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Porsche: Immer mehr Elektronik im Auto

29.07.2013 09:40 Uhr
Porsche: Immer mehr Elektronik im Auto
In einem aktuellen Porsche Panamera regeln 55 Steuergeräte rund 6.000 verschiedene Funktionen.
© Foto: Porsche

In einem aktuellen Porsche Panamera regeln 55 Steuergeräte, die über drei Datenbusse kommunizieren, rund 6.000 verschiedene Funktionen - vom Blinker bis 3D-Soundsystem.

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Ob im VW Käfer, Opel Rekord oder Porsche 911: vor 50 Jahren beschränkten sich die Funktionen elektrisch betriebener Komponenten in einem Auto auf rund ein halbes Dutzend. Entsprechend niedrig fiel der Aufwand für Entwicklung und Fertigung dieser Teile aus. Der Anteil der Kosten für elektrische Komponenten an den Gesamtkosten eines Fahrzeugs lag im niedrigen einstelligen Bereich. Aktuell beträgt die Wertschöpfung der Elektronik bei einem modernen Fahrzeug zwischen 25 Prozent und 40 Prozent.

Die Entwicklung dieses Bereichs kann Uwe Michael, Leiter der Entwicklung Elektrik/Elektronik bei Porsche mit eindrucksvollen Zahlen untermauern: Bei der aktuellen Limousine Panamera steuert die Elektronik rund 6.000 für den Kunden relevante Funktionen. Vom Blinker bis zum 3D-Klang eines optionalen Soundsystems. Alleine bei Porsche summiert sich der Aufwand für elektronische Entwicklungsarbeit entsprechend für vier aktuelle Baureihen mit 32 Derivaten, die die Schwaben in insgesamt 125 Ländern der Welt vertreiben. Um die Versicherungsvorschriften in den unterschiedlichen Märkten zu berücksichtigen, müssen die Entwickler alle relevanten Steuerungen auf 600 verschiedene nationale Gesetzte und Verordnungen abstimmen.

Alleine die Entwicklung der Elektronik im Automobil in den letzten 15 Jahre zu rekapitulieren, beleuchtet eine atemberaubende Dynamik. Im 911 von 1997, der Baureihe 996, regelten sechs Steuergeräte 500 Signale über einen Daten-Bus. 2004 verarbeiteten 29 Steuergeräte etwa 2.000 Signale, deren Kommunikations bereits zwei Bus-Systeme benötigten. Die aktuellen 6.000 Steuersignale beschäftigen 55 Steuergeräte und drei verschiedene Datenbusse.

Doch ist damit das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht. Uwe Michael: "Die Zukunft bringt neue mobile Online-Dienste, die im Gegensatz zu konventionellen Apps eine engere Vernetzung mit dem individuellen Fahrzeug und seinem Fahrer erlauben. Dazu kommen die erforderlichen technischen Voraussetzungen für die künftige Kommunikation zwischen einzelnen Fahrzeugen und mit der Verkehrsinfrastruktur."

Hohe Qualitätsstandards

Um über Jahre bei klimatischen Extremen von minus 40 Grad im Polargebiet bis zu 50 Grad in den Wüstenregionen über die Lebensdauer eines Autos funktionstüchtig und zuverlässig zu arbeiten, kommen im Automobilbau längst spezifisch entwickelte und nach entsprechenden Qualitätskriterien gefertigte und ausgewählte Chips zum Einsatz. Die haben mit denen aus dem Bereich der "Consumer Electronic" wie in Laptops oder Spielkonsolen außer der Funktion wenig gemein.

Die Entwicklungsarbeit der Elektronik-Spezialisten erfordert eigene ausgeklügelte Programme, um zu gewährleisten, dass pünktlich zu jedem Entwicklungsschritt eines neuen Autos eine abgestimmte Steuerungseinheit ebenso vorliegt wie die entsprechende Software. Die Grundlagentechnik arbeiten dabei Zulieferer ab. Die Hersteller-Spezialisten sorgen dann für die eigenständigen, unverwechselbaren Lösungen, auch bei der Programmierung.

Neben Porsche verfügen noch Volkswagen und Audi innerhalb des Konzerns über die Entwicklungskompetenz im Bereich der Elektronik. Das führt zu zunehmend mehr Austausch und Standarisierung der Komponenten. Die von Porsche entwickelte Ladestation für den Panamera E-Hybrid verwenden beispielsweise künftig sämtliche Hybride des VW-Konzerns. (mid)

Mehr zum Thema bei VKU Online: http://www.vkuonline.de/porsche-elektronik-austuefteln-einbetten-ausprobieren-1277853-vku_article.html

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