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Liquidation: Autohaus Hans Hanauer macht dicht

25.02.2013 17:02 Uhr
Renault
Das traditionsreiche Renault-Autohaus Hans Hanauer in München wird in den kommenden Monaten abgewickelt.
© Foto: Renault

Der hart umkämpfte Automarkt in München fordert ein weiteres Opfer: Nach mehreren verlustreichen Jahren schließt der traditionsreiche Renault-Betrieb und wird abgewickelt.

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Der hart umkämpfte Automarkt in München fordert ein weiteres Opfer: Das traditionsreiche Renault-Autohaus Hans Hanauer wird in den kommenden Monaten abgewickelt. Das teilten der Geschäftsführende Gesellschafter Wolfgang Hanauer und der zum Liquidator ernannte Jurist Wolfgang Kottenberg am Montag mit. Von dem Aus seien 80 Mitarbeiter, darunter 28 Auszubildende, an drei Standorten betroffen, hieß es.

Hanauer sprach von einer "schmerzhaften Entscheidung". Er begründete die Aufgabe mit mehreren verlustreichen Jahren, in denen er mit privatem Vermögen den Betrieb aufrecht erhalten habe. "Da derzeit nicht absehbar ist, dass das Unternehmen künftig wieder profitabel geführt werden kann, ist die Liquidation nicht zu verhindern", sagte Hanauer.

Die Hans Hanauer GmbH wurde 1948 im Herzen Münchens gegründet und war seit 1958 Vertragspartner von Renault. Seit 2006 gehörte auch Dacia zum Angebot. München gilt als ausgesprochen schwieriger Markt für mittelständische Autohäuser. Die weiß-blaue Handelsszene wird von Niederlassungen der Hersteller und großen Gruppen dominiert.

Hanauer, der das Unternehmen seit 1974 leitet, will nun möglichst alle Mitarbeiter in neue Arbeitsverhältnisse bringen: "Das hat oberste Priorität. Es ist mit eine Herzensangelegenheit, der ich mich in den kommenden Wochen und Monaten intensiv widmen werde." Kottenberg zeigte sich zuversichtlich, die "gut ausgebildeten und motivierten" Hanauer-Mitarbeiter weitervermitteln zu können. Die Arbeitslage in München sei derzeit gut.

"Alle Verträge werden erfüllt"

Kottenberg wies in der Mitteilung auch auf den Unterschied zwischen einer Liquidation und einer Insolvenz hin: "Im Rahmen einer Liquidation werden sämtliche Verträge und Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten erfüllt." Hanauer werde damit seiner unternehmerischen und sozialen Verantwortung gerecht. (rp)

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KOMMENTARE


metz

26.02.2013 - 08:31 Uhr

leider ein klassisches Geschehenhier wurde versäumt Massnahmen rechtzeitig einzuleitenEin Standort wie München da würde jeder Autohändler von träumenEin Geschäftsmann ist nicht immer ein guter Vertriebsmann


Carsten Hanschke

26.02.2013 - 10:15 Uhr

@metzIch denke, dass Sie zu wenig Informationen zu diesem Fall haben um solche Aussagen treffen zu können, bzw. die kompetenz nicht dazu haben.Diesen Weg der liquidation zu gehen, ist Hanauer sehr hoch anzurechen! Es wird hier nicht bis zur letzten Sekunde an einem Geschaftsmodell festgehalten, sonder nüchtern und sachlich wichtige und mutige Entscheidungen getroffen!Respekt!


metz

26.02.2013 - 10:44 Uhr

anscheinend ist der nerv getroffenhanauer hatte jahrzente zeit um sein geschäftsmodell zu überarbeitenkann halt nicht jeder


Karl Adam

26.02.2013 - 10:59 Uhr

@metz: ich weiss nicht, von was Sie da reden? Explodierende Grunstücks- und Mietpreise, hervorragend ausgebauter ÖPNV und ein extremer Wettbewerb im Ballungszentrum...von einem Traummarkt für Autohändler lässt sich hier nicht sprechen...


