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VDA: Märkte in Brasilien und Russland belasten Autoindustrie

17.09.2014 13:00 Uhr
Matthias Wissmann: "Wenn der Neuwagenabsatz in Russland deutlich zurückgeht, spüren wir das natürlich auch."

Boom-Märkte und Sorgenkinder: Zuwächse vor allem in den China und die USA stützen die Autokonjunktur. Dagegen stürzen die ehemaligen Hoffnungsmärkte Brasilien und Russland ab.

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Der Einbruch der Märkte in Russland und Brasilien macht der Autoindustrie zunehmend zu schaffen. In Brasilien sanken die Verkäufe im August um 17 Prozent, in Russland ging es sogar um fast 26 Prozent nach unten. Der deutsche Branchenverband VDA sprach am Mittwoch in Berlin von einer "schwierigen Verfassung" der beiden Märkte. Dagegen sind die weltweit wichtigsten Märkte China und die USA weiter auf Wachstumskurs und stützen damit die Autokonjunktur.

In China wurden im August knapp 1,4 Millionen Neuwagen verkauft. Dies waren fast zehn Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Der US-amerikanische Markt stieg um gut fünf Prozent auf knapp 1,6 Millionen Fahrzeuge. Auch der europäische Automarkt ist trotz eines langsameren Wachstums im August weiter auf Erholungskurs. Der Automarkt in Europa war vor dem Hintergrund der Staatsschuldenkrise in eine tiefen Absatzkrise gerutscht.

Schwierig ist derzeit die Lage in Brasilien - das größte Land Südamerikas steckt in einer Rezession. Auch in Russland ist der Automarkt eingebrochen. Bereits vor der Ukraine-Krise hatte der Absatz zu schwächeln begonnen, was die Branche auf die lahmende Konjunktur und den schwachen Rubel zurückführte. Erst Anfang September hatte die Regierung die Abwrackprämie wieder eingeführt, um die Nachfrage anzukurbeln. Am Dienstag hatte Opel mitgeteilt, seine Produktion in Russland zurückzufahren (wir berichteten). Der Markt stecke Markt in ernsten Turbulenzen, sagte Opel-Chef Karl-Thomas Neumann.

Die weltweite Autokonjunktur stehe auf der Kippe, kommentierte Branchenexperte Peter Fuß vom Beratungsunternehmen Ernst & Young. Als Gründe nannte er unsichere weltweite Konjunkturaussichten, die anhaltenden Spannungen mit Russland und ein Stocken der Konjunkturbelebung im Euroraum. Derzeit spreche viel dafür, dass die weltweite Autobranche vor schwierigen Monaten stehe.

Mehr Unabhängigkeit von russischen Rohstoffen

VDA-Präsident Matthias Wissmann forderte eine größere Unabhängigkeit der europäischen Industrie von russischen Rohstoffen. "Wenn sich Europa dazu durchringen könnte, mittel- und langfristig unabhängiger von russischen Gaslieferungen zu werden", würde die Regierung in Moskau dies spüren, sagte Wissmann der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwoch). Sollte Russland den Konflikt mit der Ukraine weiter vorantreiben, hätten "Maßnahmen auf der Rohstoffseite - Gas und Öl - sicher die größte Hebelwirkung".

Die deutsche Autoindustrie sei von dem Konflikt bislang nur bedingt betroffen; lediglich drei Prozent der deutschen Pkw-Exporte gingen nach Russland. "Andererseits haben wir dort einen Marktanteil von einem Fünftel. Wenn der Neuwagenabsatz in Russland deutlich zurückgeht - allein im August gab es ein Minus von 26 Prozent - spüren wir das natürlich", sagte Wissmann weiter. Der Kreml droht damit, den Import westlicher Pkw nach Russland einzuschränken. Der russische Markt ist aber schon länger in der Krise. (dpa)

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