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Internetplattform: Myright kündigt Klage für 20.000 VW-Besitzer an

13.02.2017 14:29 Uhr
Internetplattform: Myright kündigt Klage für 20.000 VW-Besitzer an
Myright hat angesichts der Abgasaffäre eine Klage gegen VW im Namen von mindestens 20.000 Kunden angekündigt.
© Foto: Gina Sanders/fotolia.com/VW/AHO-Montage

In den USA hat VW seinen Kunden wegen der Dieselaffäre milliardenschwere Entschädigung zugesichert - in Europa nicht. In Deutschland gibt es zahlreiche Klagen.

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Die Internetplattform Myright hat angesichts der Abgasaffäre eine Klage gegen VW im Namen von mindestens 20.000 Kunden angekündigt. Geklagt werden soll auf volle Erstattung des Kaufpreises für VW-Dieselautos mit eingebauter Manipulationssoftware für die Abgasmessung. Myright wurde 2016 eigens gegründet, um Klagen gegen VW zu sammeln, mittlerweile haben nach Angaben von Mitgründer Jan-Eike Andresen mehrere zehntausend VW-Besitzer ihre Ansprüche abgetreten. "Diese 20.000 sind geprüft mit Brief und Siegel", sagte Andresen am Montag in München.

Falls myright vor Gericht erfolg haben sollte, behält das Internet-Unternehmen eine Provision von 35 Prozent ein. Zwei Musterklagen laufen bereits, eine in Braunschweig, die zweite reichte Myright am Montag beim Landgericht München II ein. Die Klagen müssen spätestens bis Ende 2018 eingereicht sein, da anschließend Verjährung eintreten würde, sagte Andresen.

Ein VW-Sprecher in Wolfsburg sagte dazu: "Im Hinblick auf die angekündigte Klageeinreichung ist die Volkswagen AG weiterhin der festen Überzeugung, dass die Klage unbegründet ist. Da die Umsetzung der technischen Maßnahmen an Fahrzeugen, die von der sogenannten Abgasthematik betroffen sind, erfolgreich verläuft, und die voll funktionsfähigen Fahrzeuge in der Zwischenzeit uneingeschränkt genutzt werden können, ist schon kein Schaden ersichtlich, der ersetzt werden müsste."

Myright wird vor Gericht vertreten vom deutschen Büro der auf Schadenersatzfälle spezialisierten US-Anwaltskanzlei Hausfeld. Die rechtliche Argumentation: Da die Abgasdaten der betroffenen VW-Autos falsch waren, sei auch die Betriebserlaubnis ungültig. Und wegen der ungültigen Betriebserlaubnis könnten die Fahrzeuge jederzeit die Zulassung verlieren. Das sei ein Verstoß gegen das Typgenehmigungsrecht der EU, sagte Anwältin Lene Kohl. "Wir streben am Ende eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs an."

Echte "Sammelklagen" wie im US-amerikanischen Recht gibt es in Deutschland nicht. Das Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetz (KapMuG) erlaubt aber für Konflikte im Kapitalmarktrecht - also zum Beispiel zwischen Aktionären und Unternehmen - die Bündelung ähnlicher Ansprüche von Anlegern, die als Leitlinien herangezogen werden können. Versucht wird nun, dieses auf Schadenersatzklagen in der Haftung für Produkte wie Fahrzeuge anzuwenden. (dpa)

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KOMMENTARE


Verkäufer

13.02.2017 - 17:51 Uhr

Bei allem Verständnis über die Verärgerung der 20.000 Fahrzeugbesitzer über VW, aber ob sich da jeder so bewusst ist dass er 35%(!) Provision an die Anwälte bezahlen muss? Da habe ich Zweifel dass sich das noch bei jedem rechnet. Abgesehen davon erschließen sich mir die Beweggründe der Klagen nicht wirklich. Es geht ja hier nicht mehr um Schadenersatz, sondern Rückgabe zum Kaufpreis - aber wenn das Gericht entscheidet nur "Rückgabe zum Kaufpreis abzüglich Nutzungsentschädigung" möglich, dann haben die Kunden von myright ein dickes Minus gemacht (die 35% Provision werden ja dennoch fällig), VW die Autos wieder und die Anwälte viele Millionen mehr auf dem Konto. Da haben die Kläger bzw. Kunden von myright richtig was gekonnt. Aber wie sagt man so schön, dass Geld hat dann nur jemand anderes - nur die Kläger werden kaum etwas davon sehen.Just my 2 Cents...


