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Neue Verträge: Lexus will Händlernetz straffen

22.03.2013 12:36 Uhr
Neue Verträge: Lexus will Händlernetz straffen
Neuordnung: Künftig könnte die Zahl der deutschen Lexus-Händler auf 25 schrumpfen.
© Foto: Imago/Horst Galuschka

Lexus kündigt in Deutschland allen Händlern und bietet zum 1. April 2014 neue Verträge an. Mit dem neuen Netz will die Marke in der Kundenzufriedenheit "in weitem Abstand führend" werden und so die Verkäufe erhöhen.

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Lexus will sich in Deutschland neu aufstellen: Deswegen werden in diesen Tagen alle 31 bestehenden Händler die Kündigung erhalten. Ihr Vertrag endet dann zum 31. März 2014. Zum 1. April des kommenden Jahres will die Premiummarke dann mit einem gestrafften Netz hierzulande durchstarten.

Dabei will der japanische Premiumhersteller, um sich im deutschen Markt durchzusetzen, vor allem in der Kundenzufriedenheit "in weitem Abstand führend" werden, wie ein Unternehmenssprecher am Freitag mitteilte. Zwar seien die Kunden auch schon bisher sehr zufrieden gewesen, man wolle dies aber nochmals deutlich steigern. Dieses Konzept sei in den USA bereits aufgegangen und werde auch von von Toyota-Chef Akio Toyoda stets propagiert. Die Philosophie des Konzernlenkers: "Wir möchten die Erwartungen weit übererfüllen und mit einem Lächeln belohnt werden."

Was die deutschen Händler genau erwartet, wird derzeit noch verhandelt. Gespräche mit jedem einzelnen Händler werden geführt. Fest steht schon, dass vor allem die Standards bei den sogenannten "Soft Skills" angehoben werden. Erwartet werden zukünftig zum Beispiel Hol- und Bring-Service, Flughafen-Shuttle und Reifeneinlagerung. Der Hersteller sei sich aber auch bewusst, dass die Händler selbst zufrieden sein müssten, um Kundenzufriedenheit erzeugen zu können. "Dafür muss er Geld verdienen", betonte der Sprecher. Deswegen werde Lexus auch mehr Verantwortung übernehmen.

Pläne: Importeur stellt Ausstellungs- und Vorführwagen

Angedacht ist derzeit zum Beispiel, dass Ausstellungs-, Vorführ- und Lagerfahrzeuge von Lexus dem Händler kostenfrei zur Verfügung gestellt werden und erst bei Verkauf abgelöst werden müssen. Auch wolle der Hersteller neue Wege in der Kommunikation und Werbung für die Marke gehen, hieß es.

Erklärtes Ziel des weltweit viertgrößten Premium-Herstellers ist es jedenfalls, die Zahl der Verkäufe in Deutschland zu steigern. Toyota erwartet, dass sich die Zahl der Händler hierzulande durch die Neuordnung auf circa 25 reduziert. Weniger Händler hätten dann auch mehr Kundenpotential, um die höheren Kosten zu amortisieren. Dass eine Reduzierung des Netzes durchaus zu mehr Absatz führen könne, habe sich in Deutschland schon in den vergangenen Jahren gezeigt. 2010 war die Zahl der Händler von 40 auf 30 reduziert worden. Die Zulassungszahlen gingen seitdem – wenn auch auf niedrigem Niveau – nach oben.

Lexus-Händler Burkhard Weller begrüßte die "klare Orientierung auf die Profitabilität" der zukünftigen Händler und betonte: "Ich weiß, dass mit den wenigen ausscheidenden und den Veränderungen vom Vollbetrieb auf Service und Vermittlung sehr fair und betriebswirtschaftlich reizvoll umgegangen wird." Wenn alle Hersteller so mit ihren Händlern umgehen würden wie Toyota, dann wäre der Handel am Ziel. (dp)

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KOMMENTARE


Tan Tsung

22.03.2013 - 16:26 Uhr

Dass der Importeur die Vorführwagen stellt, entlastet das Händlerbudget und ermöglicht mehr Kundenfrequenz durch Probefahrten. Nachahmenswert, wenn es unbürokratisch und klar zu händeln ist...