Gerdi Hellmann

26.02.2013 - 11:13 Uhr

Lernsatz 1: Die Masse macht es eben gerade nicht. Das gilt für Händlerverkaufszahlen ebenso wie für das Stückzahldenken der Hersteller! Lernsatz 2: München ist überall in einem reifen europäischen Automarkt! Lernsatz 3: Ohne engagierte Händler hat kein Hersteller Erfolg! Lernsatz 4: Was die Firma in und um München für Renault getan hat, verdient Anerkennung und Respekt! Lernsatz 5: Es gilt immer noch die alte auto-Faustregel: "Das erste Auto verkauft der Hersteller, die nächsten die Werkstatt"! Lernsatz 6: Rentabilität und Wirtschaftlichkeit sind Werte. Sie erhöhen den Preis, aber nicht ihren Wert!


metz

26.02.2013 - 11:34 Uhr

wooowwww Mietpreisexplosion Mietverträge ???Also so falsch liege ich doch nichtVertriebsprofi gefragt!! ?? Man hat sich zu lange auf seinen Loorbeerenausgeruht !!Aber nun ist gut Es werden noch mehr Köpfe rollen


Christine

26.02.2013 - 13:33 Uhr

Ja metz, kennen Sie das Autogeschäft überhaupt? Ich arbeite schon viele, viele Jahre in diesem Job und weiß wie hart das Geschäft ist. Ihren Kommentaren nach haben Sie nicht viel Ahnung davon, wie es ist, wenn man an einen Hersteller gebunden ist. Erst mal an der Basis informieren, dann reden.Eine Familie Hanauer jedenfalls hat Respekt verdient!


Stafan Banauer

26.02.2013 - 15:07 Uhr

Der Metz hat schon recht. Die roten Zahlen bei HH begannen schon viel früher und es wurde in keinster Weise gegen gelenkt. Wenn man es dann noch schaft seine Mitarbeiter zu demotivieren braucht man sich nicht wundern. Oder wundert man sich vieleicht gar nicht?!


Michael Kühn

26.02.2013 - 15:14 Uhr

@ Metz,Ihre Vertriebsprofi/Geschäftsmann - Theorie in Ehren, aber mir scheint es, als dass aus Ihnen ein "gehirngewaschener" Hersteller-Sklave oder Bediensteter spricht...Vertrieb bei Neuwagen steigern?, Sie wissen scheinbar nicht, dass seit einigen Jahren mit Werksttleistungen und GW-Verkauf viele Händlerbetriebe versuchen das schlechte Neuwagengeschäft zu kompensieren... Mir sind einige Betriebe persönlich bekannt, bei denen vermehrt in den GW-Verkauf investiert wurde u. im NW-Verkauf fast nix.Im Übrigen kann ich Gerdi Hellmann nur zustimmen !


Dipl.-Ing. O.-L. Peus

26.02.2013 - 15:47 Uhr

Als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Kfz-Schäden und -bewertung sowie Strassenverkehrsunfälle bin ich nach den Richtlinien der Industrie- und Handelskammer verpflichtet, das zu begutachtende Objekt persönlich in Augenschein zu nehmen. Und diese Begutachtung erfolgt naturgemäss am Objekt; in natura und nicht auf einem Bildschirm. Um mit Wowereit zu sprechen: "Und das ist gut so!"Alles andere ist "halber Kram"!


Klaus

26.02.2013 - 15:54 Uhr

Die Verkäufer bei Hanauer haben jahrelang Neufahrzeuge zum EK und teilweise darunter verkauft. So kann man auf Dauer nicht wirtschaften. Herrn Hanauer zolle ich Respekt, dass er das Unternehmen auf diese Art und Weise abwickelt.


Jim Knopf

26.02.2013 - 18:44 Uhr

Diese Autohaus wurde von der Niederlassung in einen Preiskampf gezogen, den es nicht Gewinnen konnte. Man braucht sich nur die Aktuelle Werbung ansehen. Twingo für 6.999 so einen Preis kann nur der Hersteller unterstützen. Es würde mich nicht wundern wenn die Niederlassung die Betriebe übernimmt. An der Werkstatt kann es nicht gelegen haben, 2 Malsehr gut beim ADAC.Dann muß man sich auch noch die Preispolitik bei den Ersatzteilen ansehen. Da bekommt man Originalteile übers Internet aus England 60% billiger als über Renault Deutschland, schon komisch oder?Der Stundenlohn beim Hanauer ist der normale Münchner Standart.Schade, meiner Meinung nach wurde das Autohaus vom Hersteller bewußtausgeblutet


