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Neuwagenhandel im Internet: Die Gretchen-Frage

12.12.2014 15:00 Uhr
Uwe Brossette
Vertriebsrechtsspezialist Uwe Brossette
© Foto: Uwe Brossette

Ist der NW-Verkauf über Internetportale eine ständige Vermittlung und verstößt gegen das selektive Vertriebssystem? Dieser Frage soll Uwe Brossette im Auftrag der Fachgruppe Fabrikatsvereinigungen weiter nachgehen.

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Der Neuwagenvertrieb über Online-Portale ist für viele Autohändler schon länger ein Ärgernis. Ein AUTOHAUS-Artikel von Rechtsanwalt Uwe Brossette, der darin einen Angriff auf die quantitative Selektion sieht, gab zuletzt Anlass zu angeregten Diskussionen. In der vergangenen Woche legte Brossette in einer Präsentation vor der Fachgruppe Fabrikatsvereinigungen des Deutschen Kfz-Gewerbes nach.

Wie ZDK-Geschäftsführerin Antje Woltermann mitteilte, fanden die Ausführungen des Anwalts aus der Kanzlei Osborne Clarke großen Anklang bei den Händlervertretern. Sie beauftragten den Vertriebsrechtsspezialisten seine Argumentation weiter auszuarbeiten. So gewappnet wollen einige Verbände dann das Thema mit ihrem Importeur oder Hersteller besprechen.

Der Kölner Jurist hatte in AUTOHAUS 12/2014 die Handelspraktiken der Vermittlungsplattformen ausführlich analysiert und dabei insbesondere die Verträge der Plattformen mit den Händlern bewertet. Seiner Meinung nach sind die Neuwagen-Verkaufsplattformen nichts anderes als ständige Vermittler der Händler. Wenn der Hersteller oder Importeur dem Einsatz dieser ständigen Vermittler nicht zugestimmt habe, werde dadurch die quantitative Selektion unterlaufen. "In vielen Händlerverträgen ist das ein Kündigungsgrund", so Brossette. Dass der Hersteller die Anzahl der zugelassenen Vertriebspartner frei bestimmen und seinen Händlern den Einsatz von Unterhändlern und ständigen Vermittlern verbieten kann, ist einer der Eckpunkte des quantitativ-selektiven Vertriebssystems nach der Gruppenfreistellungsverordnung (GVO). (dp)

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KOMMENTARE


Autoverkäufer

12.12.2014 - 18:01 Uhr

Hört Hört Ich erlaube mir, Herrn Brachat und aus seinem heutigen Wochenkommentar zu zitieren: "Mit der Übernahme der Importeursfunktion war auch ein Standortwechsel von Neckarsulm nach Offenbach verbunden, wo unter dem respektablen Dach der Deutschlandzentrale obendrüber die Europa-Zentrale "herrscht". Von hier aus und von nirgends sonst, werden die 20 Prozent Reimporte gezielt gestaltet. Da geht es um Menge um jeden Preis und sonst um nichts!" In diesem Fall beschreibt er die Marke Hyundai und EU Fahrzeuge. Es ist doch bei fast allen Marken der gleiche "große Mengenspaß" egal ob wir über EU Fahrzeuge sprechen oder die Massengeschäfte am Handel vorbei zu Preisen, von denen der gebundene Handel nur träumt.


Gottfried Schulz

12.12.2014 - 19:43 Uhr

.... Aber will der Hersteller das überhaupt verfolgen? Will der der Händlerverband das überhaupt verfolgen? Angeblich gibt es auch Restwertkommissionen an denen der Händlerverband teilnimmt. Dass ich nicht lache. Grosser Ansatz von Herrn Brüsseler. Es wird nur nichts dabei herauskommen...


Audi Händler

15.12.2014 - 15:28 Uhr

Leider wird Herr RA Uwe Brossette hier nicht viel bewirken können. Der Verkauf von Neufahrzeugen über eine Internetplattform basiert immer auf einer Vermittlung nach EU Recht und wird sogar ausdrücklich von der EU bzw. der Schirm GVO so gewünscht. Das heißt, der Internet Händler teilt einem Vertragshändler mit, dass er einen Kunden für ihn hat. Dann verkauft der Vertragshändler für die vereinbarten Konditionen das Fahrzeug direkt an den Kunden und der EU Vermittler erhält für die Vermittlung eine Provision. Was kann der Handel und Herr Brossette dagegen tun? Nichts. Das Grundübel: So lange der Hersteller den Handel mit Stückzahlen drängt, wird es immer wieder Händler geben, die auf diesem Weg versuchen Ihre Ziele zu erreichen.Im Prinzip liegt es aber doch an uns Händlern selbst. Wir sollten endlich aufhören diese Internet Händler zu bedienen. Viel dramatischer sehe ich in diesem Zusammenhang den Direktvertrieb der Hersteller an die Firma Sixt. Das ist für mich die größte Absatzquelle von Neufahrzeugen über einen "nicht autorisierten Wiederverkäufer". Aber die Fa. Sixt rettet vielen Herstellern die Marktanteile und somit wird dieses Thema wohl nie angegangen werden.


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