Dieter Olk

22.03.2013 - 18:38 Uhr

3 Aspekte, die wichtig sind:a) Es kommt immer auf die Qualität und nicht die Quantität der Händler an.b) Das der Hersteller auch "seinen Service" und seine Leistungen gegenüber dem Handel verbessert ist der richtige Weg.c) Lexus baut die besten Serienfahrzeuge der Welt. Lexus wird auch in Deutschland weiter beachtet, wenn es bei der hohen Fahrzeugqualität, dem ausgezeichneten Leistungs- Preisverhältnis und eben der hohen Kundenzufriedenheit bleibt.


dlin

22.03.2013 - 18:39 Uhr

Hol- und Bringeservice, Reifeneinlagerung usw. soll jetzt erst angeboten werden? Das machen die allermeisten Autohäuser schon seit Jahren. Kaum zu glauben, wenn man bedenkt, wie lange es Lexus als Marke schon gibt. Das Händlernetz zu straffen halte ich für wenig sinnvoll, wer fährt schon 100km und mehr zu seinem nächsten Händler, bei den Spritpreisen heutzutage.


Alexander Schwarzbach

22.03.2013 - 18:44 Uhr

Mehr Service gerne, aber ob ein weiteres Ausdünnen der richtige Weg ist? In gewissen Regionen werden dann wohl doch eher 5 bis 10 Kilometer zum BMW Händler statt 200 zum Lexus Forum der Weg sein.. Leider.


Michael Kühn

23.03.2013 - 15:24 Uhr

Herr Weller ist nach meinem Dafürhalten nun auch noch in einer äußerst glücklichen Lage. Er könnte bei seinen anderen Marken die bessere Ertragslage von Lexus den Herstellern präsentieren und dadurch knallharte Argumente in den Raum stellen.Es kann auf Dauer nicht gehen, dass unsere deutschen/europäischen Hersteller den Händlern (zur Abnahme verpflichtete Käufer) die Autos auf das Auge drücken, bezahlen lassen und sich dann wohlgefällig für die "tolle" Absatzleistung des Konzerns auf die Schulter klopfen. Ob dann auch noch so tolle Bonis für Konzernlenker übrig bleiben???Bei Lagerfahrzeugen haben die Händler ebenfalls schon Kosten zu tragen für die sichere Unterstellung sowie Versicherungsprämien für evtl. Sachbeschädigung u. Entwendung usw. . Der Kapitaldienst für die finanzierten Lagerwagen will ebenfalls bedient sein u. zwingt ggfs. einen Händler zum Verkauf weit unterhalb vom EK. Die Gehälter der Mitarbeiter, samt Nebenkosten sind am Monatsende zu bezahlen. Unabhängig davon, welches Kapital er im Lagerbestand gebunden hat. Deswegen halte ich auch hier die Idee von Lexus für den richtigen Weg. Und wenn jemand mit den zugeteilten Lagerfzg. nicht auskommt, könnte er sicherlich bestimmt gegen Rechung weitere Fzg. hinzu kaufen, wie es bei den Jahreswagen oder GW durchaus Usus ist und gute Erträge generiert. - Das wäre eine probate Partnerschaft, die dem Unternehmer/Händler einen unternehmerischen Freiraum bietet und auch dem Hersteller einen "echten" Bedarf an Fzg. aufzeigt. Es würden theoretisch weniger Überproduktionen den Marktpreis zersetzen und das Auto würde wertstabiler werden. Ich schrieb es bereits mehrmals, wenn ein Neuwageninteressent die Lieferzeit nicht abwarten will, muß er entweder einen "Expresszuschlag" bezahlen oder aus dem Lagerbestand auswählen u. ggfs. kompromissbereit sein. (Ich denke gerne noch an die Zeit, als z.B. der Z 1 von BMW vorgestellt wurde, wer nicht warten konnte, zahlte Aufpreis oder nahm, was zur Verfügung stand, da war die "Autowelt" in großem Umfang noch ok...)In diesem Zusammenhang denke ich gerade nicht zuletzt an Opel und die Diskussion um Bochum usw. . Die Autos sind zwar wieder zu guter Qualität zurückgekehrt, ABER: leider viel zuviel, die einen Käufer suchen und zuwenig finden können !! - Meine Gedanken zum Samstag nachmittag. -


