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TÜV-Report 2013: Mängelquote steigt weiter

06.12.2012 11:48 Uhr
TÜV-Report 2013: Mängelquote steigt weiter
Die Abwrackprämie hat bei den TÜV-Stützpunkten für mehr Arbeit gesorgt.
© Foto: TÜV SÜD

Die Abwrackprämie hat die Situation nicht verbessert. Laut aktuellem TÜV-Report weist nach wie vor jeder fünfte Pkw erhebliche Defekte auf. Am besten schneidet in diesem Jahr der VW Polo ab.

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Die Abwrackprämie hat den Mängelanstieg bei deutschen Autos nicht gestoppt. Wie aus dem jüngsten Report des Verbands der Technischen Überwachungsvereine (VdTÜV) hervorgeht, weist nach wie vor jeder fünfte Pkw erhebliche Mängel auf. Die Quote sei im Vergleich zum Vorjahr sogar um 0,3 Punkte auf 20 Prozent gestiegen. Seit 2008 erhöht sich dieser Wert kontinuierlich, obgleich sich das Wachstum in den vergangenen drei Jahren verlangsamt hat.

"Hochgerechnet auf den Gesamtbestand in Deutschland bedeutet dies, dass rund acht Millionen Pkw den Anforderungen an die technische Sicherheit nicht genügen", sagte VdTÜV-Chef Klaus Brüggemann am Donnerstag in Berlin. Positiv: Der Anteil der mängelfreien Fahrzeuge nimmt weiter zu. Kamen 2007 noch 48,3 Prozent der Autos ohne Beanstandung durch die Hauptuntersuchung (HU), waren es im Bericht 2013 bereits 55,1 Prozent.

Für den aktuellen Report hatten die TÜV 8,1 Millionen HU im Zeitraum zwischen Juli 2011 und Juni 2012 ausgewertet. Drei Jahre nach der Umweltprämie stieg damit die Zahl der Prüfungen um rund 300.000 Autos gegenüber dem Vorjahr. Auffallend: Schon viele junge Autos patzten bei der Prüfung. Als "besonders erstaunlich" bezeichnete Brüggemann die über die Jahre konstant hohen Mängelraten bei der Beleuchtung. Auch Probleme mit der Lenkung und Mängel an den Vorder- und Hinterachsen hätten die Prüfer oft festgestellt. Doch nicht nur Autofahrer und Werkstätten seien in der Pflicht: Häufige Mängel könnten auch konstruktionsbedingt sein.

Toyota Prius rutscht ab

Dem Report zufolge schnitten die Autos deutscher Hersteller recht gut ab – unter den jungen Fahrzeugen hatte der VW Polo die geringste Mängelquote. "Der Polo zeigt, dass ein hohes Sicherheitsniveau keine Frage des Preises sein muss", betonte Brüggemann. Dahinter rangierten der Mazda3 und der Audi Q5. Der Sieger der beiden Vorjahre, der Toyota Prius, musste sich mit Platz sieben begnügen.

Dass man mit der Umweltprämie schlecht fahren kann, zeigt das Tabellenende bei den ein- bis dreijährigen Fahrzeuge: Der Dacia Logan, der im Zuge der staatlichen Subvention besonders häufig gekauft wurde, wurde Schlusslicht. 13,3 Prozent der rumänischen Billigautos mussten gleich bei der ersten HU die Werkstattrunde drehen. Kaum besser erging es Fiat Doblo, Daihatsu Sirion und Fiat Panda.

Der Logan hatte auch in der Altersklasse von vier bis fünf Jahren die rote Laterne (25,8 Prozent). Zu den "Mängelzwergen" bei den älteren Fahrzeugen zählten häufig Modelle von Toyota, Porsche, Mazda und Honda. (rp)

Weitere Details sind unten in der Downloadbox abrufbar.

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KOMMENTARE


A.R.Beyer

06.12.2012 - 12:36 Uhr

Welcher Mehrwert kann mit dieser Statistik wieder bewiesen werden?Die häufigsten Mängel sind an der Beleuchtung zu verzeichnen. Ganz ehrlich, wenn ich zur Zeit bei Dunkelheit durch die Gegend fahre dann stelle ich das gleiche an mir entgegenkommenden Fahrzeugen fest. Am Wagen meiner Frau war 1 Woche nach der HU eine Abblendlicht Birne defekt. Am Tag der HU war sie aber noch okay. Glühbirnen verrecken nunmal ohne voherige Ankündigung. Die Fahrer merken es noch nicht einmal. Die Glühlampenausfallkontrolle sollte Pflicht bei Neuwagen werden. Ansonsten ist der Halter für die Pflege seines Wagens und der Erhaltung des fahrtechnischen Zustandes verantwortlich. Auch ein 3 Jahre alter Wagen kann 120.000 KM auf dem Tacho haben und seit der Neuwagenabnahme nie mehr eine Werkstatt von innen gesehen haben.


Michael

06.12.2012 - 15:34 Uhr

Ich glaube, dass die Mängelquote so lange steigt bis sämtliche TÜV Firmen eine jährliche Untersuchung durchgesetzt haben.


HaBeKa

06.12.2012 - 17:24 Uhr

Dass der Dacia in der Mängelstatistik weit hinten rangiert, war abzusehen. Viele "Abwrackjahr-Neuwagen-Käufer" wollten aus den 2.500,-- Umweltprämie das Optimum rausholen und haben einen Neuwagen Sandero für 6.990,-- gekauft. Da diese ja nun einen Neuwagen fahren statt wie die vergangenen 20 Jahre nur alte GW-Schätzchen, meinen viele, sie müssten ja nix in die Instandhaltung oder den Service investieren: "Ist ja ein Neuwagen; was soll da schon passieren ?". Und das kommt nun davon.


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