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Toyota Mirai: Die Zukunft beginnt jetzt

20.03.2015 10:00 Uhr
Genau wie bei den Hybriden sieht sich Toyota auch bei der Brennstoffzellen-Technologie als Vorreiter.
© Foto: Toyota

Genau wie bei den Hybriden sieht sich Toyota auch bei der Brennstoffzellen-Technologie als Vorreiter. Mit dem Mirai steht das entsprechende Auto schon in den Startlöchern. Doch der Wettbewerb schläft nicht.

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Elektroautos sind antriebsseitig eine feine Sache: Kräftiges Drehmoment liegt sofort an, der Wirkungsgrad einer E-Maschine ist hoch und das Geräusch leise. Wäre da nur nicht die Problematik mit der Stromspeicherung. Selbst die besten Lithium-Ionen-Akkus der heute bereits verfügbaren E-Autos laden stundenlang und sind in Windeseile wieder leergesaugt. Dieses Problem haben Brennstoffzellen-Fahrzeuge nicht. Sie erzeugen den für die Antriebsmaschine benötigten elektrischen Strom an Bord – der Energieträger heißt Wasserstoff. Eine gängige Möglichkeit, Wasserstoff zu erzeugen, ist die Elektrolyse – und die wiederum benötigt Strom.

Wasserstoff fungiert also simpel ausgedrückt als Stromspeicher. Ist er erst einmal unter Energieeinsatz erzeugt, kann er rasch in das Fahrzeug gelangen, was einen drastischen Vorteil gegenüber batterieelektrischen Autos darstellt. Einfach eine Wasserstoff-Tankstelle aufsuchen und den Wagen befüllen. Doch schon ist man beim nächsten Problem angelangt.

Bis zum Jahr 2016 werden in Deutschland 50 Wasserstoff-Stationen entstehen – derzeit gibt es gerade einmal 15. Wer zufällig in der Nähe einer solchen Tankstelle wohnt, hat Glück. Also ist ein Wasserstoff-Fahrzeug derzeit allenfalls regional nutzbar. Bis 2022, so verspricht Werner Diwald vom Bündnis für Windwasserstoff, sollen die Kunden an rund 400 Stationen Wasserstoff nachfüllen können. Und das Schöne daran soll sein, dass der Treibstoff hauptsächlich aus erneuerbaren Energien hergestellt wird – so jedenfalls die Ankündigung.

Der angenehme Nebeneffekt an der Wasserstoff-Produktion ist, dass man mit den Elektrolyse-Anlagen schnell auf "Windspitzen" reagieren kann. In Zukunft könnte man also jene durch plötzliches Sturmaufkommen bedingte Strom-Überproduktion in Form von Wasserstoff-Herstellung auffangen. Während herkömmliche Speicherformen wie Akkus große Strommengen gar nicht aufnehmen können, ist die Elektrolyse zügig hochfahrbar.

Fahrzeug-Angebot und Tankstellen-Netz dünn

Aktuell ist das Fahrzeug-Angebot noch dünner als das Tankstellen-Netz. Der Toyota Mirai, den die Kunden ab September tatsächlich kaufen können, gehört zusammen mit dem Hyundai ix35 zu den ersten Offerten im Markt. Allerdings schlafen auch die Konkurrenten nicht, zahlreiche Hersteller werden nachziehen, ob sie nun Audi, Honda oder Mercedes heißen. Manche Marken wollen offenbar abwarten, bis wirklich eine Infrastruktur steht, um die Kunden nicht mit einem Produkt zu versorgen, dass in der Praxis schlecht nutzbar ist.

Mit einem Preis von 78.580 Euro ist die futuristisch gestaltete Toyota-Limousine ganz klar ein Prestige-Objekt und kein Modell, das unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten gekauft wird. Es handelt sich schließlich um ein Leuchtturm-Projekt, das technische Machbarkeit demonstrieren soll.

