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Kompromiss in China: BMW zahlt Händlern fast 700 Millionen Euro

05.01.2015 16:43 Uhr
BMW hat eine Eskalation des Streits mit seinen Händlern in China abgewendet - und zahlt fast 700 Millionen Euro.

Bis Ende Februar will der Münchner Konzern seinen unter Verlusten leidenden chinesischen Vertriebspartnern unter die Arme greifen. Die Händler hatten mit einem Bestellstopp gedroht.

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Der Autobauer BMW hat eine Eskalation des Streits mit seinen Händlern in China abgewendet. Bis Ende Februar will der Münchner Konzern seinen unter Verlusten leidenden chinesischen Vertriebspartnern 5,1 Milliarden Yuan (691 Mio Euro) auszahlen, wie die Vereinigung der BMW-Händler in China CADA am Montag mitteilte.

Der Autobauer bestätigte, sich auf die Konditionen für den Bonus des abgelaufenen Jahres verständigt zu haben, nannte aber keine Zahlen. Die Händler hatten in dem Konflikt mit einem Bestellstopp gedroht.

Mitte Dezember hatten 32 Händlergruppen, die 68 Prozent des jährlichen Verkaufsvolumen abdecken, in einem Brief an China-Chef Karsten Engel rund eine Milliarde US-Dollar (sechs Milliarden Yuan) gefordert, um die angelaufenen Verluste in diesem Jahr auszugleichen (wir berichteten).

Die Händler wollen mehr Unabhängigkeit vom Hersteller. Sie beschwerten sich auch bei chinesischen Behörden über nach ihren Angaben zu starre und unrealistische Verkaufsvorgaben des Konzerns. Die Händler müssen diese erreichen, um den Jahresend-Bonus zu erhalten. Offen sind nach Angaben der Händlerorganisation noch die Vorgaben für das neue Jahr.

Zuletzt schwächelte das lange ungebremste Wachstum des Autoabsatzes in China angesichts der schleppenden Wirtschaftsentwicklung und neuer Umweltauflagen. Andere Autobauer führen mit ihren Händlern ähnliche Diskussionen wie BMW. (dpa)

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KOMMENTARE


Gerdi

05.01.2015 - 10:08 Uhr

Das ist in Europa und speziell in Deutschland auch so. Die meisten Händler schreiben rot, der Hersteller tiefschwarz für die Eignerfamilie.Bin mal gespannt wie lange die Händler bei uns sich noch auf den Arm nehmen lassen. Am besten keine Zielerreichung unterschreiben oder ein paar Wochen nur das Nötigte bestellen, das wirkt Wunder.


Michael Kühn

05.01.2015 - 13:17 Uhr

Lächel, da braucht es scheinbar erst einmal das Vorbild der Chinesen, wie man dem Hersteller gegenüber Druck ausüben kann...; aber wir Deutschen sind ja so "demokratisch" orientiert. Mit einer extremen "Bücklingseigenschaft" ausstaffiert, kennen wir doch nur noch die absolute Hörigkeit gegenüber dem Großkapital. Ich würde sogar noch weiter, als Gerdi, gehen, und nicht einmal das Nötigste bestellen. - Wie viele BMW Händler warfen in den letzten 10 Jahren das Handtuch ? Wie viele werden noch das Handtuch werfen, nach Jahren mit roten Zahlen ? - Wer heute rote Zahlen schreibt, ist bereits auf dem Weg ins Nirvana, da helfen auch keine akrobatischen Zahlenjongleure...


