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Tradition & Moderne: Schadenbranche trifft sich bei ControlExpert

04.07.2015 21:20 Uhr
Lenkungsfunktion auch mit Oldtimer: CE-Gründer Gerhard Witte (l.), hier mit Ex-Versicherungsvorstand Dr. Karl-Walter Gutberlet.
© Foto: Walter K. Pfauntsch

Ein attraktives Rahmenprogramm bot vor kurzem der Schadendienstleister ControlExpert seinen Kunden und Partnern: Neben der dritten "Rallye der Schadenfreunde" fand in Langenfeld ein hochkarätig besetztes Fachsymposium zahlreichen Zuspruch.

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Vor kurzem versammelte sich einmal mehr das Who is Who der Deutschen Schaden- und Versicherungsbranche auf Einladung von ControlExpert im nordrhein-westfälischen Langenfeld. Die Geschäftsführer Gerhard Witte und Kai Siersleben luden bereits zum dritten Mal zur "Rallye der Schadenfreunde" und mehr als 120 Gäste, darunter weitgereiste Partner aus China und Argentinien, nahmen die Herausforderung gerne an. Nach einer Führung durch das im letzten Winter bezogene, neugebaute Hauptquartier des Schaden- und Prozessdienstleisters gingen die Teilnehmer dann in 60 Teams mit auf Hochglanz polierten Old- und Youngtimern bei bestem Wetter auf die Strecke.

Riesenspaß und guter Zweck

150 Kilometer ging es quer durch das schöne Bergische Land, mit einem kulinarischen Zwischenstopp an der fast 120 Jahre alten Müngstener Brücke, der höchsten Eisenbahnbrücke Deutschlands. Rund zweieinhalb Stunden später liefen die Karossen und ihre Fahrer allesamt unfallfrei und bester Laune an der Langenfelder Dückeburg ein. Dort konnten sich die Veranstalter von ControlExpert nicht nur für die großzügigen Spenden ihrer Teilnehmer bedanken: Mehr als 7.000 Euro gehen an die gemeinsamnützige Stiftung MyHandycap, die sich dafür einsetzt, Menschen mit Behinderung ein unbeschwerteres Leben zu ermöglichen. Darüber hinaus erwartete die Gäste ein Fachsymposium mit spannenden Referenten.

Mit Unternehmergeist gegen ungünstige Rahmenbedingungen

Den Auftakt gestaltete DEVK-Vorstand Bernd Zens, der in seinem Vortrag die Auswirkungen der demographischen Entwicklung auf die Branche und die deutsche Gesellschaft aufzeigte. "Das Streben nach Wachstum und Leistung ist eine der Triebfedern nicht nur unserer beruflichen Karriere. Seit einigen Jahren bewegen sich die erreichten Wachstumsraten mit zwischen 0 und 2 Prozent auf einem Niveau, das besorgniserregend ist", führte Zens ins Thema ein. Neben den bekannten Finanzkrisen und Staatsschulden machte er vor allem einen dritten ursächlichen Faktor aus: Die Überalterung unserer Gesellschaft. Mit einem Durchschnittsalter von 45 Jahren liegt die Bundesrepublik in der Spitzengruppe aller Staaten weltweit.

Hinzu komme, „dass die rund acht Geburten pro 1.000 Frauen nicht dazu angetan sind, dieser Entwicklung entgegenzuwirken“, so Zens weiter. Ein Blick nach Japan biete dank einer ähnlichen Alterstruktur und 25 Jahren Niedrigzinsniveau eine gute Möglichkeit, die in Deutschland bevorstehenden Entwicklungen vorab unter die Lupe zu nehmen. Während international aufgestellte Unternehmen die Möglichkeit besäßen, in zukunftsorientierte, junge Märkte zu expandieren, müssten sich vor allem lokale und regional tätige Firmen auf starke Einschnitte einstellen: „Das Unternehmertum wird in Zukunft eine wichtige Rolle einnehmen bei der Frage, in welchen Wirtschaftszweigen Erfolg noch realisierbar ist“, schloß Zens seine Ausführungen.

