Lithium-Ionen-Batterien sind die gängigen Stromspeicher in Elektroautos. Von ihnen hängt maßgeblich die Reichweite des Wagens ab. Der Spezialchemiehersteller Evonik, ein Daimler-Partner, hat nun eine kleine Änderung in der Konstruktion der Zellen vorgenommen. Die so genannte Separatorfolie im Innern der Batterie, die Plus- und Minuspol vor dem Kurzschluss bewahrt, stellen die Essener nicht mehr aus Kunststoff her, sondern aus Keramik. Die hauchdünne Keramikfolie soll bis zu mehreren hundert Grad Celsius hitzebeständig sein.
Eine erste Nagelprobe hat der Hochleistungsseparatorbereits erfolgreich bestanden. Mit dem in den USA entwickelten "Nail Penetration Test" wird ein schwerer Unfall eines Elektroautos simuliert, bei dem die Batterie stark beschädigt wird. Im Labor wird dazu mit einer Hydraulikpresse ein Metallstift gewaltsam durch die Batteriezelle getrieben. Gerät der Akku nicht in Brand und explodiert auch nicht, gilt der Test als bestanden.
Evonik-Testläufer für die neue Technik ist ein Lotus Elise, der unlängst auf dem Bochumer Car-Symposium vorgestellt wurde. Der Leichtbau-Sportler bringt nur 950 Kilogramm auf die Waage und beschleunigt mit 150 kW Leistung in 4,4 Sekunden von Null auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 200 km/h abgeriegelt. Die Reichweite mit einer Batterieladung soll in Kürze auf einem Rollenprüfstand nach NEDC-Modus, dem New European Driving Cycle, ermittelt werden. Im Herbst 2012 kommen die hitzebeständigen Batteriezellen dann serienmäßig im neuen Elektro-Smart zum Einsatz. (mid/wg)