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Umweltministerkonferenz: Diesel bleibt doch günstiger als Benzin

08.04.2016 09:02 Uhr
Diesel tanken
Diesel-Fahrer können sich freuen: Der Kraftstoff bleibt weiterhin günstiger als Benzin.
© Foto: Aral

Weil die Minister über Steuervorteile uneinig sind, bleibt der Kraftstoff billiger als Benzin. Geplant ist aber eine neue Plakette für besonders schadstoffarme Autos.

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Eine blaue Plakette soll künftig Autos mit geringem Schadstoff-Ausstoß kennzeichnen. In Stadtbezirken mit besonders schlechter Luft sollen nach dem Willen der Umweltminister schon bald nur noch Autos mit einer solchen blauen Plakette fahren dürfen. Er gehe davon aus, dass die entsprechende Verordnung noch in diesem Jahr wirksam werden könne, sagte Jochen Flasbarth, Staatssekretär im SPD-geführten Umweltministerium, nach einem Treffen mit den Umweltministern der Länder am Donnerstag in Berlin.

Die günstige Diesel-Steuer bleibt dagegen erst einmal. Die Minister konnten sich nicht darauf verständigen, den Kraftstoff teurer zu machen, wie einige von ihnen gefordert hatten.

Eine blaue Plakette, die den Ausstoß von Stickoxiden berücksichtigt, hatten Umweltverbände schon lange gefordert. Die neuen Umweltzonen, in denen nur die schadstoffärmsten Autos fahren dürfen, würden wohl kleiner ausfallen als die bisherigen Zonen für grüne Plaketten, sagte Flasbarth. "Das eine ist ein Symptomkurieren, wo es anders nicht geht." Die langfristige Strategie sei aber, emissionsarme Autos zu fördern. Die Umweltminister der Länder hatten sich angesichts des Skandals um manipulierte Abgaswerte bei VW zu der Sonderkonferenz entschlossen.

Kommunen sollten nicht dazu verpflichtet werden, die neuen Umweltzonen einzurichten. Nach Angaben des Umweltministeriums braucht künftig kein Autofahrer zwei Plaketten - wer eine blaue habe, dürfe auch in Umweltzonen für grüne Plaketten hineinfahren. Die neuen Fahrbeschränkungen sollen für alle Autos gelten können, die nicht der Schadstoffnorm Euro 6 entsprechen.

Umweltministerkonferenz kann Beschlüsse nur einstimmig treffen.

Eine Beschlussvorlage von fünf Ländern, Diesel über die Abschaffung der Steuervorteile teurer zu machen, scheiterte unter anderem am Widerstand der BWM- und Audi-Heimat Bayern. "Wir brauchen den Diesel für den Klimaschutz", sagte die bayerische Staatsministerin Ulrike Scharf (CSU) in Berlin. "Diese Motoren stoßen deutlich weniger CO2 aus." Auch ihr Amtskollege aus dem Saarland, Reinhold Jost (SPD), stellte klar, dass er nichts von einer Steuererhöhung halte.

Die Beschlussvorlage hatte unter anderem der Umweltminister des VW-Landes Niedersachsens, der Grünen-Politiker Stefan Wenzel, mitgetragen. Allerdings hatte die rot-grüne Koalition in Hannover den Vorschlag nicht mitgetragen. Auch Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte vor einiger Zeit deutlich gemacht, dass er eine Anhebung der Dieselsteuer ablehne. (dpa)

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KOMMENTARE


B.Liebig

08.04.2016 - 10:12 Uhr

Unsere Politik. Rauchen wird diskriminiert und teilweise verboten, aber der Verkauf geht weiter. Die wichtige Tabaksteuer eben. Der Diesel wird subventioniert, damit der Marktanteil der Dieselmotoren (fast 50%) geschützt wird. Dann kleben wir einfach eine weitere Plakette ans Auto. Wann kommt die "weiße Plakette"? Groß wie ein Pizza-Teller und auf der Nase der Politiker anzubringen, die Diesel für den Klimaschutz brauchen. Diesel-Motoren stoßen trotz Filter und Reinigung noch erheblich mehr NOx aus, als Benziner oder Alternative. Bestandteile von NOx sind NO2 (bildet Salpetersäure) und N2O (Lachgas). Und im Praxistest liegt der Ausstoß oft bis 10 x höher als im Labor.Die Ursache schafft Steuereinnahmen, deshalb kleben wir eine Plakette auf das Symptom. Weiter so.


Andy

08.04.2016 - 19:45 Uhr

Vielen Dank Herr Winterkorn, durch Ihre umsichtige und verantwortungsvolle Art der Unternehmensführung haben Sie nicht nur VW einen riesigen Wettbewerbsvorteil verschafft, nein jetzt dürfen sich auch die Autofahrer mit EURO5 Fahrzeugen anderer Marken endlich wieder neue Autos kaufen, um zukünftig in die Innenstädte zu kommen (Ironie aus).


NochKunde

11.04.2016 - 10:21 Uhr

Erst voriges Jahr haben wir einen halbjährigen Tiguan 2,0, TDI gekauft, jetzt kommen wir mit der Dreckschleuder bald nicht mehr zu Arbeit....... Ganz toll VW! Aktuell versucht unser Anwalt die Karre zu wandeln, ansonsten müssen wir wohl mit Verlust verkaufen. Das dürfte nach 25 Jahren der letzte VW gewesen sein.... Und VW sitz weiterhi auf dem hohe Ross.


UE

11.04.2016 - 14:54 Uhr

@NochKunde: SIE sind mir schon ein echter Experte!Hut ab vor so viel Sachlichkeit!Der einzige Gewinner ist übrigens Ihr Anwalt!SIE werden Ihre "Karre" wie Sie es nennen nicht gewandelt bekommen und Ihr Anwalt kommt vor Lachen nicht in den Schlaf, weil er wieder einen Dummen gefunden hat.Komisch, dass sich niemand über die Anwälte aufregt.Komisch, dass sich niemand über die POLITIK aufregt (DIE hatten die tolle Idee mit der blauen Plakette).Komisch, dass keiner einfach mal sein Hirn einschaltet und sachlich bleibt....In diesem Sinne:Fröhliches Weitermotzen!


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