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Umwelthilfe: Kritik an Spritverbrauchsangaben

26.02.2015 16:39 Uhr
Verbrauchskennzeichnung Pkw-Label Effizienzklasse
DUH: Dem Staat entgingen durch zu niedrige Verbrauchsangaben im vergangenen Jahr 1,4 Milliarden Euro an Kraftfahrzeugsteuer.
© Foto: dena

Der Umweltverband hält die behördlichen Kontrollen des Spritverbrauchs für viel zu lax. Die Autohersteller gäben viel zu geringe Werte an - nicht nur zum Schaden der Umwelt.

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Die Deutsche Umwelthilfe wirft den deutschen Autoherstellern vor, für ihre Fahrzeuge viel zu niedrige Verbrauchswerte anzugeben. Bei den zehn meistverkauften Pkw sei der tatsächliche Kraftstoffverbrauch 2014 im Durchschnitt um 38 Prozent vom Normverbrauch abgewichen, sagte der Geschäftsführer des Umweltverbandes, Jürgen Resch, am Donnerstag in Berlin. Das hätten die Angaben auf Spritverbrauchsportalen und eigene Berechnungen ergeben. Dem Staat seien dadurch im vergangenen Jahr 1,4 Milliarden Euro an Kraftfahrzeugsteuer entgangen. Diese wird für Personenwagen nach Hubraum und Schadstoffausstoß berechnet.

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) verwies auf gesetzliche Vorschriften, die alle Autobauer befolgen müssten, die in der Europäischen Union Neuwagen verkaufen. Der Kraftstoffverbrauch von neuen Pkw deutscher Konzernmarken sinke kontinuierlich. Seit 2008 sei er um 20 Prozent zurückgegangen, sagte VDA-Geschäftsführer Ulrich Eichhorn. Die Umwelthilfe bezieht sich bei ihrer Kritik auf die Flottenbilanz aller in- und ausländischen Hersteller. Sie stützt sich auch auf Erkenntnisse der US-Umweltbehörde EPA, die einen Teil der Neuzulassungen per Zufallsauswahl überprüft.

In den vergangenen drei Jahren habe die EPA Verbrauchswerte von fünf Herstellern und mehr als 1,4 Millionen davon betroffenen Fahrzeugen korrigiert - um bis zu 18 Prozent. Anders als die EPA verfolge das in Deutschland für die Kontrollen zuständige Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) solche Rechtsverstöße nicht, kritisierte die Umwelthilfe. (dpa)

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KOMMENTARE


Dr.Prius

26.02.2015 - 17:21 Uhr

Da sollte die Deutsche Umwelthilfe als NGO mal lieber beim Gesetzgeber anklopfen als bei den Herstellern. Wenn die Lobby der Hersteller natürlich stärker auf die Politik wirkt muss die DUH eben mal ranklotzen und nicht nur über die Hersteller meckern. Prüfverfahren zur Ermittlung von Verbrauch und zur Vergleichbarkeit der Produkte wird festgelegt. Die Produkte werden folglich auf den Test hin optimiert. Genau wie beim Crashtest. Wehe der WInkel beim Crashtest wird geändert, schon ist das Modell durchgefallen. Wehe man gibt mehr Gas als im Verbrauchstest schon ist es eine Spritschleuder. Jeder mündige Konsument kann sich z.B. bei Spritmonitor informieren was ein Fahrzeug verbraucht. Da brauch ich keine Umwelthilfe die mir das offenbart. Wenn der Staat Interesse an Mehreinnahmen hat soll er das Ermittlungsverfahren ändern. Hier kann die DUH ansetzen wenn sie Ihre Arbeit richtig machen würde.


A. Aslau

27.02.2015 - 14:28 Uhr

Die "Deutsche Umwelthilfe" hat ihre Arbeit NOCH NIE richtig gemacht. Stattdessen versucht man sich als Abmahnverein, als "Retter der Gesellschaft" oder was auch immer. @ Dr. Prius hat vollkommen recht: nicht zetern, sondern handeln.NIEMANDEN interessiert die Verbrauchsampel, weil Sie im Gegensatz zu Elektrogeräten o.ä. Artikeln geradezu absurde Ergebnisse liefert.Wenn ein SUV Monster mit 10 Litern Diesel-Verbrauch aufgrund seines Gewichtes von 2,2 Tonnen eine noch knapp grüne Einstufung bekommt, ist das im Verhältnis zu Kleinwagen, die 5,5 Liter E10 benötigen aber die gleiche Einstufung erhalten, ein Witz.


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