Wolfgang Dorn

20.03.2014 - 17:33 Uhr

Ich halte Ihr neues System für absolut unrealistisch. Es ist schon eine Zumutung, 100 und mehr Kilometer zurückzulegen, wenn man eine Lexus-Werkstatt aufsuchen muß, besonders dann, wenn das defekte Fahrzeug nicht mehr fahrbereit ist. Wahrscheinlich wird mein nächstes Fahrzeug ein anderes Fabrikat sein. Schade!


Christian Neef

04.05.2014 - 21:18 Uhr

Das Lexus Qualitätsfahrzeuge anbietet(mit diversen Ausnahmen) ist kein Grund das Händlernetz zu straffen. Hol - und bringservice - wer zahlt das? Nach Schliesung der Vertragswerkstatt Suhl (Niederlassung in Fulda)bietet sich jetzt das Autohaus Nix in Wächtersbach an, von dem ich schon mehrmals sehr enttäuscht wurde - hoffen "wir" das sich das jetzt geändert hat. Zur Information, ich fahre den dritten Lexus - einen RX 300, einen zurückgegebenen RX 400h und jetzt einen RX 450h.Bezüglich des Hol- und bringservice bitte ich um ihre Antwort wer den Mehraufwand bezahlt?


Jürgen Gehrt

22.05.2014 - 15:36 Uhr

Ich fahre zur vollen Zufriedenheit den 4. Lexus,z.Zt. GS 300.Nachdem Lexus-Ost in Wandsbek aufgegeben wurde, habe ich jetzt festgestellt, dass auch Dello in HH nicht mehr zum Händlernetz gehört.Damit dürfte das mein letzter Lexus sein; denn wer garantiert mir in meiner näheren Umgebung noch einen reibungslosen Service.


Harald Lacht

22.05.2014 - 17:22 Uhr

...die 25 Händler möchte ich sehen?!Meiner Information zufolge gibt es bundesweit aktuell noch NEUN Lexus Händler. Selten so gelacht..........die haben und werden NIE einen Fuß auf den Boden bekommen in Deutschland!


Harry Grosse

12.09.2014 - 16:25 Uhr

Im Oktober 2012 kaufte ich mir den Lexus 450 h Sport in Mainz, ca. 1 km von meinem Wohnort entfernt. Jetzt wird kein neuer Lexus mehr weder in Mainz noch in Wiesbaden angeboten. - Tut mir leid. Es ist aus meiner Sicht wirklich nicht einzusehen, dass ich nach Frankfurt/M. oder Koblenz fahren soll, um Kontakt mit Lexus aufzunehmen. - BMW und Mercedes sind nur 2 km von mir entfernt.


Roberto Schilling

28.11.2016 - 11:17 Uhr

In Koblenz gibt es schon seit Jahren keine Lexus Werkstatt mehr,Aber eine freieWerkstatt in der Rübenacherstraße 19 kann alle Serviceleistungen und Reparaturenzur Zufriedenheit Erledigen.Warum also ein sehr gutes Fahrzeug Verkaufen?Alle Originale Ersatzteile hat dieser Händler sehr schnell bereitstellen können.Gute Leistung!


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