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VW-Vorstände: Kurswechsel bei Sonderleistungen

05.12.2016 05:16 Uhr
VW-Zentrale in Wolfsburg

Private Flüge im Firmenjet, günstiges Wohnen – jahrelang haben VW-Manager von "Nebenleistungen" profitiert. Nachdem diese gestrichen wurden, zahlten sie Reisekosten in Millionenhöhe zurück.

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Vorstände des Autokonzerns Volkswagen haben im Jahr 2014 nach internen Beratungen Reisekosten zurückgezahlt. Zugleich gab es einen Kurswechsel bei der privaten Nutzung von Firmenjets, wie die Deutsche Presse-Agentur am Sonntag aus Konzernkreisen erfuhr. Zuvor hatte die "Bild am Sonntag" berichtet, der Konzern habe 2014 seinen Vorständen Sonderleistungen gestrichen und Rückzahlungen von Reisekosten in Millionenhöhe verlangt. Auslöser seien gestiegene Kosten für private Flüge in den Firmenjets des Autobauers gewesen.

Wie die Deutsche Presse-Agentur in Konzernkreisen erfuhr, zahlten die Vorstände 2014 Reisekosten "freiwillig" zurück. Außerdem hieß es, die Firmenjets dürften mittlerweile nicht mehr privat genutzt werden, sondern ausschließlich für Dienstreisen.

Volkswagen erzielte 2014 zwar Milliardengewinne. Angesichts der Ertragsschwäche der Kernmarke VW aber hatte die Unternehmensspitze damals ein "Effizienzprogramm" aufgelegt, um Kosten zu senken. Die damaligen Regelungen der Nebenleistungen und die damals gültige Flugregelung hätten "nicht mehr ins Bild gepasst", daher habe der Aufsichtsrat dies korrigiert, hieß es am Sonntag in Konzernkreisen.

Ein VW-Sprecher sagte der dpa: "Die Vorstände haben Firmenflugzeuge stets in Übereinstimmung mit dem damals geltenden Nebenleistungskatalog genutzt." Die Leistungen seien auch nach den geltenden steuerlichen Grundsätzen korrekt behandelt worden. 2014 sei der Nebenleistungskatalog "konkretisiert" worden.

Vergünstigte Nutzung von VW-Immobilien

Die "Bild am Sonntag" berichtete außerdem, Vorstände hätten für VW-eigene Häuser günstige Mieten gezahlt. Dazu sagte der VW-Sprecher: "Für die Nutzung von VW-Immobilien zahlten und zahlen Vorstände einen angemessenen Mietzins, der in dem jeweils gültigen Nebenleistungskatalog geregelt ist."

Im Geschäftsbericht für 2014 wurden für den damals neunköpfigen Vorstand für "Nebenleistungen" insgesamt rund 1,6 Millionen Euro verbucht. Im Herbst 2015 hatte der Dieselskandal den Konzern in eine schwere Krise gestürzt. Seit langem stehen zum Beispiel hohe Bonuszahlungen für die VW-Vorstände in der Kritik. (dpa)

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KOMMENTARE


Michael Kühn

05.12.2016 - 15:26 Uhr

R I C H T I G; DIE HABEN jahrelang dieses Unternehmenssystem "beweihräuchert". MK


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