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Verlängerte Mercedes E-Klasse: Aus China und nur für China

25.04.2016 12:09 Uhr
E-Klasse Langversion China
Die Langversion des E-Klasse feierte auf der Auto China in Peking Premiere.
© Foto: Mercedes-Benz

Auf der Auto China in Peking ist die verlängerte Version der neuen Mercedes E-Klasse eine der wichtigsten Neuheiten. Das Wachstum kommt ausschließlich dem Platz auf den Rücksitzen zugute.

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Von Peter Maahn/SP-X

Er ist zwischen 35 und 50 Jahre alt, verdient eine Menge Geld, hat einen chinesischen Pass und sitzt im Auto meist auf einem der Rücksitze. So sieht der typische Kunde einer Art von Autos aus, die es in Europa nicht gibt. Deutlich verlängerte Versionen bekannter Limousinen der oberen Mittelklasse, die aus dem Fond des Autos eine Wohlfühllounge machen und in denen sich die Endlos-Staus der Metropolen komfortabel ertragen lassen. In China läuft nichts ohne die Langen, ob sie nun von BMW, Audi oder eben von Mercedes stammen. Insofern verwundert es nicht, dass Daimler mit großem Aufwand die Premiere der gleich um 14 Zentimeter gestreckten E-Klasse in einem riesigen Pekinger Fernsehstudio feierte, aus dem sonst beliebte Quizshows oder Pop-Konzerte gesendet werden.

Das Reich der Mitte ist längst der größte Markt für Mercedes. "Die Langversion der E-Klasse gehört zu unseren wichtigsten Modellen", berichtet Ola Källenius, derzeit noch Vertriebsvorstand, bald aber der neue Entwicklungschef. "Bis auf die AMG-Modelle hatten alle E-Klassen den langen Radstand." Mit ähnlichen Versionen von Audi A6 und BMW 5er rangelt sich Mercedes um die Gunst der betuchten Kunden. Denn die Business-Klasse ist fest in deutscher Hand. Technisch identisch mit der bei uns seit einigen Wochen angebotenen normalen E-Klasse, besteht der Unterschied im gewachsenen Abstand zwischen den Achsen. Mit 3,08 Metern ist der um 14 Zentimeter länger, was nahezu komplett dem Platz auf den Rücksitzen zugute kommt. Die Gesamtlänge überspringt so die Fünf-Meter-Marke. Eine Art Maybach für all die Manager, die sich noch keinen Platz in der Luxusklasse erarbeiten konnten, aber aus der in China ebenfalls verlängerten C-Klasse herausgewachsen sind.

Ein Ort, an dem man gerne gesehen werden will 

Arbeitsplatz, Ruhesessel fürs Schläfchen zwischendurch, rollendes Besprechungszimmer oder einfach nur ein Ort, an dem man gerne von den Umstehenden gesehen werden will. Die Sitzanlage der langen E-Klasse bietet für alle Lebenslagen das Besondere. Da nur selten ein Mittelsitz im Fond genutzt wird, gibt es serienmäßig eine Mittelarmlehne mit reichhaltigem Innenleben. Das Ablagefach ist beleuchtet, hält einen USB-Anschluss bereit. Gegen Aufpreis kann ein Touchscreen-Bedienfeld in die auf Wunsch sogar beheizbare Oberseite der Lehne integriert werden, vom dem aus diverse Funktionen der E-Klasse von hinten aus gesteuert werden. Das Smartphone kann kabellos geladen, mitgebrachte Getränke erwärmt oder gekühlt werden. Natürlich sind die hinteren Einzelsitze verstellbar, lassen sich je nach Lust und Laune des Fahrgastes temperieren.

Je nach Geschmack können edle Materialien für Sitze und Umgebung beim Kauf bestellt werden. Die Preisliste hält all die Feinheiten bereit, die auch im normal langen Modell zum Geldausgeben verlocken. Wer sich seine ganz persönliche Atmosphäre im Innenraum schaffen will, kann sich aus 64 Farben die zu ihm passende LED-Lichtstimmung zusammenstellen. Bestellbar sind auch all die technischen Leckerbissen der E-Klasse, die Mercedes unter dem Begriff "intelligenteste Limousine der Welt" zusammenfasst. Modernste Assistenzsysteme mit Funktionen, über die bald auch autonom fahrende Autos verfügen, automatisches Einparken per App, zwei hochauflösende Monitore fast über die halbe Wagenbreite hinweg, Hochleistungsscheinwerfer mit je 84 LED-Elementen und vieles mehr.

Gebaut wird der Neuling nur in China und nur für China. Auf unseren Straßen wird die lange E-Klasse wohl nur dann unterwegs sein, wenn die chinesische Botschaft in Berlin oder große Konzerne ihre Dienstwagen nach Deutschland einfliegen lassen. Erkennbar wären die Exoten dann an den doch deutlich breiteren hinteren Türen und den zusätzlichen Dreiecksfenstern an der letzten Dachsäule.

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KOMMENTARE


Joseph Le Bel

26.04.2016 - 14:59 Uhr

Wahrscheinlich hat die deutsche Autoindustrie diesen Trend im Heimatland ignoriert? Was spricht gegen eine verlängerte E-Klasse oder einen "langen" 5er. Die eigene Controlling-Abteilung? Auch hier gibt es genug Chauffeurfahrzeuge. Ich denke an Banken, Freiberufler, Landesregierungen und Privatiers. Aus dem Bauch heraus ein sofortiger Erfolg!


Frank Ehmann

26.04.2016 - 20:20 Uhr

Ich denke, dass bei uns schon aufgrund der ganzen Personalkosten die Chauffeur-Limousine ein Thema für Leute ist, die sich ohnehin schon in der Oberklasse bewegen und dann eher S-Klasse+ fahren. Klar, kann man sich vom Praktikanten herumfahren lassen, aber Pflege des ohnehin nicht ganz günstigen Gefährts sollte man dann nicht erwarten. Eine Ausweitung auf Amerika(s), Russland, Afrika oder Rest-Asien könnte ich mir aber vorstellen. Dort wird es aber vermutlich wegen den Stückzahlen nicht so attraktiv sein wie in China alleine.


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