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MTW-Pleite: Auftakt im Prozess gegen Friedrich Winkelmann

19.02.2013 14:39 Uhr
Gerichtsentscheidung
Insolvenzverschleppung, Betrug, Steuerdelikte – die Anklage erhebt schwere Vorwürfe gegen den früheren Autohändler Friedel Winkelmann.
© Foto: Junial Enterprises / shutterstock

Insolvenzverschleppung, Betrug, Subventionsbetrug – der frühere Autohändler aus Essen sieht sich seit Jahren schweren Vorwürfen ausgesetzt. Am Montag kam es vor dem LG Bochum zur ersten Verhandlung.

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Friedrich Winkelmann, einst "größter Mitsubishi-Händler Europas", muss sich seit Montag vor dem Bochumer Landgericht verantworten. Die Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftskriminalität Bochum wirft dem 68-Jährigen vor, die Insolvenz der MTW Motor Group vor rund fünf Jahren zu spät angemeldet und die Bilanz der Handelsfirma gefälscht zu haben. Außerdem soll er einen Millionenkredit, abgesichert durch eine Landesbürgschaft, erschlichen und Steuern hinterzogen haben. Vor Gericht steht auch sein 43 Jahre alter Steuerberater. Entsprechende Angaben des Online-Portals "Derwesten.de" bestätigte das Landgericht am Dienstag auf Anfrage.

Die Vorwürfe sind nicht neu. Bereits Mitte 2010 hatte die Bochumer Staatsanwaltschaft Anklage gegen Winkelmann erhoben. Zu der jahrelangen Verzögerung hätte unter anderem ein Wechsel der Zuständigkeit der Strafkammer geführt, sagte ein Gerichtssprecher gegenüber AUTOHAUS Online. Der Prozess sei auf insgesamt acht Hauptverhandlungstage angesetzt. Der nächste Gerichtstermin sei der 25. Februar. Bei schweren Fällen von Betrug und Subventionsbetrug sieht das Gesetz eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren vor.

Winkelmann hatte aus einer Tankstelle in Essen-Werden eine Mehrmarkengruppe (Mitsubishi, Kia und Subaru) mit 13 Autohäusern geschmiedet. In besten Zeiten beschäftigte er knapp 200 Mitarbeiter im Revier, mehrmals war er "Dealer of the year" in der Mitsubishi-Organisation. Doch ein verändertes Prämiensystem von Kia warf das Unternehmen aus der Bahn, zudem wurde Winkelmann nach eigenen Angaben von seinen ehemaligen Anwälten falsch beraten. Auch habe er einen Burn-out gehabt, wie er laut "Derwesten.de" zum Prozessauftakt betonte.

Dreieinhalb Monate in U-Haft

Die Folge: MTW ging im Mai 2008 pleite (wir berichteten). Als die Sanierungsbemühungen verpufften, wurde der Geschäftsbetrieb im August des gleichen Jahres komplett eingestellt. Der Schuldenberg des Autohauses belief sich damals auf 24 Millionen Euro. Im Zuge der Ermittlungen saß Winkelmann 2009 für dreieinhalb Monate in Untersuchungshaft.

Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft soll Winkelmann bereits im August 2007 von der Überschuldung seiner Firma gewusst haben. Durch Luftbuchungen soll er die Bilanzsumme auf überhöhte 80 Millionen Euro geschönt haben. Das sieht der ehemalige Händler vor Gericht etwas anders: "Mein Unternehmen war gesund", erklärte Winkelmann dem Online-Dienst zufolge. Und: "Ich habe nie bewusst etwas getan, um jemanden zu schädigen." (rp)

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KOMMENTARE


Weber

21.02.2013 - 13:42 Uhr

Wer diesen Typ gekannt hat weiß, wozu ER fähig war!? Ganz vorne in der Kirche in voller Demut u. ein Urgestein der kath. Kirche als ob er sie selbst erfunden hat. Dieser Typ hat so viele Existenzen auf dem Gewissen u. meine auch, dass - egal welche Strafe auch immer, viel zu wenig ist. Ja ja Friedel so geht´s halt ! Nix mit König von Werden mit eigenem Schloß. Bin mal gespannt ob er Prozesskostenhilfe beantragt u. bekommt u. der normale Bürger das auch noch bezahlen muß!? Man(n), wenn ich Dich nicht selbst am eigenen Leib erlebt hätte, würden mir glatt die Tränen über solche Perlen geistiger Weisheit- was Du zum Besten gegeben hast, kommen. Aber dem Gericht machst Du nichts vor! Dafür ist der Sachverhalt eindeutig! Und zieh am Besten mit deiner Mischpoke weit weg aus Werden u. Umgebung, dass man sich nicht über den Weg läuft. Mit der gebührenden Hochachtung, des ehem. Werkstattleiters, der Dir die Stange bis zu letzt gehalten u. immer loyal war.


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