manga

05.01.2015 - 18:48 Uhr

erstaunlich, daß sich dasselbe bei allen Herstellern abspielt. Die Summe der jährlichen Verkaufsziele übersteigen doch seit Jahren die dann tatsächlichen Zulassungszahlen.Jeder Hersteller vermeint, seine Stückzahlen auf Kosten der anderen exorbitant steigern zu können, mit Wachstumsraten, die die Verkaufsmannschaften regelmäßigfassungslos werden läßt. Die dadurch entstehende Überproduktion steht dann als drückende Lagerware auf den Höfen der Händler, die zum Abverkauf und Bankenbedienung noch weiter an der Rabattschraube drehen und sich damit ihre betriebswirtschaftliche Zukunft verbauen. Die Atmosphärenvergiftung zwischen Händler und Hersteller liegt wurzelt im Bonus-System bei den Managern (bis zu den Vorständen). Variable Gehaltsbestandteile "hängen" an der Durchsetzbarkeit von Stückzahlsteigerungen. Da ist der Schritt zur Realitätsferne schnell getan, aber leicht an die Verkaufsfront diktiert.Was allen Händlern u.z. aller Marken fehlt, ist Geschlossenheit. Höchste Zeit für einenmarkenübergreifenden Händlerverband! - damit Hersteller - offenbar alle vom gleichen Beratungsinstitut vernebelt und gegen die "faulen" Händler aufgebracht -, wieder begreifen, daß es ohne Händler nicht geht. Daß die Chinesen den Mechanismus verstanden haben, ist leider der Beweis, daß man in Fernost im Denken schon viel weiter ist.


Annotator

05.01.2015 - 18:54 Uhr

So eine Eselei, den Handel zu subventionieren.Es wird doch niemend gezwungen Händler zu werden.Wer nicht betriebswirtschaftlich rechnet, selber schuld.Die Bank wird dem Treiben schon ein Ende setzen.Insolvenzen sind doch kein Weltuntergang.


Jonny

05.01.2015 - 21:53 Uhr

In Deutschland und Europa ist dieser Aufstand schon lange überfällig, nicht nur bei BMW sondern auch bei anderen Herstellern wie zum Beispiel Fiat und ganz besonders bei Alfa Romeo wo die Händler zum aussterben gezwungen werden indem seit bereits 5 Jahren keine neuen Modelle auf dem Markt gebracht werden und abwartet das die Händler in Insolvenz gehen oder von selbst kündigen damit keine Abfindungen oder ausgleichsansprüche geltend gemacht werden können. Warum werden die betroffenen verbände nicht endlich wach?


Lutz

06.01.2015 - 09:44 Uhr

..schaun wir mal, wie lange hier der Hauptaktionär den / die Verantwortlichen noch werkeln lässt!


Michael Kühn

06.01.2015 - 15:15 Uhr

@ Annotator, ts ts ts, selten einen derartigen Kommentar gelesen... Werter Annotator, Sie scheinen komplett ausgeblendet zu haben, dass diverse Verträge seit vielen Jahren / Jahrzehnten zwischen Hersteller u. Händler existieren. Es wurden über Jahrzehnte seitens der Händler Zukunftsinvestitionen getätigt, möglicherweise lange bevor Sie auf die Welt kamen ... schauen Sie doch einmal, wieviel Neugründungen von Autohäusern in den letzten Jahren passierten. Banken sind bei diesem Thema mehr denn je äußerst zurückhaltend. - Ich bin fast davon überzeugt, dass Ihnen nicht einmal annähernd bewußt ist, wovon Sie "sprechen"...


Jörg Herrmann

07.01.2015 - 09:23 Uhr

"...unter Verlusten leidenden Händler..." Die Entwicklung ist sehr bedauerlich, wenn die Produzenten über Stückzahldenken und Marketingkrücken wie Eroberungsprämien, Tageszulassungen usw. nicht mehr hinauskommen. Hier wäre weniger mehr. Im Übrigen gilt auch im Jahr 2015: All business is local! Auch im Zeitalter der wohlfeilen überregionalen Anzeigen bei Mobile, Autoscout und Co. Ein Glaubenssatz, der in den Zentralen der allermeisten Hersteller auf taube Ohren stößt. Prosit Neujahr!


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