Kurt

13.02.2017 - 18:53 Uhr

warum sind es NUR 20.000 Kläger ?? Traut sich der Rest nicht ??


Thomas Schmidt

15.02.2017 - 11:36 Uhr

Ich behaupte, dass die meisten Kunden mit ihren Autos trotzdem zufrieden sind. Da ich in einem VW-Autohaus arbeite, bekomme ich mit, dass nahezu alle Kunden natürlich sehr verärgert sind. Aber wir haben bei uns im Haus ein einziges Schreiben von einem Anwalt bekommen. Aber viele Anwälte legen es nur aus Profitgier darauf an, VW kaputt zu machen. Es wird dem VW-Fahrer nach dem Motto "Kostet ja Nichts - probiere ich es mal" so einfach gemacht auf den Zug auf zu springen. Ich bestreite nicht, dass VW den größten Mist in der jüngeren Automobilgeschichte verzapft hat und auch ich habe bei dem Thema die Faust in der Tasche, weil wir an der Front im Service und auch im Verkauf die erste Anlaufstelle für ernste Gespräche und blöde Kommentare sind. Und der VW-Konzern feuert mit Bekanntwerden von millionenschweren Rentenzahlungen, Abfindungen und Bonuszahlungen den medialen Hochoffen immer wieder an. Aber was haben WIR ALLE denn davon, wenn VW am Ende kaputt geht oder zerschlagen wird? Oder so pleite ist, dass keine neuen Entwicklungen voran getrieben werden können? Gar Nichts! X-Zehntausende Arbeitslose bei Händlern, Zulieferern und im Werk sowie die zusätzlichen Belastungen der Sozialkassen sind es nicht wert. Die Wettbewerber halten sich wohlweislich mit Seitenhieben nach Wolfsburg zurück... Die nutzen die Zeit, nicht auch in die direkte Schusslinie zu geraten.


verkäufer

15.02.2017 - 13:17 Uhr

@Thomas SchmidtVW soll nicht kaputt gehen oder zerschlagen werden, aber sie sollten endlich mal von Ihrem hohen Ross runterkommen. Vor allem Ihnen und Ihren Kollegen gegenüber.Wenn Sie in einem Betrieb arbeiten, wissen sie was ich meine. Das tun sie immer noch nicht. Und wenn dann den schlauen VW Strategen nichts anderes einfällt alsuns einzustimmen: "seid froh, dass Millionen Kunden in Eure Betriebe kommendas ist die Chance um Zusatzprodukte oder ein anderes Fahrzeug zu verkaufen".................Sie und tausend andere sind nur noch Handlanger !!!!


Maier

15.02.2017 - 14:20 Uhr

Herr Schmidt, sind wirklich die meisten Kunden zufrieden ? Auch wenn nach dem Update Kontrollleuchten blinken und mehr ??


THK

15.02.2017 - 15:18 Uhr

Wenn ich diese Kommentare lese wie die des Herrn /Frau Maier geht bei mir eine Kontrolleuchte an ..Und zwar die , das da wieder jemand schriebt der offensichtlich sehr wenig in der Materie zu tun hat .. Glaubt hier irgendjemand , das es nicht in jeder 2. Gazette stehen würde, wenn die Updates negativ verlaufen würden ?? . Lassen wir doch mal die Kirche im Dorf ...Myright hat einen Geschäftszweig für sich entdeckt . Und die Trommeln sind sehr laut , die sie schlagen .. Bis jetzt haben sie aber ausser Adressen zu sammeln rein gar nichts erreicht ...


UE

15.02.2017 - 17:15 Uhr

@Maier: Welche Kontrollleuchte leuchtet denn bei Ihnen? Wissen Sie, Leute wie Sie, die nur (...) Zeug weitererzählen, welches sie an irgendeinem Stammtisch gehört haben von Dacia-Fahrern, die einen kennen, dess Onkel mal einen VW hatte, gehen mir so RICHTIG auf die Neren! Freunde von mir fahren einen "betroffenen" Golf, haben das Update drauf und SIND zufrieden! Die Kiste fährt, genauso wie sie vorher fuhr. Nichts leuchtet oder macht andere Sachen.


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