auf die neue Markenarchitektur umgestellt werde. 80 Betriebe hätten die Corporate Identity bereits umgesetzt, 80 sollen es auch 2016 sein. Das sei die Zahl die die Organisation pro Jahr stemmen könne, erklärte Schrick. Hyundai unterstützt die Partner dabei mit direkten Zahlungen. Als Vorbild für das neue "Look-and-Feel" dient der Flagship Store in Frankfurt, der Ende 2014 an den Start ging. Der Betrieb sei "richtig gut aufgestellt" und habe im ersten Geschäftsjahr bereits 740 Fahrzeuge verkauft, so der Manager.
Ein Erfolg sei auch das anfangs kritisch beäugte Programm "Mission Quality", betonte er. Gemeinsam mit einer Beratungsagentur erarbeiten Autohaus-Chefs und -führungskräfte individuell auf den Betrieb abgestimmte Maßnahmen zur Qualitätssteigerung. "Die Händler rennen uns die Türen ein", freut sich der Importeurschef über die große Nachfrage. 150 Betriebe haben das Coaching bereits in Anspruch genommen.
Wasserstoff und Elektrizität
Positive Erwartungen hat Schrick auch bei der Modellpolitik. 2016 sei das Jahr, um neue Produkte am Markt zu etablieren. Wichtig ist dabei vor allem der Tucson. "Mit dem ix35-Nachfolger haben wir es geschafft, auch ein höheres Kundensegment anzusprechen, das progressiv und lifestyle-orientiert ist." 80 Prozent der bisher 6.500 verkauften Wagen liege im Top-Ausstattungsbereich. Für 2016 erwartet Hyundai 18.000 Verkäufe – eine vorsichtige Planung, denn 2015 kamen zusammen mit dem ix35 25.000 Einheiten auf die Straße.
Stolz ist man auch auf die alternativen Technologien. Vom Wasserstoff-ix35 seien 2015 100 Stück verkauft worden. Es könnte eine vierstellige Zahl sein, meinte Schrick, wenn die Infrastruktur hierzulande besser wäre. Der Importeur geht dabei mit gutem Beispiel voran und startet eine öffentliche Wasserstofftankstelle auf dem Firmengelände in Offenbach. Einen Imagegewinn soll auch das E-Auto "Ioniq" bringen, das auch als Hybrid- und später als Plug-in-Hybrig geplant ist. (se)
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