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Werkstattkette: ATU-Verkauf noch im Dezember

09.12.2016 13:25 Uhr
ATU Werkstatt
ATU ist gerettet. Mobivia soll noch in diesem Jahr Eigentümer der Werkstattkette werden.
© Foto: ATU

Die drohende Insolvenz soeben noch verhindert: ATU und die rund 10.000 Beschäftigten können aufatmen. Nach der Einigung soll die Werkstattkette noch in diesem Jahr an den französischen Konzern Mobivia verkauft werden.

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Nach der Einigung im Verkaufspoker um die angeschlagene Kfz-Werkstattkette ATU mit rund 10.000 Beschäftigten soll die Übernahme noch in diesem Jahr vollzogen werden. "Wir haben nun die Chance, im Schulterschluss mit unserem künftigen Eigentümer Mobivia Groupe den Weg zurück zu Wachstum und Profitabilität fortzusetzen", teilte der Vorsitzende der ATU-Geschäftsführung, Jörn Werner, am Freitag im oberpfälzischen Weiden mit.

Der Verkauf solle noch im Dezember vollzogen werden. Werner bedankte sich in einem Schreiben bei den Beschäftigen für deren Geduld. Die Verhandlungspartner hatten sich am Donnerstagabend wenige Stunden vor Ablauf einer Frist geeinigt (wir berichteten).

Wesentliche Bedingung des französischen Konzerns Mobivia war eine deutliche Reduzierung der Mieten für die rund 600 Werkstätten. Nach Unternehmenskreisen musste ATU für rund die Hälfte der Filialen bis zu zwölf Euro Miete pro Quadratmeter zahlen statt marktüblicher vier Euro. Die mit den wesentlichen Vermietern nun erzielte Übereinkunft werde zu einer langfristigen und erheblichen Reduzierung der jährlichen Mieten von ATU führen, teilte das Weidener Unternehmen mit.

Zunächst hatten die Immobiliengesellschaften für eine Einigung eine Sonderzahlung von 100 Millionen Euro gefordert. Hinter dem niederländischen Vermieter Lino stecken als Kreditgeber unter anderem die Deutsche Bank sowie Hedgefonds. Nach Angaben der IG Metall hat man sich letztendlich darauf geeinigt, dass der bisherige Haupteigentümer nunmehr 80 Millionen Euro an Sonderzahlung leistet. Weitere Details wurden nicht bekannt.

Mobivia hatte bereits im September einen Kaufvertrag unter Vorbehalt unterschrieben. Monatelang war verhandelt worden, zuletzt stand die Einigung auf der Kippe, es drohte sogar die Insolvenz bei ATU.

"Von einem dreifachen Joch befreit"

"Mit der Einigung ist ATU von einem dreifachen Joch befreit", sagte Udo Schmode von der IG Metall in Berlin. Das Unternehmen sei entschuldet, müsse in Zukunft keine Horrormieten mehr bezahlen und habe seit 14 Jahren keinen Hedgefonds mehr als Eigentümer. "Seit langer Zeit können die Mitarbeiter von ATU wieder den Kopf heben", sagte Schmode.

Mit der Übernahme von ATU baut die Mobivia Grupe ihre führende Marktstellung in Europa mit knapp 2.000 Werkstätten und mehr als 20.000 Mitarbeitern aus. ATU soll unter der eigenen Marke als eigenständiges Unternehmen im deutschsprachigen Raum agieren und den Sitz in Weiden behalten. (dpa)

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KOMMENTARE


Meister

10.12.2016 - 11:24 Uhr

Da sieht man es wieder, man nur (...) genug Vitamin-B zur Politik und schon klappt das Überleben. Leider haben das die Handwerksbetriebe nicht, schade nur das WIR die Steuern bezahlen die anderen geschenkt werden


Andreas

11.12.2016 - 20:22 Uhr

Für die Mirarbeiter kann es einen freuen. Das ist aber auch das einzig Positive an der "Rettung" dieses maroden Unternehmens unter aktiver Mithilfe der bayerischen Staatsregierung.Trotz hemmungslosen Cherrypickings und massiven Preisdumpings ist es ATU zu keinem zeitpunkt gelungen, wirtschaftlich erfolgreich zu sein.


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