Opel verlegt die Fertigung des Erfolgsmodells Mokka nach Europa. Das bislang ausschließlich in Südkorea gebaute Mini-SUV werde ab der zweiten Jahreshälfte 2014 im spanischen Saragossa montiert, teilte die General Motors-Tochter am Mittwoch in Rüsselsheim mit. Dafür investiere das Unternehmen anfangs rund 80 Millionen US-Dollar (62 Millionen Euro). Rund 5.800 Arbeitsplätze in Saragossa würden gesichert und die Auslastung der europäischen Werke insgesamt verbessert.
Die bereits seit längerem erwartete Entscheidung ist Teil der GM-Strategie, die wesentlich auf Europa beschränkte Adam Opel AG nach milliardenschweren Verlusten endlich wieder flott zu machen. Neben der besseren Auslastung der vorhandenen Produktionskapazitäten sind darin auch Tausende Stellenstreichungen und die Schließung des Werks in Bochum Ende 2014 enthalten. Opel leidet wie andere Hersteller auch unter der Absatzkrise in Europa, die nicht mit Exporten nach Übersee zu kompensieren sind. Zuletzt hatten Opel wie auch die globale GM-Marke Chevrolet in Europa sinkende Absatzzahlen.
Opel-Gesamtbetriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug begrüßte die Entscheidung, mit der eine langjährige Arbeitnehmer-Forderung umgesetzt werde. Aktuell werden in Saragossa die Modelle Corsa und Meriva gebaut. Daher profitiert auch der deutsche Corsa-Standort Eisenach mit einer besseren Auslastung von der Entscheidung. Hier zeige sich die Bedeutung des zwischen der Adam Opel AG und der IG Metall geschlossenen Sanierungstarifvertrags, hieß es.
Mit der Verlagerung des Mokka nach Europa wird zugleich das südkoreanische GM-Werk Bupyeong entlastet, in dem auch das nahezu baugleiche Schwestermodell Chevrolet Trax vom Band läuft. Zunächst sollen komplette Bausätze aus Korea zur Montage nach Spanien geliefert werden, bevor dann die Fertigungstiefe in Europa schrittweise gesteigert werde, teilte das Unternehmen mit. Opel hat nach eigenen Angaben schon mehr als 100.000 Bestellungen für den kleinen Geländewagen vorliegen. Wegen der weltweit großen Nachfrage mussten Kunden teils auf lange Wartezeiten vertröstet werden.
Schneller zum Kunden
Opel will die Produktion des begehrten Modells in Spanien schnell hochfahren: "Mit diesem Schritt können wir den Mokka in größeren Stückzahlen produzieren und unsere Kunden schneller bedienen", erklärte Vorstandschef Karl-Thomas Neumann laut einer Mitteilung. Die Entscheidung für Saragossa folge dem strategischen Unternehmensziel, Fahrzeuge dort zu bauen, wo sie verkauft werden. (dpa)
Torsten Pö.