Karl Adam

26.02.2013 - 20:57 Uhr

@metz, ich kenne Ihren Background nicht, aber hier noch einige Hard Facts (neben den vorher genannten) zum Münchner Markt: Verdrängungswettbewerb, Inbrandwettbewerb, Autopaläste mit hungrigen Verkäufern, Car- Sharing, Taxi- Überangebot, Parkplatznot, zwei boomende lokale Hersteller als große Arbeitgeber im direkten Umfeld mit entsprechender gesellschaftlicher Reputation, Immobilenboom mit entsprechenden finanziellen Verpflichtungen, viele Firmen mit Dienstwagen (laut Vorgabe) als Mitarbeiter- Motivation; also wo bitte würden Sie, im Bezug auf den Artikel, weiterhin ansetzen?


Rapp

27.02.2013 - 09:42 Uhr

Solange Hersteller und Händler nicht "Partner" sind, sondern der Händler Erfüllungssklave des Herstllers, solange wird das Händlersterben nicht nur in Ballungsräumen wie München weitergehen.Ein Geschäftskonzept mit Herstellerbindung wird auch in naher Zukunft immer!! an den Gewinnbestrebungen dessen scheitern der am längernen Hebel sitzt. Wer in diesem Geschäft über das Geschäftmodell der Zukunft intensiver nachdenken muß ist wohl der Hersteller, denn immer nur nochmehr Stückzahlen in einen Satten Markt zu drücken wird auch er nicht überleben. Siehe Opel


anonym

27.02.2013 - 16:27 Uhr

Man muß Herrn Hanauer höchsten Respekt ausdrücken, für die Jahre lange erfolgreiche Arbeit.Leider sind die letzten Jahre Personel falsche Entscheidungen getroffen worden. Um das Unternehmen ist es echt Schade, waren mal mit die besten was Renault zu bieten hatte. Der Hersteller muß sich fragen lassen, warum man eine Niederlassung vor Ort so Puscht und alt verdiente Händler so behandelt???


MarcB

08.03.2013 - 09:27 Uhr

@metz: Selten so einen Unfug gelesen wie der Spruch " Ein Standort wie München da würde jeder Autohändler von träumen" Ich kenne mich nun schon ein wenig aus in der bunten Welt des Autohandels, behaupte ich zumindest von mir selbst, aber ich pers. kenne keinen Markt der so umkämpft ist wie München. Nicht mal Hamburg kommt hier ansatzweise mit und das will etwas heissen! Ich zolle jedenfalls der entscheidung von Herrn Hanauer großen Respekt ab, andere haben sich ehe, sich der Verantwortung zu stellen selbst liquidiert. Auch wenn es sich in der heutigen Gesellschaft komisch anhören mag, aber damit hat er sich der Verhaltensethik gestellt.Niemand gibt gerne zu versagt zu haben, aber auch hier kommt es darauf an wie man mit der Situation umzughen vermag. Und nur um es kurz anzuschneiden, selbst große Namen wie Kroymanns haben im Münchner Markt versagt-und da waren Personen in der Geschäftsleitung die über jeden Zweifel erhaben waren und sind. Da müssen Sie erst mal hinkommen metz um solche sprüche wie "Ein guter Geschäftsmann ist nicht immer ein guter Vertriebsmann", klar Herr Johannes Cürten war als Porsche Deutschland Geschäftsführer bestimmt einer der sich im Vertrieb nur unwesentlich schlechter auskennt als Sie ( hätte er mal besser damals Ihre Handynummer gehabt!;))!Nur soviel zum Thema Münchener Haifischbecken.


Jim Knopf

23.06.2013 - 16:14 Uhr

Wie ich mir gedacht habe, die Filiale an der Wasserburger wurde von Renault übernommen, mit allen Mitarbeitern. Nach einem Gespräch mit einemMitarbeiter der Hilblestr. hätte Renault vielleicht mal die Zahlen prüfen sollen, jahrelang wurde Geld von der Hilble in die Wasserburger gefördert.Die guten Leute waren in der Hilble und mussten sich selbst neue Jobs suchen. Von wegen Hanauer kümmert sich um seine Leute, anfragen von Firmen wegen der Mechaniker wurden nicht weitergegeben um den Betrieb bis zum Schluß aufrecht zuerhalten. (...) Jetzt sind glaube ich alle weg und das Thema ist endlich erledigt für die Mitarbeiter.


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