Nach einer ersten Sitzprobe lässt sich Mirai eine recht alltagstaugliche Fahrgastzelle mit durchaus gut verarbeiteten Materialien bescheinigen. Angetrieben wird der 4,89 Meter lange Viertürer von einem 113 kW / 158 PS starken E-Aggregat. Er fährt bis zu 178 km/h schnell. Sonderausstattungen sind für das 1,9 Tonnen schwere Gefährt nicht im Angebot – aber an Komfortfeatures mangelt es offensichtlich nicht. So gibt es neben den bei Toyota üblichen Selbstverständlichkeiten beispielsweise auch eine Lenkrad-Heizung. Dass Enter- und Infotainmentsysteme an Bord sind, versteht sich von selbst. Doch das schönste Extra für viele Kunden mag das Gefühl sein, in einem ziemlich exklusiven Auto zu sitzen und einer der ersten zu sein, der die Zukunft fährt.

Zwei- statt dreistelliger Absatz

Die Verantwortlichen rechnen in den nächsten Jahren eher mit einem zwei- statt dreistelligen Absatz. Doch wer weiß, womöglich steigen ja mit der Anzahl der Tankstellen auch rasch die Stückzahlen der Autos. An den Preisen darf die Industrie noch arbeiten, denn knapp 80.000 Euro für einen Mittelklasse-Wagen dürfte der gemeine Kunde später kaum zu zahlen bereit sein. Und schon gar nicht, wenn das Kilogramm Wasserstoff um die zehn Euro kostet, womit die reinen Treibstoffkosten für den Wasserstoff-Stromer auch nicht wesentlich unter jenen sparsamer Dieselmodelle liegen. (sp-x)


Toyota Mirai

Toyota Mirai Bildergalerie

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KOMMENTARE


Eric Hildebrandt

20.03.2015 - 18:20 Uhr

Dem Autor sollte bewusst sein, dass der Hyundai ix35 FCEV Fuel Cell Electric Vehicle schon letztes Jahr als Serienmodell vorgestellt worden ist. Toyota ist hier also nicht Vorreiter! Der Preis des Hyundai liegt wohl ähnlich, die Nachfrage ist schlicht aufgrund des Netzes nicht vorhanden.


Manuel Weitmann

20.03.2015 - 21:14 Uhr

um Gottes Willen, woher nimmt Toyota immer diese Linienführungen, ohne Emotion lässt sich dieser Wagen in solch Preisklassen jetzt schon als Ladenhüter deklarieren.Autofahren soll doch bitte auch noch Spaß machen!?


Andra

21.03.2015 - 13:41 Uhr

OmG, was für ein hässliches Gerät... Muss neue Technologie so abschreckend verpackt werden, oder waren die Designer gerade außer Haus, als der Mirai entwickelt wurde?


PeehWeeh

21.03.2015 - 14:12 Uhr

.... booaah! Ist der Hässlich! Der kratzt am Thron des Fiat Multipla I in der Rangliste der automobilen optischen Zumutungen! Auffallen ist ja gut, aber doch nicht um jeden Preis, oder?


D.Buschhorn

23.03.2015 - 09:03 Uhr

Interessant wären auch Angaben zum Verbrauch bei einem Leergewicht von 1,9 to für einen Mittelklassewagen.


UE

23.03.2015 - 15:26 Uhr

Ich glaube weder das Design noch der hier nachgefragte Verbrauch sind die wirklichen "Probleme" dieses Wagens.Meiner Meinung nach grenzt es an Unverschämtheit ein Fahrzeug, welches im Herkunftsland um die 60' kostet hier für rund 78' anzubieten!Deutlicher kann ein Hersteller nicht "NICHT KAUFEN!!!" sagen.-Oder die Damen und Herren bei Toyota, die für die Preisfindung verantwortlich waren leiden an Größenwahn und / oder haben vorher was geraucht.... ;-)))


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