Jeden Kunden individuell ansprechen

Im Anschluss stellte sich Jens Thiemer, Vice President Marketing Mercedes-Benz Passenger Cars, Daimler AG, der Kardinalfragen seiner täglichen Arbeit: "Wie mache ich aus der ältesten Automobilmarke der Welt die modernste Automobilmarke der Welt? Wie kann ich die Zukunft gestalten, wenn ich wie kaum ein anderer Fahrzeughersteller für die Vergangenheit stehe?". Im Fokus müssten dabei Megatrends stehen, so Thiemer. Er machte denn gleich mehrere davon aus: Nachhaltigkeit, Mobilität und Konnektivität. Vor allem voll batterie-elektrisch betriebene Fahrzeuge seien zukunftsfähig – von der heutigen Brückentechnologie mit Plug-in Hybriden bis dorthin seien aber noch einige technische Schritte notwendig.

Noch spannender sei das Thema autonomes Fahren: "Spätestens in zehn Jahren werden wir mit Funktionen, die wir aus heutigen Modellen schon kennen, teilautonom unterwegs sein. Vor allem auf Langstrecken werden die Fahrer entlastet", sagte Thiemer voraus. Umso wichtiger sei es dann, bei solchen Veranstaltungen wie heute selbst aktiv ins Lenkrad greifen zu dürfen. Ein Schlüssel dafür, diese Begeisterung auch bei den Mercedes-Kunden zu wecken sei, "diese ins Ökosystem Kraftfahrzeug zu locken". Sportliches und kulturelles Engagement sei dabei ebenso ein Schlüsselfaktor wie "individuelle Ansprache. Die Zeiten des Massenmarketings sind völlig vorbei, wir sprechen inzwischen vom Segment Of One", macht der Marketingmann der Premium Marke deutlich und: "Wir befinden uns aktuell in der spannendsten Phase der 130jährigen Geschichte des Automobils. Die kommenden zehn Jahre werden buchstäblich alles verändern."

Vertrauen statt Bevormundung

Den Höhepunkt des Rednerprogramms stellte der Überraschungsgast und kürzlich wiedergewählte Bundsvorsitzende der FDP, Christian Lindner, dar. Mit bekannter Wortgewalt und eindrücklichen Bildern wandte sich der Politiker an die Gäste und forderte "mehr Freiheit von Vater Staat und Mutti Merkel". In einer Zeit, wo mit Mindestlohn, Mietpreisbremsen und Dauersubventionen für Ökoenergie der Regelwahn des Staates überhand nehme, sei die größte Gefahr die Bürokratisierung jedes einzelnen Lebensbereiches. "1.600 Beamte werden eingestellt, um die Einhaltung des Mindestlohnes zu kontrollieren und dokumentieren. Was sagt es über unser Land aus, wenn fleissige Arbeiter auf Handwerk und Mittelstand kriminalisiert werden", fragte Lindner unter dem Beifall der Anwesenden in die Runde. Notwendig seien viel mehr Vertrauen und Menschlichkeit.

Ein zweites Topthema der Liberalen, die Steuerpolitik, durfte in seiner Rede ebenfalls nicht fehlen: "Jedes Jahr nimmt der Staat 100 Milliarden Euro mehr ein, aber wo sind die Entlastungen, die damit einhergehen sollten? Der Solidaritätszuschlag wird verlängert, die Erbschaftssteuer wird umgebaut in eine Vermögenssteuer, während Weltkonzerne wie Amazon, Apple oder Ikea hierzulande nicht einen einzigen Euro Steuern zahlen", prangerte der FDP-Politiker die Mißstände an. Kurz nach dem BND-Skandal werde weiter an der Vorratsdatenspeicherung gearbeitet. Ohne Anlaß und konkrete Verdachte werden die Persönlichkeitsrechte der Bürger beschnitten, so Lindner: "Das Private und das Öffentliche fallen nur in einer totalitären Gesellschaft zusammen. Wir müssen selbst entscheiden dürfen, was wir preisgeben und brauchen einen Staat, der uns vor Datensammlern schützt, statt selbst zu einem zu werden."

Zum Schluss seines Vortrages wandte sich der Parteichef noch einmal direkt an seine Zuhörer: "Hier sitzen selbstbewusste und mündige Menschen, mehr als je zuvor in unserer Geschichte. Wir brauchen Selbstbestimmung, Vertrauen und Optimismus, denn darauf ist unser Wohlstand gewachsen. Wer das verkennt legt die Axt an die Dinge, die Deutschland in der Vergangenheit stark gemacht haben."    (kt/wkp)


CE-Rallye der Schadenfreunde

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