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Tavares: Opel bleibt im Peugeot-Konzern eigenständig

05.04.2017 14:04 Uhr
Tavares: Opel bleibt im Peugeot-Konzern eigenständig
Carlos Tavares: Bei der Übernahme werden alle Standort- und Jobgarantien eingehalten.
© Foto: picture alliance / Michael Kappeler/dpa

Was wird aus Opel in französischen Händen? Peugeot-Chef Tavares ist bei einer Spitzenrunde mit Politikern und Gewerkschaften in Berlin bemüht, Bedenken zu zerstreuen. Doch was nach Ablauf der bestehenden Garantien auf die 19.000 Opelaner zukommt, bleibt ungewiss.

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Französischer Treueschwur für Opel mit ungewisser Haltbarkeit: Peugeot-Chef Carlos Tavares hat Bundesregierung und den Ministerpräsidenten mit Opel-Werken versichert, dass bei der Übernahme des Autobauers alle Standort- und Jobgarantien eingehalten werden. "In unserem heutigen Treffen habe ich den Willen von PSA bekräftigt, die wertvolle Zusammenarbeit mit den Arbeitnehmervertretungen fortzusetzen", sagte Tavares am Mittwoch nach einer Spitzenrunde in Berlin.

Betriebsbedingte Kündigungen sind nach den mit dem jetzigen Eigentümer General Motors (GM) vereinbarten Tarifverträgen bis Ende 2018 ausgeschlossen, Investitionszusagen gelten bis 2020. Was danach langfristig am Opel-Stammsitz in Rüsselsheim sowie den Werken in Eisenach und Kaiserslautern passiert, ist noch unklar. Opel und die britische Schwestermarke Vauxhall beschäftigen rund 38 000 Mitarbeiter in sieben europäischen Ländern, die Hälfte davon in Deutschland. Der traditionsreiche Autobauer fährt seit Jahren tiefrote Zahlen ein, legte zuletzt beim Absatz aber deutlich zu.

In einer gemeinsamen Erklärung von PSA, Bund, den Ländern Rheinland-Pfalz, Hessen und Thüringen, Gewerkschaften und Gesamtbetriebsrat hieß es, die Franzosen wollten zusammen mit Gewerkschaften und Betriebsrat eine langfristige Perspektive für alle Marken, Produktionsstandorte und das Entwicklungszentrum in Rüsselsheim finden. IG-Metall-Chef Jörg Hofmann sagte, er wolle Tavares beim Wort nehmen: "Die IG Metall erwartet von Herrn Tavares, dass er gemeinsam mit GM nunmehr alle rechtlichen Voraussetzungen zur Fortführung und Erfüllung der bestehenden Tarifverträge schaffen wird."

PSA-Chef Tavares bekräftigte, dass Opel/Vauxhall "als eigenständiges und einheitliches Unternehmen mit unabhängigen Marken" im PSA-Konzern fortgeführt werden solle. Die Übernahme könne einen europäischen Marktführer mit Spitzenpositionen in einzelnen Kernmärkten schaffen. PSA zahlt an den bisherigen Opel-Eigentümer General Motors für das Europageschäft mit Finanzsparte insgesamt 2,2 Milliarden Euro. GM steht für Pensionsverpflichtungen in Milliardenhöhe gerade.

Politik: Weitere Fortschritte

Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) sprach mit Blick auf die deutschen Standorte von weiteren Fortschritten: "Besonders begrüße ich die Zusage von Herrn Tavares, alle tariflichen Vereinbarungen zu respektieren und fortzuführen."

Aus Teilnehmerkreisen verlautete, das Gespräch sei in einer "überaus konstruktiven Atmosphäre" verlaufen. Alle Beteiligten seien sich einig gewesen, dass die Allianz von PSA und Opel für beide Seiten bedeutende Vorteile bringen könnte. Der Verkaufsprozess soll bis Jahresende abgeschlossen sein.

An dem Spitzengespräch hatten neben Zypries und Tavares unter anderem auch die Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Thüringen/Linke) und Malu Dreyer (Rheinland-Pfalz/SPD) sowie der Opel-Koordinator von Bund und Ländern, Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig (SPD), teilgenommen. Das Opel-Management will an diesem Donnerstag die Mitarbeiter in Betriebsversammlungen über den Fahrplan bei der Übernahme informieren. (dpa)

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KOMMENTARE


Uli

05.04.2017 - 15:44 Uhr

die armen Opelaner haben überhaupt keine Ahnung was auf sie zukommt. Eigenständig ist für französische Geschäftsleute ein Fremdwort. In F geht nur zentralistisch! Und die Politiker schauen mal wieder weg - der Tavares hat ja gesagt, dass alles beim Alten bleibt! bis 2018, bzw. bis 2020! Was sind das denn schon für Zeiträume? 2018 ist quasi morgen und 2020 übermorgen.


Ben Blesse

06.04.2017 - 11:01 Uhr

Was für ein sinnloser Kommentar! In welcher Funktion sind Sie bitte bei PSA tätig!? Wenn in keiner, dann sollten Sie schweigen. Für Opel ist PSA die beste Lösung und da wir nicht mehr im Sozialismus leben, ist doch klar, dass es Einschnitte und Synergien geben wird. Meinen Sie VW hätte das anders gelöst!? Opel kann so froh sein, dass die nicht beim Politikkonzern VW gelandet sind. wo am Ende der Staat alles vorschreibt und die Marke schützt, obwohl Abgasbetrug mehr als deutlich nachgewiesen ist.Zumal es ja bei GM auch alles so gut lief.....PSA hat eine unfassbar gute Sozialstruktur (das wird jeder MA merken und zu schätzen wissen) und in den letzten vier Jahren einen Riesenschritt in der Gewinnzone gemacht. Hier wird nicht gemauschelt was Abgaswerte angeht - ganz im Gegenteil. Die verunsicherten Opelaner brauche keine Polemik wie die Ihre, sondern eine deutliche und klare Aussage und das wird PSA tun.


DH

08.04.2017 - 17:47 Uhr

Guten Tag Herr Blesse, Sind Sie denn Mitarbeiter des PSA Konzerns? Wenn nicht sollten Sie den Kommentar überdenken. Seid 2012 hat der PSA Konzern 14000 Mitarbeiter entlassen. Und den Grossteil davon hat Herr Tavares seid 2014 zu verantworten. Fragen Sie doch mal in Köln oder Saarbrücken nach wie gut die Sozialstruktur des Konzerns im Umgang mit seinen Mitarbeitern wirklich ist. Ach stimmt ja Saarbrücken wurde ja gleich ganz geschlossen und die Firmenzentrale in Köln von 650 aus 350 mal gleich mit halbiert. Übrigens natürlich nicht in den oberen Rängen. Es wurde nur das Fussvolk entsorgt, während auf dem Oberrang munter weiter Bäumchen wechsel dich gespielt wird. Mit Abteilungsleitern ohne Mitarbeiter die Sie leiten. Mit Direktoren die Heute Marketing und Morgen Personal machen. Und den überragenden Ideen die ehemaligen bei diversen Dienstleistern via Zeitarbeit zu 50 % ihres alten Gehaldes wieder einzukaufen. Ist das die überragende Sozialstrukur von der Sie sprechen? Und genau auf das können Sich die Mirabeiter in Rüsselheim,Kaiserslautern und Eisenach freuen. Und glauben Sie mal das die Führer dieser Werke schon alles in trockenen Tüchern haben, während viele Familien um ihre Zukunft bangen!!!


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