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Neu: DEKRA präsentiert Verkehrssicherheitsreport 2014

15.04.2014 18:14 Uhr
Neu: DEKRA präsentiert Verkehrssicherheitsreport 2014
In Städten passieren fast drei Viertel aller Verkehrsunfälle und es gibt die meisten Schwer- und Leichtverletzten. Die DEKRA zeigt zu dieser Problematik aktuell Handlungsfelder auf.
© Foto: DEKRA

"Sicher unterwegs im urbanen Verkehr: aufmerksam und verantwortungsvoll" – unter dieser Überschrift steht der diesjährige Verkehrssicherheitsreport der Sachverständigenorganisation DEKRA. Darin geht es vor allem um die Unfallrisiken durch zunehmendes Verkehrsaufkommen in den weiter wachsenden Städten.

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Der Verkehrssicherheitsreport 2014 der Sachverständigenorganisation DEKRA beschäftigt sich mit dem Thema "Urbane Mobilität". Hintergrund ist unter anderem die Entwicklung des Unfallgeschehens im städtischen Bereich, teilte das Unternehmen bei der Veröffentlichung des Reports Ende vergangener Woche mit. Die Stuttgarter Prüfexperten konstatieren: Trotz der seit Jahren positiven Entwicklung in Europa im Hinblick auf die Verkehrstoten gibt es noch viel zu tun. Fest machen lasse sich das an den aktuelle deutschland- und europaweiten Unfallstatistiken: Danach machten die Innerorts-Unfälle im Jahr 2012 knapp drei Viertel aller registrierten Crashs aus und forderten 1.062 Menschenleben. Zugleich gebe es die meisten Schwer- und Leichtverletzten bei Unfällen innerorts. In vielen EU-Staaten zeige sich ein ähnliches Bild. 

Unterschiedlich starke Verkehrsteilnehmer auf engstem Raum

"Im städtischen Verkehr treffen die Stärksten, also Lkw, Busse und Pkw, auf die Schwächsten, nämlich Fußgänger und Radfahrer. Dazu sind Straßen- und Stadtbahnen unterwegs. All das führt zu sehr spezifischen Risiken", so Clemens Klinke, Mitglied des Vorstands DEKRA SE und verantwortlich für die Business Unit Automotive. "Da die Städte weiter wachsen und damit auch der urbane Verkehr zunimmt, gilt es erst recht, alle Optimierungsmöglichkeiten mit Blick auf die Verkehrssicherheit im urbanen Raum zu nutzen."

10-mal höheres Risiko für Fußgänger

Die folgenschwersten Unfälle seien in der Regel Kollisionen zwischen Fahrzeugen und Fußgängern. Sie machen laut Statistik 13,5 Prozent aller Unfälle aus, seien aber für 20,7 Prozent aller Schwerverletzten und 35,6 Prozent aller Getöteten verantwortlich. "Das Risiko für einen Fußgänger, innerorts bei einem Unfall getötet zu werden, ist um mehr als das Zehnfache höher als etwa für Pkw-Insassen", so Clemens Klinke. 

Viele Städte bereits mindestens einmal ohne Verkehrstote

DEKRA greift in dem neuen Report auch den Begriff "Vision Zero" auf, das Ziel der EU, die Zahl der durch Unfälle getöteten Verkehrsteilnehmer auf Null zu setzen. "Von dieser Vision sind wir zwar insgesamt noch relativ weit entfernt. Trotzdem ist sie keine Utopie", betonte Klinke mit Verweis auf eine Auswertung der DEKRA-Unfallforschung. "Es gibt viele Städte in Deutschland und in Europa, die dieses Ziel in den letzten Jahren schon mindestens einmal erreicht haben."

Wie der Report aufzeigt, trifft dies auf 100 der 181 Städte in Deutschland mit mehr als 50.000 Einwohnern zu, die per definitionem gemeinhin als große Städte gelten. Diese haben laut DEKRA-Report in den Jahren 2009 bis 2012 mindestens einmal keinen einzigen Verkehrstoten zu beklagen gehabt. Europaweit wurden im gleichen Zeitraum 17 europäische Staaten mit mehr als 460 Städten und über 50.000 Einwohnern mit "Null" Verkehrstoten gezählt – einmal oder gar mehrmals.

DEKRA-Forderungen für mehr Verkehrssicherheit in Städten

Um sich der "Vision Zero" speziell in den Städten weiter anzunähern, haben die DEKRA Experten eine Reihe von Handlungsfeldern identifiziert. Ganz oben steht dabei das Verhalten der Verkehrsteilnehmer. "Mehr kooperatives Miteinander im Straßenverkehr ist ein Muss," so Clemens Klinke. Der Straßenverkehr müsse als soziales Miteinander verstanden werden, was ein höheres Verantwortungsbewusstsein jedes einzelnen Verkehrsteilnehmers einschließe. Dazu gehören laut Klinke grundlegende Dinge, wie die aktive und aufmerksame Teilnahme am Straßenverkehr, zum Beispiel durch den Verzicht auf Kopfhörer oder das Schreiben von Textnachrichten unterwegs. Ein großes Potenzial bieten laut DEKRA auch elektronische Fahrerassistenzsysteme. Ziel müsse es sein, die Ausstattungsquoten neuer Fahrzeuge mit derartigen Systemen deutlich zu erhöhen. Ein weiterer Punkt sei die Infrastruktur: Ob Kreuzungsbereiche, mehrstreifige Straßen oder Haltestellen – alle komplexen Verkehrssituationen müssten für alle Verkehrsteilnehmer so begreifbar wie möglich gestaltet sein. 

Weitere Forderungen für mehr Verkehrssicherheit in Städten sind eine frühestmögliche Verkehrserziehung im Vorschul- bzw. Grundschulalter, gezieltere Verkehrskontrollen – nicht nur in Sachen Geschwindigkeit – an bekannten Unfallschwerpunkten und in Risikobereichen, die 100-prozentige Nutzung vorgeschriebener Rückhaltesysteme, wie Sicherheitsgurte und Kindersitze, des Weiteren: die Gewährleistung der Funktionsfähigkeit mechanischer und elektronischer Komponenten der Fahrzeugsicherheit über das gesamte Fahrzeugleben, die nachhaltige Optimierung der Infrastruktur bei Unterhalt und Ausbau, die intelligente Verknüpfung der Verkehrsträger, und der Ausbau des ÖPNV im städtischen und ländlichen Bereich zur Entlastung des Straßennetzes sowie zur Sicherstellung der Mobilität – auch unter Berücksichtigung des demographischen Wandels. (lk)

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