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Zündschlossdefekt: GM räumt mindestens 19 Todesfälle ein

16.09.2014 11:20 Uhr
General Motors räumt mindestens 19 Todesopfer wegen defekter Zündschlösser ein.

General Motors hat erst vor Kurzem Hunderte Millionen Dollar zur Entschädigung von Unfall- und Todesopfern zur Seite gelegt. Eine Zwischenbilanz zeigt aber, dass der Konzern mit seinen Annahmen zu niedrig lag.

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Der US-Autobauer General Motors räumt mindestens 19 Todesopfer wegen defekter Zündschlösser ein - bislang hatte die Opel-Mutter nur von 13 gesprochen. Bei dem für Verunglückte und ihre Angehörigen eingerichteten GM-Kompensationsfonds sind bisher Entschädigungsforderungen für 125 Todes- und 320 Verletzungsfälle eingegangen, wie ein am Montag veröffentlichter Bericht zeigt. 

GM hat bislang in 31 Fällen Entschädigungen zugesichert, davon betreffen 19 tödlich Verunglückte. Die meisten Forderungen werden derzeit noch geprüft. Kenneth Feinberg, der zuständige Anwalt des Konzerns, sagte dem US-Nachrichtensender CNN, weniger als ein Dutzend Anträge seien bisher abgelehnt worden. 

"Natürlich werden weitere zu entschädigende Todesfälle hinzukommen, wie viele - das ist pure Spekulation", so Feinberg weiter. Die Familien der Opfer sollen eine Million Dollar erhalten, zudem eine Pauschale für entgangene zukünftige Einnahmen und jeweils 300.000 Dollar pro Ehepartner und Hinterbliebenem. 

Erst Ende Juli hatte der Opel-Mutterkonzern 400 Millionen Dollar für Entschädigungen zur Seite gelegt. Die benötigte Summe könne letztlich aber auf 600 Millionen Dollar ansteigen, teilte GM damals mit. Die Schätzungen seien mit großen Unsicherheiten behaftet. 

Schlamperei-Vorwurf gegen US-Aufseher

Auch die US-Verkehrsaufsicht muss sich heftige Schlamperei vorwerfen lassen. Bereits 2007 hätte die zuständige Behörde NHTSA aufmerksam werden müssen, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Untersuchung des Energie- und Wirtschaftsausschusses des Repräsentantenhauses. Die Kontrolleure hätten die Probleme aber nicht verstanden oder darüber hinweggesehen. 

GM wird in dem Bericht massiv kritisiert. "Unsere Ermittlungen haben geholfen, eine lange Liste an Verfehlungen bei GM offenzulegen, die zu dieser kolossalen Sicherheitspanne führten", sagte der Ausschuss-Vorsitzende Tim Murphy. Das Versagen der Aufsicht habe ebenfalls zur tödlichen Fehlerkette beigetragen. "Es scheint, als habe auch die NHTSA geschlafen."

GM-Ingenieure hatten etwa ein Jahrzehnt lang Anzeichen für Mängel bei Millionen von Kompaktwagen ignoriert. Die Zündschlüssel konnten bei voller Fahrt in die "Aus"-Position zurückspringen. Der Skandal hatte die GM-Chefin Mary Barra dazu veranlasst, Fahrzeuge des Konzerns systematisch auf Fehler hin zu untersuchen. Massenrückrufe sind zudem an der Tagesordnung. (dpa)

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